Mit Plakatausstellung gegen Alkoholsucht

11.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:50 Uhr

Freude über zwei gelungene Plakate: Bürgermeister Alfred Ostermeier gratulierte Wettbewerbsteilnehmerin Maria Nadler. - Fotos: oh

Böhmfeld (sdr) Ernst und Brisanz des Themas Sucht in seinen verschiedenen Ausprägungen auf einem ins Auge springenden und Nachdenklichkeit erzeugenden Plakat? Für Stefanie Linder, Julia Klement, Bianca Binder, Maria Nadler, Werner und Claudia Lodermeyer, Renate Wild, Katja Reiner, Albert Fersch sowie für das Bücherei- und Ministranten-Team aus Böhmfeld war das eine Herausforderung, der sie sich mit Bravour gestellt haben.

Nach dem spektakulären Einstieg mit Eisi Gulps "Hackedicht – oder was" starteten Alexandra Böhm, Josef Donaubauer, Sandra Klaczek, Maria Lodermeyer, Ludwig Mackle, Birgit Reiner, Sabine Römer, Bernd Weber, Julius Witt und Bürgermeister Alfred Ostermeier eine weitere Aktion mit dem Ziel, Jugendliche und Erwachsene zu animieren, sich mit der Thematik zu beschäftigen. Fern liege dem Arbeitskreis bei seiner Tätigkeit der "erhobene Zeigefinger", betonte Josef Donaubauer bei der Eröffnung der Ausstellung "Plakatwettbewerb Sucht" im Ausstellungsraum im Kotterhof in Böhmfeld. Viel Fantasie, beachtliches Können bis hin zu künstlerischer Fertigkeit ließen 14 ausstellungsreife Plakate entstehen in Form von Zeichnungen, Malerei und Collagen. Ob "Todesängste" in Schwarzweiß, das heiter wirkende, von "Lasterfischen" unterwanderte "Boot des Lebens", der grellfarbige Blickfang "Freche Mädchen und coole Jungs", die schöne, sich in Hochprozentigem verzehrende Blume, der wankende, sein "Leben" in Händen haltende Trinkbruder oder die tragischen Stationen des "Max Mustermann" – die Bedrohlichkeit tritt überall zu Tage und wirkt auf den Betrachter aufwühlend und erschütternd.

"Böhmfeld ist wahnsinnig engagiert, eine Vorzeigegemeinde", machte Claudia Treffer, Kreisjugendpflegerin im Landkreis Eichstätt, deutlich. Eigentlich habe die Jugend viel mehr im Kopf als Alkohol, meinte die Expertin. Dennoch nehme im Landkreis Eichstätt der Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen zu bis hin zu Exzessen mit Alkoholvergiftung. Zur Nachbetreuung Jugendlicher mit übermäßigem Alkoholkonsum sei auf Landkreisebene das "Halt-Projekt" ins Leben gerufen worden, informierte Treffer.

Gefährlich sei die Einstiegsdroge Nummer eins, die fälschlicherweise als "Ritus zum Eintritt in die Erwachsenenwelt" verharmlost werde, für Kinder und Jugendliche deshalb, weil Körper und Organe noch nicht ausgereift und Spätfolgen zu befürchten seien. Die Kreisjugendpflegerin appellierte an die Eltern: Keine Geburtstagsparty für den Nachwuchs mit Bier und Schnaps, Akzeptanz, wenn jemand Nein sagt zu Alkohol, öffentliche Zivilcourage, wenn Alkoholbeschränkung nicht eingehalten wird.

Ein Aufmerksamkeit heischendes Format, passende Farben, ausdrucksstarke Motive und klare, gut leserliche Worte seien die Hauptmerkmale von Plakaten mit Fernwirkung, sagte der Künstler Albert Fersch. "Lauter Sieger!", entschied die Auswahlkommission, bestehend aus den Arbeitskreismitarbeitern und den beiden Böhmfelder Künstlern Renate Geritz und Albert Fersch. Geöffnet ist die Ausstellung "Plakatwettbewerb Sucht" noch an den Sonntagen 15. und 22. Juni jeweils von 14 bis 17 Uhr.