Gaimersheim
Mit positiver Einstellung durchs Leben

Schwester Teresa Zukic hielt Festvortrag beim Landfrauentag in Gaimersheim

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Foto: Norbert Schmidl

Gaimersheim (DK) Ein nachdrückliches Plädoyer für eine positive Lebenseinstellung gab Schwester Teresa Zukic bei ihrem Festvortrag beim Landfrauentag in der Gaimersheimer Mittelschulaula vor rund 500 - fast ausschließlich weiblichen - Gästen ab.

"Jeder ist normal, bis du ihn kennst" lautete der Titel ihres Vortrags, den die Gründerin der "Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu" jedoch im Laufe des Referats selbst relativierte. "Den normalen Menschen gibt es nicht", sagte sie gegen Ende ihres Auftritts.

Dennoch - oder gerade weil Menschen so unterschiedlich seien - sei es nötig, ihnen offen gegenüberzutreten, so die Ordensfrau. Sie ist nicht nur Buchautorin, sondern hat schon neun Musicals komponiert und viele Fernsehauftritte hinter sich - so etwa bei Reinhold Beckmann, Markus Lanz oder Jörg Pilawa, bei dem sie sogar 100 000 Euro gewonnen hat. Ein Lachen tue ein Übriges bei der Begegnung mit anderen.

"Viele Menschen haben Angst vor Beziehungen und ziehen sich an den Computer zurück", weiß die 53-jährige ehemalige Leistungssportlerin und liefert auch gleich eine Begründung dafür: "Bei Menschen gibt es kein Rückgaberecht." Studien hätten aber eindeutig festgestellt, dass ein gemeinsames Leben besser sei, was die laut einer Zeitung "deutsche Antwort auf Sister Act" so zusammenfasste: "Lieber in Gemeinschaft Schokoladenkuchen essen als alleine Rosenkohl."

Um einer Negativspirale zu entgehen, müsse man sich manchmal selber sagen "Gedanken, stopp!", so Schwester Teresa. Denn "was wir denken, das fühlen wir". Ein gesundes Selbstwertgefühl, eine intakte Beziehung und eine gute Verfassung würden ein Übriges tun, um sich nicht über alles aufzuregen. "Verletzte Menschen verletzen", stellte sie fest. Bei solchen Begegnungen müsse man sich als letztes Mittel sagen, "den anderen kann ich nicht ändern, aber ich kann es nicht an mich heranlassen".

Die Landfrauen ließen jedenfalls die aufmunternden Worte der Ordensfrau an sich heran und spendeten viel Beifall. Doch sie spendeten auch Geld. Bei der Sammlung in der Pause kamen 680 Euro zusammen, die je zur Hälfte an das Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten und den Bäuerlichen Hilfsdienst verteilt werden.

Zum Jubiläum "70 Jahre Landfrauen" lautete das Motto des Landfrauentags "Das ist Heimat!". Das Engagement für die Heimat zeichne die Bäuerinnen seit jeher aus, so Kreisbäuerin Christa Weber. Doch aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft bleibe den Landfrauen oftmals weniger Zeit für ihr Engagement.

Passend zum Jubiläum präsentierte Kreisheimatpfleger Dominik Harrer mit Mikrofon und Ziach in Personalunion als "Moderator und Festkapelle" alte Trachten aus der Region, die von einem Dutzend Models gezeigt wurden. Dies sei - anders als sonst bei Landfrauentagen - "keine Modenschau, sondern eine Trachtenschau". Denn: "Tracht ist keine Mode."