Mörlach
Mörlacher Orgelsanierung wird teurer als gedacht

Mehrkosten in Höhe von 15 000 Euro wegen abgebrochenem Putz – Backofenfest bringt ein Zehntel der Summe ein

23.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr
Eine Spende in Höhe von 1500 Euro übergeben die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Mörlach an die Mitglieder der Kirchenverwaltung für die Renovierung der historischen Bittner-Orgel. −Foto: Sturm

Mörlach (jsm) Die Renovierungskosten der historischen Bittner-Orgel in der Kirche St. Hippolyt in Mörlach wird 15 000 Euro teurer als gedacht. Um diesen Betrag weicht die jüngste Kostenschätzung von der ursprünglich geplanten Summe von 70 000 Euro ab, wie Kirchenpfleger Karl Brandl bei der jüngsten Zusammenkunft in der Kirche informiert. Derzeit befindet sich die Mörlacher Bittner-Orgel bei einer Orgelbaufirma in Cadolzburg.

Es wird damit gerechnet, dass das Instrument Mitte September nach gründlicher Renovierung wieder in der Kirche aufgebaut und Anfang Oktober endgültig wieder in Betrieb genommen werden kann.

Die Mehrkosten sind laut Brandl vor dem Abbau der Orgel nicht erkennbar gewesen. Erst nach dem Abbau hatte sich herausgestellt, dass ein großer Teil des Putzes vom Mauerwerk abgebrochen war. Das größte Problem aber war der Boden der Empore, der sich zum Kircheneingang hin um sechs Zentimeter abgesenkt hat. Dieses Problem hat Statiker Rudolf Ramsauer aus Bischofsholz gelöst und die Mitglieder der Kirchenverwaltung haben kräftig angepackt. Große Mengen an Eisen mussten angebracht werden, um die Decke zu stabilisieren, auf der die Orgel stehen wird. Diese Arbeiten haben die Gesamtkosten der Renovierung auf nun 85 000 Euro erhöht.

„Es war alles nicht einfach“, berichtet Karl Brandl. Aber dank der vielen Mitwirkenden ging es gut und möglichst kostensparend voran. Schweißarbeiten wurden in Eigenregie ausgeführt, Stahlträger wurden spendiert, und es gelang auch das Einziehen eines Sturzes, so dass die Mörlacher nun sicher sind, dass statisch alles passt und die Sicherheit im Gotteshaus gewährleistet ist. Eine Folge des Ganzen war, dass nicht nur der Boden der Empore neu ausgerichtet und erneuert werden musste, sondern dass auch der Putz an Decke und Wand neu aufgebracht werden musste, damit jetzt alles wieder in der Waage ist.

Zu ihrem Leidwesen bekommen nun die Mörlacher von der Diözese Eichstätt nicht mehr die im Jahr 2015 zugesagten 40 Prozent Zuschuss, sondern nach neuen Richtlinien nur noch 25 Prozent. Weitere Zuschüsse, aber in kleinerem Umfang, geben der Landkreis Roth, die Stadt Hilpoltstein, der Bezirk Mittelfranken und das Amt für Denkmalpflege. Letzten Endes müssen aber die Mitglieder der Filialkirche Mörlach mit Bischofsholz und Minettenheim den gewaltigen Brocken von 50 000 bis 55 000 Euro stemmen. Und das, nachdem es in den vergangenen Jahrzehnten schon umfangreiche Arbeiten zu finanzieren galt. 1991 und 1992 erfolgte die Außenrenovierung der Kirche für 200 000 D-Mark, 1997 die Innenrenovierung für 120 000 D-Mark, im Jahr 2007 wurde der Friedhof erweitert und 2014 war eine weitere Sanierung für 180 000 Euro erforderlich. „Und bei allem waren die Mitglieder der Filialgemeinde gefordert“, sagt Brandl.

Umso mehr freuen sich alle Beteiligten nun über eine Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Mörlach. Nachdem die Familie Seuferling vor einigen Jahren ihren Backofen aus dem Jahr 1830 renoviert hat, entstand die Idee, ein Backofenfest zu veranstalten. Die Idee, die beim Aufstellen des Maibaums entstand, wurde nun von der Feuerwehr und der Familie Seuferling in die Tat umgesetzt. Das folgende Fest wurde zu einem echten Renner und brachte 1200 Euro ein. Dieser Betrag wurde von der Feuerwehr auf 1500 Euro aufgestockt. Den entsprechenden Spendenscheck überreichten nun die Feuerwehrvertreter an die Kirchenverwaltung, die sich herzlich dafür bedankten.