Ingolstadt
Mit Vollgas ans Amtsgericht

Erstmals Prozess wegen illegalem Autorennen in Ingolstadt

19.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:43 Uhr
Raser in der Stadt: Die Klagen von Bürgern über mutmaßlich illegale Autorennen im Stadtgebiet haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. −Foto: Symbolfoto Eberl/Archiv

Ingolstadt (DK) Nachts quietschten angeblich die Reifen. Auf der Manchinger Straße und der Münchener Straße soll es nach den Beobachtungen einer Polizeistreife am frühen Morgen des 12. Februar zwischen zwei Audifahrern unter Inkaufnahme eklatanter Tempoverstöße heiß hergegangen sein. Vor dem Ingolstädter Amtsgericht wehrt sich jetzt ein 29-jähriger Ingolstädter gegen den Vorwurf, seinerzeit ein illegales Autorennen gefahren zu sein.

Sein Anwalt will mit einem Gutachten beweisen, dass sein Mandant mit seinem schweren A8 überhaupt nicht in der Lage war, dem ebenfalls beteiligten TT-Fahrer Paroli zu bieten. Bei Audi wird man es wahrscheinlich nicht gerne hören, dass der Verteidiger einen A8 quattro mit 4,2-Liter-Dieselmotor und 351 PS nicht für ausreichend motorisiert hält, um ordentlich Gas zu machen.

Ziel eines Rennens, so jedenfalls die Argumentation des Rechtsbeistandes am Freitag in der Verhandlung, sei ja wohl, den Kontrahenten zu übertrumpfen. Das aber sei mit einem solch "behäbigen, langsamen und schwerfälligen" Fahrzeug im Vergleich mit einem TT, dieser womöglich noch in einer S- oder RS-Version, gar nicht möglich. Und genau das solle nun bitte auch ein Sachverständiger feststellen. Wegen dieses Beweisantrags ist die Verhandlung auf den 7. November vertagt worden.

Bernd Heimerl