Gaimersheim
Mit "unerschöpflicher Energie" Sänger begeistert

05.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:17 Uhr

Willibald Schels dirigierte zum letzten Mal den Gaimersheimer Kirchenchor. Dieser wird jetzt von Alexander Berger geleitet. - Foto: Heimisch

Gaimersheim (DK) Zum letzten Mal stand Willibald Schels vor wenigen Tagen am Dirigentenpult. Er leitete den Gaimersheimer Kirchenchor, der die "Missa alla settecento" von Wolfram Menschick in der Pfarrkirche aufführte.

23 Jahre war Schels Leiter des Chores. Jetzt gab er den Dirigentenstab weiter an seinen Nachfolger Alexander Berger. Auch das Amt des Organisten, das Schels seit 1975 inne hatte, übernahm Berger.

Beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal dankten Pfarrgemeinderatsvorsitzender Dieter Lachner und Pfarrer Max-Josef Schwaiger dem scheidenden Dirigenten und Organisten für dessen jahrzehntelanges erfolgreiches Engagement für die Kirchenmusik in der Pfarrei Gaimersheim. Unter der Leitung von Schels sei der Chor zu einer konstanten musikalischen Größe in Gaimersheim herangewachsen, die im pfarrlichen Leben nicht mehr wegzudenken, sagte Schwaiger.

Stellvertretender Chorleiter Matthias Fischer würdigte in seiner Laudatio das fast 25-jährige Wirken von Willibald Schels im Kirchenchor: "Wir haben mit dir eine spannende und ereignisreiche Zeit erlebt. Du hast es verstanden, uns Sänger und Sängerinnen mit deiner fast unerschöpflichen Energie und deinem grenzenlosen Enthusiasmus immer wieder aufs Neue für den Kirchengesang zu begeistern." Im Namen des Chores ernannte ihn Fischer zum Ehrendirigenten.

Willibald Schels bedankte sich für das Präsent und die Ehrungen. "In die Kirchenmusik bin ich durch meine verstorbene Mutter gleichsam hineingewachsen", sagte er. Diese sei selbst eine begeisterte Kirchenchorsängerin gewesen. Sie habe ihn bereits als kleinen Buben bei den sonntäglichen Gottesdiensten mit auf die Empore genommen.

Schels zählte die vielen Auftritte und Aktivitäten des Chores in den vergangenen 23 Jahren auf. Insgesamt sei er in dieser langen Zeit 515 Mal mit dem Chor in der Gaimersheimer Pfarrkirche aufgetreten. 26 neue Messen seien dargeboten worden. Pro Jahr wurden nach seinen Worten rund 50 Requien bei Beerdigungen gesungen. Neben kirchlicher Musik seien auch profane musikalische Werke aufgeführt worden. 1998 feierte der Chor sein 100-jähriges Bestehen. "Aus diesem Anlass haben wir eine Messe von Anton Bruckner aufgeführt", sagte Schels. Anschließend veranstaltete der Chor ein großes Konzert in der Aula der Schule.

Aber auch das gesellschaftliche Leben sei gepflegt worden. So gab es neben mehreren kleinen Ausflügen auch eine Fahrt zur Partnerstadt Seifhennersdorf, außerdem zwei Ausflüge nach Rom und eine Fahrt ins Heilige Land. "Mein Dank gilt den beiden Pfarrern, in deren Amtszeit ich wirken durfte, nämlich Josef Worsch und Max-Josef Schwaiger", so Schels. Besonders dankte er den Sängerinnen und Sängern, für ihre Treue zur Kirchenmusik und dafür, dass "ihr mich 23 Jahre lang als Chorleiter ertragen habt. Wir haben uns gegenseitig viel abverlangt, der Erfolg aber hat uns Recht gegeben".