Mit- statt übereinander sprechen - Pfaffenhofener feiern Frühlingsfest mit türkischer Gemeinde

17.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

−Foto: Manfred Eibisch

Pfaffenhofen (em) Hell, freundlich, offen – so wie ihr Gebetshaus aussieht, so präsentierte sich „DiTiB Türkisch Islamische Gemeinde zu Pfaffenhofen-Ilm e.V.“ am Tag der offenen Tür in ihrer Moschee in der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen. Und die Pfaffenhofener kamen und schauten sich alles an.

„Ich will mir ein Bild von unseren türkischen Mitbürgern machen“, erklärte eine 48-jährige Verkäuferin, die ihre siebenjährige Tochter mitgebracht hat. Das Frühlingsfest der türkisch-islamischen Gemeinde war der Anlass für etliche hundert Besucher aus der Kreisstadt. Zuerst schlenderten sie auf dem Vorplatz und schauten sich an, was dort an Speisen angeboten wurde.
 
Eine lange Reihe aus Biergartentischen bog sich unter den lukullischen Spezialitäten. „Auf der einen Seite die Süßspeisen, dort drüben die Hauptgerichte“, erklärte in fließendem Deutsch eine hochgewachsene Frau in türkischer Kleidung mit Kopftuch. „Und hier dreht sich ein Lamm am Spieß, es dauert aber noch etwas, bis wir hiervon essen können,“ meinte der Chefgriller und schüttet Holzkohle nach. Da griffen die Kreisstädter dann zum Spieß mit Putenfleisch, als Zwischenmahlzeit.

Im Mittelpunkt des Besuches sahen aber die vielen Gäste eine Moscheeführung an. Dreimal erklärte der Vereinsvorsitzende Recep Bal den Gebetsraum, der etwas gedreht auf dem darunterliegenden Gemeindezentrum gebaut wurde: „Damit wir in die richtige Richtung beim Beten schauen.“ Und dann konnten die etwa 50 Gäste das Mittagsgebet miterleben, das pünktlich um 13.21 Uhr mit dem Ruf des Muezzins begann, allerdings nicht von einem Minarett aus, sondern von einer Art Podest innerhalb des Gebetsraums. „Wir sehen die nächste Gebetszeit dort an der Anzeigetafel, die ist jeden Tag etwas anders, je nach Tageslänge und Sonnenstand.“

Unten beten die Männer, auf der Empore darüber die Frauen. Nach dem Gebet beantwortete Recep Bal geduldig die Fragen der Besucher, die sich um die Kopfbedeckung einiger Männer ebenso drehten wie um die Handstellung am Kopf. „Wir haben hier ein offenes Haus, es kann jederzeit besichtigt werden. Und wenn ein Gebet läuft, können Gäste gern zuschauen.“ Nach der Führung zogen sich die Gäste ihre Schuhe wieder an, ließen sich noch den Raum für die rituellen Waschungen erklären und gingen nach draußen, um sich im aufgebauten Zelt zu stärken.