Kinding
Mobil sein auch im Alter

Aktionstag der Kreisverkehrswacht mit dem Markt Kinding

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Die Initiatoren des Aktionstags: Manfred Berger von der Kreisverkehrswacht (von links), Apotheker Gunther Erben, Bürgermeisterin Rita Böhm und Elisabeth Kehr vom Roten Kreuz. - Foto: Brandstetter

Kinding (brg) Mobil bleiben bis ins hohe Alter - diesen Wunsch haben wohl alle Menschen. Damit die Mobilität erhalten bleibt, gibt es viele Hilfsmittel und Einiges zu beachten. Einen Aktionstag zu diesem Thema hat der Markt Kinding jetzt zusammen mit der Kreisverkehrswacht Eichstätt veranstaltet.

Bürgermeisterin Rita Böhm unterstrich in ihrer Eröffnungsrede, wie wichtig Mobilität im Alltag sei, und konnte zu diesem Thema eine ganze Reihe von Fachleuten begrüßen. Manfred Berger, Organisator und Vorstandsmitglied der Kreisverkehrswacht, stellte das vielfältige Aufgabengebiet der Institution vor: "Wir sorgen für Verkehrssicherheit vom Kindergarten bis zum Seniorenheim und suchen immer ehrenamtliche Helfer zur Unterstützung." Er betonte, dass es im Alter für jeden Lebensabschnitt ein geeignetes Fortbewegungsmittel gibt. "Nur wer selbstständig mobil ist, kann sein Leben auch mit körperlichen Einschränkungen so weiterführen wie bisher", sagte Berger. Er stellte die verschiedenen Möglichkeiten vor: angefangen vom E-Bike über das Liegendfahrrad und drei- bis vierrädrige Elektrofahrzeuge bis hin zum E-Auto. Daneben gab er auch einen Überblick über elektrisch betriebene Rollstühle, auch in Verbindung mit Fahrzeugen, die auf einfache Weise einen Rollstuhlfahrer aufnehmen können. Barrieren abbauen, daheim und unterwegs - mit welchen Mitteln dies machbar ist, erläuterte Elisabeth Kehr. Die Mitarbeiterin des Roten Kreuzes schilderte die Schwerpunkte einer "Wohnberatung zur Barrierefreiheit", die allen Bürgern angeboten wird.

Eine kostenlose Wohnberatung könne sinnvoll sein, wenn Stufen, Treppen, schlechtes Licht, steile Rampen, Stolperfallen in Form von Teppichen und glatten Böden die tägliche Routine erschweren oder gar unmöglich machen. Auch eine Finanzierung von mobilen Rampen, Hubliften, altersgerechten Sanitäranlagen, Aufstiegshilfen oder Treppenliften ist mithilfe der Pflegekasse, Zuschüssen und günstigen Krediten der KfW möglich.

Darüber hinaus nimmt auch die eigene Lebensweise erheblichen Einfluss. Apotheker Gunther Erben aus Kipfenberg informierte über die Auswirkungen von Medikamenten auf die eigene Mobilität. "Wir sollten, insbesondere im Alter auf unser eigenes Verhalten schauen und unsere Aktivitäten danach richten", so Erben. "Wenn ich in der Früh aufgrund von Schlafmitteln erst langsam fit werde, sollte ich die Einkaufsfahrt eher auf den Nachmittag legen." Auch sollte sich kein älterer Mensch hinsichtlich der Mobilität in die Ecke drängen lassen, betonte er. "Die großen und schweren Unfälle verursachen nach wie vor überwiegend die jungen Menschen", gab Erben zu bedenken. Man sollte am besten ehrlich zu sich selbst sein, wenn es darum geht, das eigene Fahrverhalten einzuschätzen.