Riedenburg
Mit Zuversicht ins neue Leben

77 Absolventinnen verlassen die Riedenburger Mädchenrealschule St. Anna

29.07.2021 | Stand 01.08.2021, 3:33 Uhr
Stolz auf die 40 Einserschülerinnen dieses Abschlussjahrgangs der Mädchenrealschule St. Anna sind der scheidende Konrektor Alfred Henneberger (links) und Schulleiter Christian Fackler (rechts). −Foto: Erl

Riedenburg - Ein Abschied am Ende eines Schullebens hat neben der Freude natürlich immer auch etwas Wehmut in sich, zumal für die Abschlussklassen. Beim Abschied aus dem Schülerinnendasein an der Mädchenrealschule St. Anna in Riedenburg am Mittwochnachmittag war beides deutlich zu spüren, dazu aber noch ein besonderes Quantum Herzlichkeit.

Alle 77 Absolventinnen gehen zwar nach sechs Jahren an dieser Schule mit freudigem Herzen, bestandener Mittleren Reife und entsprechender Zuversicht in einen neuen Lebensabschnitt. Aber die Verbundenheit untereinander, mit den Lehrkräften und dem ganzen Haus war dennoch während der dreistündigen Feier zusammen mit den Eltern in der Turnhalle immer wieder erkennbar.

Der Realschulkonrektor Alfred Henneberger präsentierte dazu zur Begrüßung ein paar Daten. Der Schulbetrieb wurde vor 75 Jahren hier wieder aufgenommen, man feiert den 100. Weltfrauentag und vor 15 Jahren wurde die Schulleitung in weltliche Hände gegeben. Für ihn ist es zudem das Ende seines beruflichen Weges, denn er geht in den Ruhestand (Bericht folgt).

Bereits am Tag zuvor hatte ihm die gesamte Schulfamilie einen familiären Abschied bereitet. "Als katholische und franziskanische Schule sind christliche Werte wie Nächstenliebe, Achtung und gegenseitige Rücksichtnahme gelebte Wirklichkeit", bestätigte er.

Auch Landrat Martin Neumeyer (CSU) ging auf die christliche Prägung dieser Schule ein. "Es passt immer noch, dass man über christlich-katholische Bildung redet, wir werden im Gespräch bleiben", versprach er der Schulleitung. Den Schülerinnen empfahl er das Zeugnis als Impfung für das gesamte Leben zu betrachten, auf der man immer wieder aufbauen könne und die man stetig auffrischen müsse. "Vielleicht findet man dabei auch die Weisheit", sagte er und ging auf ein Bonmot seines Vorredners ein.

Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) versicherte, dass er immer gerne in diesem Haus sei und bestätigte, dass es kein leichtes Jahr für Schülerinnen, Lehrer und Eltern war. "Ich weiß, was da an einem hängen bleibt", bestätigte der Vater schulpflichtiger Kinder. "Ich hoffe, ihr nehmt das, was jetzt kommt, nicht zu ernst und dass ihr euch die Leichtigkeit der Jugend bewahrt", wandte er sich an die Schülerinnen.

Während eines von den Lehrern gestalteten Wortgottesdienstes wandte sich Christian Fackler als Schulleiter an die Zuhörer. Auch er bezeichnete die Pandemie als große Herausforderung für alle. "Aber was wirklich wichtig ist, das bleibt. Es sind die kleinen Erlebnisse im zwischenmenschlichen Bereich und in den Wurzelfragen des Lebens bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe übrig. Wo Menschen sich in Liebe begegnen, da begegnet uns Gott", versicherte er.

Eindrucksvolle Worte formulierte Elke Hauer als Vertreterin des Elternbeirats an die jungen Damen. "Man hat euch wechselweise in einen Dornröschenschlaf gelegt, um euch wenig später einen 100-Meter-Sprint abzuverlangen. Ihr seid nicht nur wegen Corona ein besonderer Jahrgang, sondern weil ihr Spuren hinterlassen habt", unterstrich sie. Hauer bedankte sich bei den Jungen, weil sie in der Pandemie solidarisch mit den Älteren waren, um sie zu schützen. "Glaubt an euch selbst, steht auf, wenn ihr fallt und richtet euer Krönchen neu, um eure Ziele zu verfolgen", gab sie Schülerinnen mit auf den Weg. "Die Welt braucht Menschen, die finden, was sie glücklich macht", wiederholte sie ein Zitat.

Dass die scheidenden jungen Damen die nötige Reife für den weiteren Weg erlangt haben, belegten die beiden Schülersprecherinnen Sarah Paulus und Julia Hauer. Humorvoll und launig ließen sie ihren Schülerinnenalltag passieren und beide zeigten sich froh, nun in diesem Rahmen den Abschied feiern zu dürfen. Musikalische Beiträge von Thomas Übelacker, den Schülerinnen Selina Wasner, Samira Seidl und Annika Santl gemeinsam mit Lehrern überbrückten die Übergänge in den Programmpunkten.

Im Nachgang zu den Zeugnisverleihungen ehrten Fackler und Henneberger noch mehrere Schülerinnen mit süßen Geschenken für ihr soziales Engagement. Ganz am Ende holten beide noch 40 Schülerinnen auf die Bühne, die alle im Abschlusszeugnis eine Eins vor dem Komma als Notendurchschnitt haben. Mit Hannah Katharina Schießl und Luzia Johanna Stephan erreichten zwei Absolventinnen sogar einen Gesamtnotendurchschnitt von 1,0. Klar, dass dieser Jahrgang anschließend bei schönem Wetter im Schulgarten ausgiebig feiern durfte.

erv