Ingolstadt
Mit Volldampf nach China

THI-Studierende konstruieren das erste fahrende Automobil der Weltgeschichte nach

22.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:24 Uhr
Stellten das historische Projekt vor: Gerd Treffer (links, ehemaliger Stadtsprecher und jetzt Leiter der historischen Projekte des Ingolstädter Konfuzius-Instituts) und Peter Augsdörfer (Deutscher Direktor des Konfuzius-Instituts). Rechts das dampfbetriebene Modell vom Hofe des chinesischen Kaisers. −Foto: THI

Ingolstadt (DK) Studierende der Fakultät Maschinenbau der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) konstruieren im Wintersemester 2018/19 das erste fahrende Automobil der Weltgeschichte nach, so dass es wieder gebaut werden kann.

Das dampfbetriebene Automobil wurde in den 1670er-Jahren am Hof des Kaisers von China entwickelt, in Modellgröße gebaut und vorgeführt. Der Erfinder, der flämische Jesuit Ferdinand Verbiest, hinterließ Beschreibungen zu seinem Automobil, aber keine Konstruktionspläne. Diese Lücke schließen die Studierenden der Fakultät Maschinenbau unter Leitung von THI-Vizepräsident Thomas Suchandt. Eine Gruppe erstellt originalgetreue Konstruktionspläne nach den Daten von Verbiest, unter Berücksichtigung der historischen Materialien und Fertigungsverfahren. Eine weitere Gruppe entwickelt Konstruktionspläne, die sich zwar am Original orientieren, aber gleichzeitig eine schnelle Herstellung der Bauteile (Rapid Prototyping) mit modernen Fertigungsverfahren ermöglichen. Auf Basis der Pläne der Studierendengruppen soll das Miniatur-Fahrzeug gebaut werden.

Das Studierendenprojekt basiert auf jüngsten Forschungen des Audi Konfuzius-Instituts Ingolstadt. Gerd Treffer, früherer Stadtsprecher und jetzt Leiter der historischen Projekte des Instituts, sammelte sämtliche relevante Daten zum ersten fahrenden Automobil und publizierte die Forschungsergebnisse in der institutseigenen Schriftenreihe.
Das Audi Konfuzius-Institut Ingolstadt ist eine gemeinnützige Einrichtung zur Förderung der chinesischen Sprache und Kultur. Mit der Publikation "Das erste auto-mobile der Weltgeschichte" schlägt das Institut eine interkulturelle Brücke zwischen der modernen Automobilindustrie am Standort Ingolstadt und den historischen Wurzeln des Automobils in China.