Mobilfunk - Sinn und Unsinn von Handy-Versicherungen

31.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:19 Uhr

Diebstahl, Sturz- und Wasserschäden - die Freude über ein neue Handy kann rasch vorüber sein. Lohnt sich eine Versicherung?

Für die Versicherungen in jedem Fall. Schließlich wurden laut Branchenverband Bitkom 2012 rund 23 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Tatsache ist: Eine Smartphone-Reparatur ist teuer, wenn sich das Gerät überhaupt reparieren lässt.

Gerade bei Smartphones greift häufig keine Gewährleistung. Wer Kaffee über das Handy kippt oder es aus dem ersten Stock fallen lässt, kann auf keine Gratis-Reparatur hoffen. Hier springen die Versicherungen ein. Zumindest in der Theorie. Denn auch dabei gelten viele Ausnahmen.

Oft hohe Kosten und überschaubare Leistungen


Die Netzbetreiber und Mobilfunk-Provider wie Mobilcom Debitel und Phonehouse bieten Kunden direkt beim Handy-Kauf Versicherungspakete an. Aber auch im Internet finden sich verschiedene Angebote. Das Problem: Die meisten Versicherungen sind relativ teuer, die Leistungen überschaubar.

Denn wie so oft, gibt es viele Ausnahmeregelungen, die den Versicherungsschutz stark einschränken. Vor Vertragsabschluss lohnt es sich, das Kleingedruckt genau durchzulesen. Die meisten Anbieter leisten zwar bei Wasserschäden am Smartphone, Schäden durch Witterungseinflüsse sind aber meistens ausgeschlossen. Sprich: In strömenden Regen zu telefonieren bleibt auch mit Versicherung eine schlechte Idee.

Hinzu kommen Ausschlüsse für vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführte Schäden. Hier gibt es reichlich Interpretationsspielraum. Handelt jemand fahrlässig, der sich mit dem Handy in der Hosentasche auf die Toilette begibt und wenn das Gerät dann auf Tauchstationen geht? Ist es fahrlässig, seinen Kaffee direkt neben dem Handy zu platzieren?

Schäden schnell melden

Auch der Umgang mit der Versicherung will gelernt sein. Schadensfälle müssen der Versicherung unverzüglich gemeldet werden. Wurde das Handy gestohlen, muss der Bestohlene eine Anzeige bei der Polizei aufgeben. Auch den Kaufbeleg sollte man zur Hand haben, um Ansprüche geltend zu machen. Und: Wenn eine andere Versicherung leistungsverpflichtet wäre, dann greift die Handy-Versicherung nicht.

Sprich: Wenn der Kumpel das Handy zerstört hat, greift dessen Haftpflichtversicherung. Wurde das Handy gestohlen, greift eventuell die eigene Hausratversicherung.

Sparen statt versichern


Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob sich eine Police lohnt. Alternativ kann man das Geld für die Versicherungskosten auch einfach ansparen, um dann im Schadensfall die Rechnung selbst begleichen zu können. Schutzhüllen, Displayschutz und liebevolle Anwendung bringen mehr als jede Police.