Wolnzach
Moderator "Jumbo" Schreiner steht Pate

Drei Unternehmen fertigen fast eine halbe Million Mund-Nase-Masken - Spende an das Bayerische Rote Kreuz - 1000 Stück für die Staatskanzlei

29.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:50 Uhr
Einheitsgrinsen: Moderator Thomas "Jumbo" Schreiner (Zweiter von links) mit den Firmenchefs (von links) Erik Duckstein (Reg10, Pfaffenhofen), Arnold Fischer (Symto, Burgheim) und Ludwig Linner (Linner, Wolnzach) mit den dem Fernseh-Mann nachempfundenen Masken. −Foto: S. Hofmann

Wolnzach/Burgheim - Aufmerksamkeit, das ist es, was drei Unternehmen aus der Region jetzt suchen.

An Arbeit mangelt es ihnen nicht, denn Symto aus Burgheim, Linner aus Wolnzach und Reg10 aus Pfaffenhofen produzieren und vertreiben Mund-Nasen-Masken, die einen Beitrag im Kampf gegen das Corona-Virus leisten sollen. Rund eine halbe Million Exemplare sind bereits produziert und zum Teil schon ausgeliefert - bald wird auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine in der Region gefertigte Maske tragen.

Um das Unterfangen weiter zu bewerben, wurde nun am Symto-Stammsitz in Burgheim eine Maske im Jumbo-Format von elf mal fünfeinhalb Metern hochgezogen - und mit dem bekannten Fernsehmoderator Thomas "Jumbo" Schreiner der passende Werbeträger gefunden. "Wir wollen, dass Masken für die Region aus der Region kommen", so der Wolnzacher Ludwig Linner, Chef einer der drei beteiligten Firmen. "Es geht nicht darum, dass wir uns bereichern. Reich wird man mit diesem Produkt nicht. Aber wir halten Leute in Lohn und Brot dadurch, dass wir unsere Produktion der Situation angepasst haben. Niemand ist in Kurzarbeit, wir haben sogar noch Leute eingestellt. " Linner betont, dass er keiner Kommune, keiner Einrichtung Vorwürfe machen wolle, wenn Masken aus dem Ausland beschafft wurden. "Ich finde nur, wir sollten unser Geld nicht über Händler ins Ausland überweisen. Deswegen sage ich, kauft in der Region, nicht nur bei uns, auch bei anderen Betrieben, die Masken herstellen. " Die Auswahl ist mittlerweile groß: Auch in und um Wolnzach gibt es neben Linner zahlreiche größere und auch ganz kleine Unternehmen, die in Coronazeiten Masken fertigen.

Zugegeben, wie eine richtige Maske sieht das Banner, das jetzt bei Symto in Burgheim prangt, nicht aus - doch es erfüllt trotzdem seinen Zweck: Elf mal fünfeinhalb Meter misst das Ungetüm aus PVC. Um noch mehr Reichweite - gerade in den sozialen Medien im Internet - zu erzeugen, habe man dann bei Moderator Schreiner nachgefragt, ob dieser sich, passend zu seinem Spitznamen, für das Projekt engagieren will, berichtet Arnold Fischer von Symto. Beim Fernseh-Mann habe man keine große Überzeugungsarbeit leisten müssen: "Ich fühle mich geehrt, dass ich die Patenschaft über diese Riesenmaske, die wahrscheinlich größte Gesundheitsmaske der Welt, übernehmen darf. Ich finde es toll, wenn Unternehmen sich der Situation anpassen. Zu Hause sitzen und nichts tun ist doch blöd. " Damit auch etwas Karitatives getan wird, hat der Münchner sein Netzwerk angezapft. Und so durfte Thomas Haugg, Geschäftsführer des Kreisverbandes Augsburg des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), noch 1000 Masken aus Burgheim als Spende in Empfang nehmen.

Die Masken seien ein Produkt, bei dem Nachhaltigkeit erkennbar sei. "Wir wollten keine Wegwerfprodukte machen. Unsere Masken kann man bis zu 20-mal waschen und wiederverwenden", erklärt Ludwig Linner. "Und man muss ja auch mal sehen, dass wir dem Steuerzahler Geld sparen durch unsere Produktion. Wir haben keine Kurzarbeitsgelder beantragt, weil wir unsere Belegschaften beschäftigen können. " Auf einen großen Auftrag sind alle besonders stolz: Die Bayerische Staatskanzlei hat 1000 Masken geordert, aktuell sollen diese ausgeliefert werden. Bei einer der nächsten Fernsehauftritte könnte Ministerpräsident Markus Söder also schon mit einer regionalen Masken zu sehen sein. "Das Modell mit den weiß-blauen Rauten haben wir auch im Programm", sagte Fischer.

Für "Jumbo" Schreiner gab es ebenfalls zwei Spezialanfertigungen. Zum einen hat der Moderator nun eine Maske mit seinem Logo darauf, ein Einzelstück.

Und zum anderen waren zum offiziellen Übergabetermin gleich mehrere "Jumbos" zu sehen - zumindest dem Grinsen nach. Arnold Fischer habe bis nachts um 2 Uhr daran gearbeitet, die Mundpartie des Fernsehmoderators am Computer nachzubilden und diese auf die Masken zu drucken, 20 Stück waren im Umlauf und das reale Vorbild setzte sie sich gern auf - und die Vertreter der beteiligten Firmen ebenso.

DK

Sebastian Hofmann