Gerolsbach
Miteinander statt nur übereinander reden

02.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:06 Uhr

Stefan Maurer erhielt Post vom CSU-Kreisverband. - Foto: Hofmann

Gerolsbach (SZ) Jetzt die anstehende Versöhnung zu proklamieren, wäre vermutlich viel zu optimistisch; aber auf eine Versachlichung der politisch harten, emotionalen und auf umstrittenem Niveau geführten Auseinandersetzung darf man durchaus ein bisschen hoffen.

Seit Dienstag steht fest: Es wird zu einem Treffen zwischen dem Pfaffenhofener CSU-Kreisvorsitzenden Karl Straub und seinem streitbaren "Parteifreund" Stefan Maurer aus Gerolsbach kommen.
 
Straub (CSU-Kreischef) und Maurer (UB-Chef und Noch-CSU-Parteibuchbesitzer) haben sich bekanntlich kräftig auch unter der Gürtellinie beharkt: Straub unterstellte Maurer "krankhafte Züge"; dieser konterte kaum freundlicher mit der Bemerkung, dass er den CSU-Kreischef sowieso "nicht für voll" nehme.
 

Starker Tobak, doch jetzt deutet vieles darauf hin, dass die beiden zwar vielleicht nicht gleich die Friedenspfeife rauchen, aber zumindest einmal miteinander statt nur übereinander reden. Denn – und das ist vielleicht das Bemerkenswerteste an dem ganzen Zwist – die beiden haben sich noch nie persönlich getroffen. Doch das soll sich nun ändern.

Zu einer Entschuldigung mochten sich zwar zunächst weder Straub noch Maurer durchringen, doch zum Gespräch sind beide bereit, wie sie jetzt versicherten. Er sei "durchaus interessiert daran", mit Straub "einmal den Arzt persönlich kennenzulernen, der mir per Ferndiagnose krankhafte Züge unterstellt hat", sagte Maurer bissig. Man muss wissen: Straub ist Besitzer eines Autohauses. Und selbstverständlich sei er gerne bereit, so Maurer weiter, den CSU-Kreischef aus Wolnzach "in aller Tiefe und Breite" über die Gerolsbacher Kommunalpolitik zu informieren und ihm zu erläutern, warum er und seine Gruppierung bestimmte Vorgehensweisen der dortigen Rathausregierung unter Führung von CSU-Bürgermeister Martin Seitz nicht mit trage.

"Ich habe da nichts zu verbergen und keinerlei Berührungsängste, wenn so ein Gespräch der Sache dient und zur Aufklärung der Bevölkerung beiträgt", sagt Maurer. Auch Straub erklärte seine Bereitschaft zum Gespräch mit Maurer, obwohl er den Revoluzzer "wegen parteischädigenden Verhaltens" am liebsten aus der CSU ausgeschlossenen sähe. In zwei, drei Wochen könne er sich das Treffen vorstellen. Im Moment sei er zu sehr mit CSU-Versammlungen und dem Widerstand gegen die geplante Stimmkreisreform befasst. Schließlich wolle er "den Kopf frei haben" für das Gespräch mit Maurer.