Wolnzach
Mittwochs-Belebung

04.10.2011 | Stand 03.12.2020, 2:20 Uhr

So soll es mittwochs nicht mehr aussehen: Ausgestorbene Straßen mitten im Marktzentrum sollen der Vergangenheit angehören, daran arbeitet jedenfalls im Moment der Gewerbeverband - Foto: Schmid

Wolnzach (WZ) Gut verkaufen möchte sich das Wolnzacher Gewerbe und startet heute den zweiten „Aktions-Mittwoch“. Der Auftakt vergangene Woche sei zwar nicht berauschend, aber recht passabel gewesen, sagt Gewerbeverbandsvorsitzende Julia Holzvoigt und hofft nun auf noch mehr Zuspruch.

Mehr offene Läden am Mittwochnachmittag und ein kleiner Markt auf dem Parkplatz vor dem früheren Schleckermarkt in der Preysingstraße – mit diesem Konzept will der Gewerbeverband in den kommenden Herbstwochen mehr Leben ins Marktzentrum bringen. Vorerst bis 26. Oktober läuft die Aktion, für diese Zeit haben auch der Biohof Kottermair (Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Eier), die Familie Waldinger (Kuchen und Gebäck) sowie Feinkost Saldal ihr Kommen für den kleinen Markt mittwochs von 14 bis 18 Uhr zugesagt.

Noch länger, „am liebsten bis in die Adventszeit hinein“, hätte Julia Holzvoigt diese neue Aktion. Allerdings sei klar: Ob und wie sich dieses Angebot auf Dauer etabliert, hängt stark davon an, wie es von den Kunden angenommen wird. Der Auftakt am vergangenen Mittwoch war in den Augen von Julia Holzvoigt schon mal nicht schlecht: „Ich bin generell zufrieden“, auch wenn der große Ansturm ausblieb. Mit dem habe aber auch keiner gerechnet, denn – das sei allen Beteiligten klar – so etwas müsse sich erst einspielen und in den Köpfen der Leute verankern.

Fürs Erste sei aber der Markt gut gewesen. Vor allem eins habe sich gezeigt: Es waren überwiegend die älteren Bürger, die kamen und einkauften. Das bestätigte auch der Biohof Kottermair, an dessen Stand etliche Senioren klagten, dass es im Wolnzacher Zentrum keinen Supermarkt mehr gibt. Dass genau diejenigen, die mehr Kaufangebote mitten im Markt wollen, da waren, freut Holzvoigt besonders. „Das zeigt, dass so etwas wie der Markt grundsätzlich angenommen wird.“ Ein Klientel, mit dem man eigentlich gerechnet hatte, hat sie dagegen vermisst: „die gesundheitsbewussten Mamas“, die die Gelegenheit nutzen könnten, ortsnah an Bioware zu kommen.

Langer Atem ist gefragt – das ist die Devise der meisten Gewerbetreibenden, die sich mehr Kunden am Mittwochnachmittag wünschen. Davon war vergangene Woche noch nicht so viel zu spüren. Eher selten klingelte die Ladenglocke zum Beispiel im Braut- und Festmodengeschäft Nicona in der Preysingstraße. Der Laden hatte bisher mittwochs ganztägig geschlossen, im Rahmen der Mittwochs-Aktion hat sich Geschäftsführerin Angelika Frauenfelder aber entschlossen, nun auch aufzumachen – und zwar den ganzen Tag. „Zunächst einmal für sechs Wochen“, so Mitarbeiterin Katrin Krausch. Die Resonanz an ihrem ersten offenen Mittwoch sei zwar eher mau gewesen, trotzdem will man schauen, wie sich die neue Regelung rumspricht. Gerade bei einem Geschäft, das ein sehr spezielles Sortiment führt, das nicht so sehr die Laufkundschaft anlockt.

Eine sehr gute Kundenfrequenz registrierte dagegen die Sportalm Hammerschmid am Mittwoch. „Ob das konkret an der Aktion lag, ist aber schwer zu sagen“, meint Marianne Hammerschmid. Schließlich habe ihr Fachgeschäft schon seit 15 Jahren am Mittwochnachmittag offen – und das immer mit sehr unterschiedlichem Umsatz.