Kinding
Mittlerweile 22 Jungfeuerwehrler

Feuerwehr Kinding zeigt sich zufrieden - Beschaffung des neuen Hilfeleistungsfahrzeuges in vollem Gange

28.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:15 Uhr
Der Geh- und Radweg am Kindinger Feuerwehrhaus wird bis in das Dorf ausgebaut und beleuchtet. −Foto: Brandstetter

Kinding - Auf ein ereignisreiches Jahr kann die Kindinger Feuerwehr zurückblicken.

Die Freiwilligen waren bei gut 50 Einsätzen und Übungen über 600 Stunden ehrenamtlich tätig. Dies gab Kommandant Willi Strauß bei seinem Rückblick auf der Jahresversammlung bekannt. 42 verschiedene Feuerwehrkameraden beteiligten sich an den Einsätzen. "Hier sind wir ziemlich breit aufgestellt, trotzdem ist es insbesondere an den Vormittagen schwer, genügend Einsatzkräfte vorzuhalten", so der Kommandant. Der coronabedingte "Lockdown" im Frühjahr hat dazu geführt, dass bisher nur fünf allgemeine Übungen absolviert wurden. Diese waren aber dafür mit bis zu 27 Kameraden pro Übung überdurchschnittlich gut besucht, freute sich Strauß. Darüber hinaus absolvierten 20 Kameraden im Sommer einen Erste-Hilfe-Kurs, zwei neue Maschinisten ergänzen die Truppe und fünf Jugendliche absolvierten die erforderliche Feuerwehrgrundausbildung.

Der Verantwortliche für den Bereich Atemschutz, Georg Brandstetter, gab einen Überblick über die Tätigkeiten dieser speziellen Truppe innerhalb der Feuerwehr. Neue Kräfte kamen heuer nicht dazu. "Aber auch mit 21 Atemschutzgeräteträgern sind wir super aufgestellt", freute sich Brandstetter. Ab dem nächsten Jahr wächst die Gruppe wieder stark an, da fünf weitere junge Kameraden ihre Bereitschaft zur Atemschutzausbildung signalisiert haben.

Es gab im letzten Jahr drei Besuche der Atemschutzstrecke in Lenting, zwei Kameraden besuchten ein Atemschutztraining im Flashover-Container. Daneben gab es zusammen mit den Kameraden aus Haunstetten eine große Einsatzübung in einem leerstehenden Gebäude in Haunstetten. Jugendwart Ludwig Reitzer berichtete von insgesamt 22 Mädchen und Buben, die bei wöchentlichen Übungen die wichtigsten Tätigkeiten einer Feuerwehr erlernten. Er freute sich über diese Rekordzahl bei der Jugendfeuerwehr, die sogar eine Teilung in zwei Gruppen erforderte. Mit Unterstützung von drei Kameraden konnten so trotz eines späten Übungsstarts im Juni 24 Übungen durchgeführt werden.

Einen Rückblick über die Aktivitäten des Feuerwehrvereins gab dessen Vertreter und Vorsitzender Christian Schulz. Auch er bedankte sich bei allen Helfern für die Unterstützung im abgelaufenen Jahr. Schriftführer Herbert Niefnecker berichtete über die Vorstandssitzungen. Dem schloss sich der Kassenbericht von Georg Brandstetter an, der neben den wichtigsten Einnahmen und Ausgaben auch einen soliden Kassenstand bekanntgab. Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm überbrachte den Dank der Gemeinde für die geleistete Arbeit und freute sich sichtlich über den guten Besuch bei der Versammlung. "Euer Durchschnittsalter ist rekordverdächtig und zeigt, dass die Kindinger Feuerwehr für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist", sagte die Gemeindechefin. Die Gemeinde setze die Empfehlungen des vor einigen Jahren von der Feuerwehrführung des Landkreises aufgestellten "Feuerwehrbedarfsplans" sehr konsequent um und investiere damit beträchtliche Summen in das Feuerwehrwesen, betonte die Bürgermeisterin. "Umso mehr freut es mich, dass so viele Freiwillige bereit sind, einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit dafür zu opfern und auch mit den Kameraden der Nachbarfeuerwehren zusammenzuarbeiten", lobte Böhm die Feuerwehrler. Damit auch in Zukunft genügend Fahrer für das große Kindinger Feuerwehrfahrzeug zur Verfügung stehen, erneuerte der Gemeinderat erst kürzlich die Förderrichtlinien für den Führerschein der Klasse C. Die Bürgermeisterin erläuterte zusammen mit Kommandant Strauß die genauen Voraussetzungen für den Erwerb des Führerscheins.

Außerdem ist die Planung zur Realisierung des Geh- und Radweges vom Verkehrskreisel beim Feuerwehrhaus in die Ortsmitte auf der Zielgeraden, gab Böhm bekannt. Die Gemeinde wird diesen Weg mitsamt Beleuchtung in kommunaler Baulast errichten. "Dafür erhalten wir einen staatlichen Zuschuss, ebenso wird der künftige Unterhalt von staatlicher Seite übernommen", sagte die Bürgermeisterin.

Kindings Zweiter Kommandant Stefan Strauß informierte über den aktuellen Stand bei der Beschaffung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs HLF-20 als Ersatz für das bereits 30 Jahre alte LF-16. Demnach läuft in diesen Tagen die Ausschreibungsfrist aus, danach kann die Auftragsvergabe durch den Gemeinderat erfolgen. Strauß gab einen Überblick über die von der Projektgruppe ausgearbeiteten Fahrzeugdetails und bat die Feuerwehrkameraden noch um ein wenig Geduld, da von einer Bau- beziehungsweise Lieferzeit von bis zu 15 Monaten auszugehen ist.

Kommandant Strauß gab den Feuerwehrkameraden auch die in den nächsten Monaten geplanten Aktivitäten bekannt. So sind, sofern die aktuelle Corona-Situation es zulässt, noch eine Übung in Technischer Hilfeleistung am 7. November und eine Atemschutz-Einsatzübung am 13. November geplant. Neben diversen Lehrgängen sollen im nächsten Jahr auch wieder Leistungsabzeichen durchgeführt werden, betonte Strauß.

Er rief außerdem alle Kameraden zur Vorsicht bei der Fahrt zum Feuerwehrhaus bei Alarmierungen auf. "Ihr habt bei der Anfahrt keine Sonderrechte, fahrts deshalb vernünftig", appellierte er an alle. Abschließend wurde noch von einem Kameraden die Installation eines Blaulichtes auf dem Verkehrssicherungshänger angeregt.

brg