Neubrandenburg
Mit Rekord zum Titel

Dreispringerin Stefanie Aeschlimann vom MTV Ingolstadt gewinnt Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaft

16.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Eine persönliche Bestweite gelang Dreispringerin Stefanie Aeschlimann bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften. Die 12,93 Meter sind zudem bayerischer U 23-Hallenrekord - Foto: Windpassinger

Neubrandenburg (DK) Stefanie Aeschlimann vom MTV Ingolstadt krönt die erfolgreiche Hallensaison der Ingolstädter Leichtathleten mit dem deutschen Jugendmeistertitel im Dreisprung. Auch das weitere Aufgebot des MTV Ingolstadt glänzt in Mecklenburg-Vorpommern mit starken Leistungen.

Dabei hatte es im Vorfeld einige Fragezeichen gegeben. Stefanie Aeschlimann führte zwar mit deutlichem Vorsprung die deutsche U 20-Bestenliste an, doch eine hartnäckige Erkältung machte der 17 Jahre alten MTV-Athletin seit Beginn der Woche zu schaffen. Dazu kam die nicht gerade leistungsfördernde, siebenstündige Anreise nach Neubrandenburg am Tag vor dem Wettkampf.

Das Dreisprungfinale selbst verlief für die MTV-Springerin, die von ihrem Trainerteam um Reinhard Köchl und Dimitri Antonov perfekt auf den Wettkampf vorbereitet worden war, aber dann voll nach Plan. Schon in ihrem ersten Versuch auf 12,48 Meter setzte Aeschlimann ein deutliches Signal in Richtung Medaillenränge.

Nach einem übergetretenen zweiten Sprung konterte Aeschlimann die 12,63 Meter der Lokalmatadorin Katharina Mattern (SC Neubrandenburg) mit vier Versuchen, die allesamt zum Titelgewinn gereicht hätten. Der weiteste davon wurde mit 12,93 Metern gemessen, nicht nur neue persönliche Bestleistung, sondern auch neuer bayerischer U 23- und U 20-Hallenrekord. „Jetzt bin ich voll optimistisch, im Sommer die Norm von 13,10 Meter für die Junioren-EM zu springen“, so die MTV-Athletin nach dem Wettkampf.

Dabei stehen in der Hallensaison noch größere Aufgaben bevor. Am kommenden Wochenende folgen die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen. Ziel ist in Karlsruhe das Erreichen des Endkampfes der besten Acht. Dann winkt eine Woche später ein erster Einsatz im Nationaltrikot. Stefanie Aeschlimann wurde von Bundestrainer Charles Friedeck, dem früheren Weltmeister im Dreisprung, für den U 20-Länderkampf in Lyon gegen Italien und Gastgeber Frankreich nominiert.

Die weiteren Leistungen des MTV-Nachwuchses standen zwar etwas im Schatten der Goldmedaille von Stefanie Aeschlimann, zeigten aber das enorme Potenzial des MTV-Nachwuchses – trotz der miserablen Trainingsbedingungen im Winter in Ingolstadt. Im ersten Wettbewerb des ersten Tages verbesserte die 4x200-Meter-Staffel der weiblichen MTV-Jugend in der Besetzung Sophia Eberle, Theresa Köchl, Verena Fritsch und Alica Schmidt ihre Zeit vom Gewinn der Silbermedaille bei den bayerischen Titelkämpfen um fast eine Sekunde und schob sich in 1:45,27 Sekunden auf den 20. Rang unter 40 gemeldeten Teams. Den Sieg sicherte sich die Staffel des SC Neubrandenburg.

Nur knappe drei Stunden nach ihrem Einsatz als Schlussläuferin pulverisierte Alica Schmidt über 400 Meter sowohl ihre Hallen- als auch ihre Freiluftbestzeit. Die Langsprinterin, die noch in der Jugend U 18 startberechtigt ist, belegte gegen bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz in 57,72 Sekunden einen guten 14. Platz. Die fünftbeste Zeit einer Athletin ihrer Altersklasse macht Hoffnung auf einen Finalplatz bei der Deutschen U 18-Meisterschaft im Sommer. Der Sieg in der 400-Meter-Konkurrenz ging an Ann-Kathrin Kopf vom TSV Otterndorf in 55,53 Sekunden.

Am zweiten Tag zeigte Sophia Eberle, die zu Beginn der Hallensaison nicht im Traum damit gerechnet hatte, auch nur in die Nähe der DM-Norm zu kommen, einmal mehr ihre enorm verbesserten Sprintqualitäten. In starken 7,88 Sekunden qualifizierte sich die MTV-Athletin überraschend sogar für die zweite Runde über 60 Meter. Als Siebte ihres Halbfinales verpasste Eberle zwar den Einzug in den Endlauf, bestätigte in 7,91 Sekunden aber genau ihre Siegerzeit von den südbayerischen Titelkämpfen eine Woche zuvor. Das Finale über 60 Meter konnte Chantal Butzek vom LC Paderborn in 7,38 Sekunden für sich entscheiden.

MTV-Talent Luis Windpassinger, jüngster Starter des MTV-Aufgebots und amtierender bayerischer U 18-Meister, verpasste in der 60-Meter-Konkurrenz der männlichen Jugend seinen Hausrekord von 7,09 Sekunden nur knapp. In 7,16 Sekunden kam er in seinem Vorlauf auf den sechsten Platz.