Beilngries
„Mit Tatkraft die Zukunft gestalten“

Beilngrieser Mittelschüler erhalten in feierlichem Rahmen ihre Abschlusszeugnisse

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Beste Absolventen sind Simon Kölbl (von links), Michael Rösch, Benjamin Lodermeyer, Michaela Feuerlein, Magdalena Überall, Kilian Hackner und Daniel Lindner. Alexander Anetsberger (hinten von links), Ewald Schiebel, Rita Böhm, Ronald Linder und Heiko Siegl gratulierten. −Foto: Nusko, Hans, Beilngries

Beilngries (nur) Dass ihnen die Umsetzung ihrer Träume gelingen möge, hat stellvertretender Schulleiter Ronald Linder den Entlassschülern der Mittelschule Beilngries mit auf den Weg gegeben. In feierlichem Rahmen erhielten sie am Donnerstagabend in der Bühler-Halle ihre Abschlusszeugnisse.

Dabei führte Linder durch das Programm. Er zitierte die amerikanische Tänzerin Josephine Baker, die gesagt habe, Träume könne man erst dann verwirklichen, wenn man sich entschließe, einmal daraus zu erwachen. Allerdings, so der Konrektor, gebe es auch Träume, die sich „als Seifenblase entpuppen“ würden oder letztlich nicht mehr so erstrebenswert seien, wie man sich dies ursprünglich vorgestellt habe. Als Beispiel nannte er das immer wieder im Fernsehen zu sehende Bestreben, ein Superstar oder ein Supermodel zu werden.

Dies griff Bürgermeister Alexander Anetsberger bei seiner Ansprache auf. Mit einem Augenzwinkern nannte er die Möglichkeit, Beilngrieser Volksfestkönigin zu werden, einen besonders erstrebenswerten Traum. Deshalb, so der Bürgermeister, gehe er davon aus, dass es unter den Absolventinnen der Mittelschule in naher Zukunft etliche Bewerberinnen für dieses Amt gebe. Das Stadtoberhaupt gratulierte allen Entlassschülern und sagte, sie würden nun vor einem Schritt in die Selbstständigkeit stehen. Zwar sei es aus Sicht der Jugendlichen durchaus erstrebenswert, nun die Schule zu verlassen, aber auch das vermeintliche Leben in Freiheit könne sehr schnell sehr fordernd und sehr ernüchternd werden. „Das Lernen geht weiter, aber es sieht ein bisschen anders aus als bisher“, betonte Anetsberger ebenfalls. Seinen Worten zufolge hätten die Absolventen ihren Abschluss in einer Zeit gemacht, die ihnen die Gewissheit gebe, dass sie gebraucht würden.

Namens des Elternbeirats sagte dessen Vorsitzender Heiko Siegl, die Entlassschüler hätten heuer reibungslos auf ihre Prüfungen vorbereitet werden können, weil es keinerlei Baumaßnahmen am Schulgebäude oder an der Bühler-Halle gegeben habe. Die einzelnen Prüfungen hätten den Schülerinnen und Schülern einiges abverlangt. Jedoch sei anhand der jetzt überreichten Zeugnisse zu sehen, dass sie „ihre Aufgaben mit Bravour gemeistert“ hätten. Nun, so Siegl, würden neue Aufgaben warten. Mit hohem Einsatz, Selbstbewusstsein und einer positiven Lebenseinstellung sei es aber möglich, auch die weiteren gesetzten Ziele zu verwirklichen.

Kilian Hackner, Benedikt Guth, Magdalena Hofmann und Lisa-Marie Köppel blickten stellvertretend für ihre Mitschüler auf die zehn beziehungsweise neun Jahre währende Schulzeit zurück. Sie stellten fest, man sei in dieser Zeit nicht nur während des Unterrichts, sondern auch darüber hinaus zu einer echten Gemeinschaft geworden.

Bevor die Abschlusszeugnisse überreicht wurden, betonte Schulleiter Ewald Schiebel, für die Absolventen sei nun auch der letzte Hauch der Kindheit verflogen. Dies müssten die Eltern einerseits mit berechtigtem Stolz, andererseits aber auch mit „Wehmut im Herzen“ zur Kenntnis nehmen. Der Rektor führte ferner aus, das Leben bestehe weder nur aus Arbeit noch aus reiner Freude. Vielmehr komme es darauf an, die richtige Balance zwischen Anstrengung und Erholung zu finden. Dabei gelte, dass niemand auch nur eine verflossene Stunde seines Lebens zurückholen könne. Die Zeit, so Schiebel, zerrinne wie Wasser in der hohlen Hand. Deshalb mache es keinen Sinn, die Zeit wie jene Menschen zu verbringen, die auf einem Bahnhof immer wieder auf den nächsten Zug warten, ohne dann mit ihm zu fahren. Vielmehr gelte es, Zeit „im positiven Sinn“ zu nutzen. Der Schulleiter sagte außerdem, die einzige Phase der Zeit, über die man bestimmen könne, sei die Gegenwart. Nun liege es an den jungen Menschen, mit „der Erfahrung aus der Vergangenheit“, die sie auch von der Schule mitbekommen hätten, in „der Gegenwart mit Tatkraft die Zukunft zu gestalten“.

AUSGEZEICHNETE LEISTUNGEN

Die Mittelschule Beilngries hat am Donnerstagabend Schüler mit drei verschiedenen Formen der Qualifikation verabschiedet: Mittlerer Bildungsabschluss, Qualifizierender Mittelschulabschluss und Mittelschulabschluss. Einen der Mittleren Reife gleichwertigen Bildungsabschluss erwarben insgesamt 37 Jugendliche aus den beiden zehnten Klassen. Mit einem Notendurchschnitt von 1,29 kann Michaela Feuerlein aus dem Kipfenberger Ortsteil Biberg das beste Abschlusszeugnis vorweisen. Ihr am nächsten kamen Magdalena Überall aus Kipfenberg (1,57) sowie Kilian Hackner aus Böhming und Daniel Lindner aus Haunstetten mit jeweils 1,86.

Den Prüfungen zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss unterzogen sich 23 Entlassschüler aus der Regelklasse. Dabei erzielte Benjamin Lodermeyer aus Enkering mit einem Notendurchschnitt von 1,9 das beste Ergebnis. Michael Rösch aus Neuzell brachte es auf einen Durchschnitt von 2,0 und Simon Kölbl aus Haunstetten (2,4) wurde ebenfalls geehrt.

Im Verlauf der Entlassfeier verabschiedeten Rektor Ewald Schiebel und dessen Stellvertreter Ronald Linder zudem drei Mitglieder des Kollegiums. Die Lehrer Hans Nusko und Joachim Vogt treten zum Ende des Schuljahrs in den Ruhestand ein und der evangelische Pfarrer Hans-Michael Hechtel beendet seine unterrichtliche Tätigkeit an der Mittelschule. Für ein gelungenes Rahmenprogramm bei der Entlassfeier sorgten deren Instrumentalgruppe unter Leitung von Hans Haas sowie die Tanzgruppe der Klasse 6b. Sie wurde von Lehrerin Simone Skogmo betreut. | nur