Mittler zwischen Behörden und Bürgern

26.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:34 Uhr

Neun langjährige Feldgeschworene hat Vize-Landrat Gerhard Merkl (links) geehrt. Darunter waren auch vier Riedenburger. - Foto: Schmailzl

Riedenburg/Kelheim (igs) Neun langjährige Feldgeschworene hat der stellvertretende Landrat Gerhard Merkl (CSU) am Montag im Kelheimer Landratsamt für 25-jährige Tätigkeit ausgezeichnet.

Darunter waren auch einige Riedenburger. Merkl begrüßte auch Franz Viertler vom Vermessungsamt Abensberg und Oberregierungsrätin Ulrike Dettenhofer, die Leiterin der Bauabteilung im Landratsamt. Vier Riedenburger erhielten eine Ehrenurkunde: Jakob Mayer aus Schaitdorf, Alois Meyer aus Georgenbuch, Martin Bruckmeier und Max Klügl. Auch der vor kurzem gestorbene Adolf Halbritter war für diese Auszeichnung vorgesehen. Konrad Schranner aus Volkenschwand (Thalham) und die Feldgeschworenen aus Langquaid, Franz Bauer, Joseph Böschl, Robert Kellerer und Georg Riembauer, gehörten ebenfalls zu den Geehrten.

Feldgeschworene für dieses Ehrenamt werden von den Gemeinden auf Lebenszeit bestimmt. Alois Mayer berichtete, dass er zum Feldgeschworenen bestimmt worden sei, als ein anderer Feldgeschworener starb. Und Jakob Mayer kam zu dem Amt, nachdem sein Vorgänger aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.

Da sich die Jagdreviere an den Grenzen der alten Gemarkungen orientieren, sind die Feldgeschworenen oft auch Ansprechpartner für die Jäger. Sie helfen ihnen, Grenzsteine und -markierungen in Wald und Flur zu finden. Vermessungsdirektor Viertler betonte, dass die Mithilfe der Feldgeschworenen unverzichtbar sei, und sie als neutrale Zeugen bei der Setzung der Grenzsteine dabei sein müssten.

Der Riedenburger Bürgermeister Michael Schneider (CSU) unterstrich die Bedeutung der Feldgeschworenen als Mittler zwischen Behörden und Bürgern. Sie wüssten, wo die Grenzsteine liegen. Mit ihrem Wissen könnten sie Sicherheit schaffen sowie als Schlichter wirken. Im Bereich Riedenburg gibt es 25 Feldgeschworene für die Gemarkungen Schaitdorf, Jachenhausen, Riedenburg, Otterzhofen, Perletzhofen, Eggersberg, Meihern, Thann, Hattenhausen, Buch, Prunn und Baiersdorf.

Vize-Landrat Gerhard Merkl dankte den Feldgeschworenen für ihr jahrzehntelanges verdienstvolles Wirken. „Sie kennen jeden Baum und jedes Feld.“ Ein alter Ausdruck für die Feldgeschworenen sei „Siebener“ so Merkl. Das „Siebeneramt“ sei eines der ältesten Ehrenämter der kommunalen Selbstverwaltung. Überdies gab der stellvertretende Landrat seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Feldgeschworenen ihr Amt noch lange innehaben würden. Vermessungsdirektor Viertler ergänzte, dass das Vermessungswesen vor 110 Jahren eingeführt worden sei. Bis 1840 sei bereits ganz Bayern vermessen und kartiert worden. Viertler führte weiter aus, dass die Feldgeschworenen als Aufwandsentschädigung einen Stundensatz von zwölf Euro sowie Maschinenstunden erhalten.