Dietfurt
Mit Wanderstiefeln und Mountainbike

Dietfurt bietet Gästen unterschiedliche Möglichkeiten der Erholung – Übernachtungszahlen konstant

05.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:35 Uhr

Auch im Herbst bietet Dietfurt den Touristen mannigfaltige Möglichkeiten, wunderbare Urlaubstage zu erleben. Arch - foto: Dieter L. Scharnagl

Dietfurt (DK) Die Übernachtungszahlen in Dietfurt sind im laufenden Jahr gegenüber 2014 weitgehend stabil geblieben. Das erklärte Pia Pritschet, die Leiterin des Dietfurter Tourismusbüros, gegenüber unserer Zeitung.

Die Übernachtungszahlen aller gewerblichen Betriebe für den Zeitraum zwischen Januar und August liegen schon vor. Erfasst werden dabei alle Häuser mit mehr als zehn Betten. Nach den Worten von Pia Pritschet hat es im angegebenen Zeitraum 18 419 Ankünfte und 41 207 Übernachtungen gegeben. „Dieses Jahr hatten wir einen wetterbedingten Einbruch im März“, erläutert die Expertin. „Dietfurt ist eben ein klassisches Schönwetterziel mit überschaubaren Indoor-Angeboten.“ Allerdings erhofft sich Pia Pritschet eine Verbesserung durch die Eröffnung der Obermühle in Mühlbach. „Das ist ein tolles zusätzliches Museum.“

Bei den bereits vorliegenden Übernachtungszahlen sind die Ergebnisse der privaten Vermieter noch unberücksichtigt geblieben. Leider gebe im gesamten Gebiet des Naturparks Altmühltal immer weniger private Übernachtungsmöglichkeiten. Dieser Trend sei aber in der Großgemeinde Dietfurt nicht so ausgeprägt wie anderswo, erklärte Pritschet. Zwar würden einige Privatvermieter aus der Gründergeneration, die nun ins Rentenalter kämen, nach und nach aufhören. „Es entscheiden sich allerdings auch neue Privatleute dafür, eine Ferienwohnung anzubieten.“ Im vergangenen Jahr sei das Dietfurter Gastgeberverzeichnis um drei Übernachtungsmöglichkeiten bereichert worden.

„Durchschnittlich verweilen unsere Gäste 2,24 Tage bei uns“, berichtete Pia Pritschet. Neben dem klassischen Radtourismus im Altmühltal liege Wandern weiterhin im Trend, aber auch das Mountainbiken finde immer mehr Anhänger. „Wir freuen uns, dass wir mit der TSV-Mountainbike-Abteilung einen guten Partner gefunden haben, der den richtigen Umgang und das Biken in freier Natur unterweist,“ sagte Pritschet. Sie bestätigte, dass vonseiten der Stadt keinerlei Maßnahmen geplant seien, die Mountainbiker bei der Ausübung des Sports zu behindern.

Gut angenommen worden seien bislang die Veranstaltungen und Angebote, die in der Broschüre „Dietfurt aktiv“ abgebildet waren. Im nächsten Jahr würden diese Termine nicht mehr in ein Jahresheft einfließen, aber weiterhin im Wochenprogramm gedruckt und auf der Website veröffentlicht.

Im kommenden Jahr wird Dietfurt in einer neuen Broschüre „Städte im Altmühltal“, die vom Tourismusverband Naturpark Altmühltal herausgegeben wird, zusätzlich beworben. „Hier wird gerade auch die kulturelle Seite Dietfurts angesprochen,“ bemerkt Pia Pritschet. Sie erinnerte an kulturelle Höhepunkte wie die Fotoausstellung der chinesischen Stadt Qingdao. Außerdem habe man für das nächste Jahr wieder einige beliebte Kabarettisten für Auftritte in der Sieben-Täler-Halle gewonnen: Helmut Schleich, Michl Müller, Hans Klaffl und Günter Grünwald. Auch Holger Paetz wird kommen, allerdings in die Obermühle. Über diese neue Einrichtung in Mühlbach mit der Dauerausstellung Stein.Wasser.Höhle und einer Schau der Höhlenforscher zur Mühlbachquellhöhle im Jurahausanwesen der Obermühle, das von der Familie Martiny saniert wurde, freut sich Pritschet besonders. „Dieses neue Museum ist sehr informativ gestaltet, die Raumatmosphäre ist gigantisch und ich kann einen Besuch nur empfehlen.“

Mit Vorfreude blicke man im Tourismusbüro dem außergewöhnlichen Jahr 2016 mit den Feiern zum 600-jährigen Bestehen der Stadt entgegen. Der Organisator ist Johann Dietz. Auch mit der Eröffnung des Jurahausanwesens in der Klostergasse 5 werde ein „tolles Objekt für wichtige kulturelle Veranstaltungen geschaffen, welches mit der Bücherei Dietfurt aufgewertet“ würde.

Eine große Nachfrage herrsche zum Thema Elektromobilität. E-Bikes würden gut angenommen und im kommenden Jahr werde wohl eine neue E-Bike-Ladestation, womöglich an der ehemaligen Schiffsanlegestelle, eingerichtet. Dagegen sei die Schiffsverbindung mit der Einstellung der Linienschifffahrt bis Dietfurt leider ein „schwarzes Kapitel“ in Dietfurts touristischer Entwicklung. „Wir sind hier völlig abgeschnitten, das ist leider alternativlos,“ bedauert Pritschet. Dennoch freut sie sich, dass das Areal an der Schiffsanlegestelle mit der Minigolfanlage, die früher in Mühlbach untergebracht war, eine Aufwertung erfährt. Dieser Umzug sei eine Idee des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins gewesen, der kurz vor der Auflösung steht. „Sollte es so weit kommen, sehen wir darin einen großen Verlust. Es wäre schön, wenn es weiterhin einen Verein, ein Gremium geben würde, in dem Tourismusanbieter, Gastronomen, Betriebe und Vermieter zusammenarbeiten“, meint Pia Pritschet. Gerade ein solches Gremium könne als Sprachrohr dienen, um die Interessen einer Gruppe vertreten. Daher sei zu hoffen, dass sich für den Fremdenverkehrsverein doch noch eine Lösung findet.

Alles in allem lässt sich hinsichtlich der kommenden Tourismussaison ein positiver Trend erkennen. Es warten hochkarätige Veranstaltungen wie der Bayrisch-Chinesische Sommer am 18. und 19. Juni sowie das Stadtjubiläum mit der Festwoche vom 2. bis 10. Juli. Weiterhin kann Dietfurt als Urlaubsoase für Wanderer und Naturliebhaber vor allem aufgrund seiner Landschaft bei vielen Gästen punkten.