Neuburg
Mit "Resi" kopfüber

Feuerwehrmänner aus dem Landkreis üben bei Audi Neuburg in einem Rettungssimulator

08.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr

Kommt ein Feuerwehrmann aus einem Auto gekrochen: Gerade noch lag Tobias Schmid von der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen eingeklemmt auf der Seite im Rettungssimulator „Resi“. Mithilfe der richtigen Handgriffe, die ihm Instruktor Markus Fichtel-Kerschner (Zweiter von links) zeigte, konnte er sich problemlos aus dem A 3 befreien. - Foto: Belzer

Neuburg (DK) Feuerwehrübung bei Audi Neuburg: Im Fahrerlebniszentrum testeten gestern Nachmittag rund 20 Männer aus dem Landkreis im Rettungssimulator, wie es sich kopfüber im Wagen anfühlt – und wie man Unfallopfer am besten aus solchen Lagen befreit.

Der rote Audi A 3 liegt auf der Seite – und heraus kriecht Tobias Schmid von der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen. Er und 24 weitere Kameraden von den Wehren Sinning, Illdorf und Burgheim sind zu Gast im Audi Fahrerlebniszentrum, wo es nicht nur die Handling-Strecke und den Offroad-Parcours gibt, sondern auch einen Rettungssimulator – der liebevoll „Resi“ genannt wird. Der serienmäßige Wagen lässt sich komplett drehen, so können die Feuerwehrmänner nicht nur erleben, wie es sich anfühlt, in einem Fahrzeug auf dem Dach zu liegen, sondern auch Tipps und Tricks erlernen, wie man die eingeklemmten Menschen aus dem Wagen befreit. Tipps und Tricks, die im Zweifel Leben retten können.

„Das ist schon total interessant“, findet Tobias Schmid, nachdem er gerade vom Instruktor Markus Fichtel-Kerschner genaue Anweisungen erhalten hat, wie er sich aus dem Auto befreit. „Ein Drittel aller Verletzungen rühren nicht vom eigentlichen Unfall her, sondern weil die Unfallopfer sich im Anschluss nicht richtig verhalten, den Gurt zum Beispiel zu früh lösen und dann mit dem ganzen Körper auf das Genick fallen“, erklärt Klaus Demel, Leiter des Fahrerlebniszentrums. Tobias Schmid jedenfalls ist froh, die Schulung mitmachen zu dürfen. „Wenn man so etwas mal selbst gemacht hat, weiß man, wie man sich selber helfen kann“, findet der Feuerwehrmann. „Das ist auf jeden Fall zu empfehlen.“

Sein Kamerad Richard Birkmeier ist als Zweiter an der Reihe. Er testet nicht nur die „halbe“ Katastrophe, sondern die Ganze. Der Rettungssimulator liegt komplett auf dem Dach. Durch entsprechendes Abstützen auf der A-Säule bekommt er die Situation unter Kontrolle – und hüpft federleicht aus dem A 3. „Der Gurt hat gut gehalten“, erzählt Birkmeier von seinem Kopfüber-Erlebnis. „Aber man ist mit dem Kopf schon fast auf dem Dach, ich hätte gedacht, dass man dichter am Sitz ist.“ Es ist das erste Mal, dass er eine solche Situation simuliert. „Man kann so besser nachvollziehen, wie es sich anfühlt, und das ist auch für die Rettung relevant.“

Seit Anfang November hat Audi Neuburg bereits acht Gruppen bestehend aus insgesamt über 200 Feuerwehrmännern aus dem gesamten Landkreis zu sich auf das Gelände eingeladen, um den Rettungssimulator auszuprobieren. Bei dieser Gelegenheit werden die Männer und Frauen auch über die Rettungsmittel auf dem Werksgelände eingewiesen, falls es mal zu einem größeren Brand kommen sollte und die Feuerwehren aus der Region anrücken müssen. Auf dem Gelände selbst gibt es keine eigene Werksfeuerwehr, lediglich einen entsprechend geschulten Werkschutz.