Eichstätt
Möglichst unbeschwert durch die Eiszeit

Wie Auto, Heizung und die eigene Gesundheit den derzeit frostigen Temperaturen standhalten

25.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Foto: - kx

Eichstätt (EK) Das Auto springt nicht an, die Heizung gibt den Geist auf, und die ersten Erkältungssymptome machen sich auch schon bemerkbar: Die derzeit eiskalten Wintertemperaturen haben so ihre Tücken. Wer jedoch ein paar Dinge beachtet, kommt gesund und ohne Ärger durch die kalte Jahreszeit.

Bis zu minus 15 Grad zeigte das Thermometer in den vergangenen Tagen in Eichstätt an. Da drehen die Menschen die Heizung zu Hause noch etwas höher. Doch wenn die dann streikt, wird es kritisch, wie Rudolf Engelhardt, Geschäftsführer der Firma Haustechnik Engelhardt in Eichstätt, weiß. Er und sein Team sind wegen defekter Heizungen derzeit im Dauereinsatz: "Wir haben seit dem Kälteeinbruch bis zu 50 Einsätze täglich", erklärt Engelhard. Das Problem sei, dass viele Kunden ihre Heizung nicht regelmäßig überprüfen lassen. "Wichtig ist, dass die Geräte nach einer Heizperiode, also etwa zwischen April und Oktober, gewartet werden. Auch im Sommer sollte man monatlich kurz kontrollieren, ob alles noch funktioniert."

Neben der Vorsorge sollte auch richtig geheizt werden. "Sobald die Menschen außer Haus gehen, werden die Heizkörper auf die niedrigste Stufe gedreht oder ganz ausgeschaltet, und das ist schlecht", erklärt er. "Die Räume müssen kontinuierlich geheizt werden, auch um Energie zu sparen, denn viele denken, dass sie das tun, wenn sie runterdrehen oder ausschalten, aber genau das Gegenteil ist der Fall." Ist der Raum nämlich komplett ausgekühlt, muss die Heizung wieder auf Hochtouren laufen, und das kostet erst recht Energie. "Zweimal am Tag, am besten morgens und abends, sollte man auch für etwa zehn Minuten stoßlüften, während der Heizkörper auf die niedrigste Stufe gestellt ist", sagt Engelhardt. "Wer dann noch seine Kaltwasserleitungen auf Frostschutz kontrolliert sowie die Gartenwasserleitungen abdreht und entleert, ist gut gewappnet."

Neben der Heizung kann auch das Auto streiken, besonders Dieselfahrzeuge. "Bei etwa minus 13 Grad wird es kritisch, denn dann steigt die Gefahr, dass der Dieselkraftstoff 'versulzt', also fest wird", erklärt Willi Schödl, Geschäftsführer des Autohauses Schödl in Eichstätt. "An vereinzelten Tankstellen gibt es einen sogenannten besseren Diesel, der zwar etwas teurer ist, aber auch tieferen Temperaturen standhält." Um das eigene Auto gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen, empfiehlt Schödl einen kleinen Wintercheck in der Werkstatt: "Bevor es kalt wird, sollte man sein Auto nochmals gründlich überprüfen, indem man schaut, ob die Lichter funktionieren und richtig eingestellt sind, Kühlung und Scheibenwaschanlage vor Frost geschützt sind und auch die Winterreifen in Ordnung sind." Um nicht stehen zu bleiben, hat er einen weiteren Tipp: "Das Auto, sofern es anspringt, kurz laufen lassen, bevor man losfährt. Das ist zwar nicht umweltfreundlich, aber besondere Umstände erfordern eben besondere Maßnahmen."

Winterzeit ist auch Erkältungszeit: ein bekanntes Gleichnis bei frostigen Temperaturen. "Die Kälte bedeutet Stress für den Körper", sagt Internist und Kardiologe Dr. Bernhard Mödl vom Internistischen Zentrum in Eichstätt. "Durch die niedrigen Temperaturen und die feuchtigkeitsarme Heizungsluft in den Räumen trocknen die Schleimhäute aus, wodurch sich Viren leichter ansiedeln können." Doch Viren sind nicht gleich Viren: Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass eine Grippe aus Husten, Schnupfen, Kopf- und Halsschmerzen besteht. "Hat man diese, aus medizinischer Sicht 'banalen' Symptome, liegt ein grippaler Infekt vor. Eine Virusgrippe ist eine schwere Erkrankung, die oft eine Lungenentzündung mit sich bringt und im schlimmsten Fall tödlich enden kann", erklärt Mödl.

Um also gesund zu bleiben, rät der Mediziner "bereits im Herbst den Körper auf das kalte Wetter in Form von Spazier- oder Saunagängen vorzubereiten, warm anziehen, am besten mit Funktionskleidung sowie Vitamin C und Zink in Form von Obst und Gemüse zu sich nehmen." Beim Sport im Freien ist die individuelle Fitness entscheidend: "Trainierte und gesunde Menschen sind besser gegen die Kälte gewappnet", sagt der Kardiologe. "Bei Temperaturen ab minus 15 Grad sollte man es dann aber lassen." Wichtig ist, dass man nicht direkt nach einem Infekt mit dem Sport beginnt, denn das kann beispielsweise zu einer Herzmuskelentzündung führen. Wen es dann doch erwischt hat: "Viel Ruhe, Tee und richtig auskurieren."