Ingolstadt (DK) Den Start in die erste Bundesligasaison „seines“ Klubs wollte sich Vereinspräsident Peter Jackwerth gestern natürlich nicht entgehen lassen.
Zwölf Jahre nachdem ihn der erste Hilferuf des damaligen Bezirksoberligisten ESV Ingolstadt erreicht hatte, stellte sich der 58-Jährige gestern im hellblauen T-Shirt wieder einmal den Fragen der Journalisten und erzählte seine Geschichte von den Anfängen des FC 04. Gestern beim Trainingsauftakt sogar auf Englisch, denn erstmals beschäftigte sich die angesehene französische Sportzeitung L’Equipe mit dem Bundesliga-Neuling aus der Schanz.
„Der Etat ist für den Klassenerhalt nicht entscheidend, sondern Moral und Teamgeist. Das hat man bei uns in der vergangenen Saison gesehen. Die Meisterschaft wurde in der Spielerkabine entschieden“, diktierte Jackwerth seine Version vom Erfolgsrezept der Ingolstädter. Das letzte Saisonspiel in Kaiserslautern, als die Schanzer nach tagelangem Feiern noch ein 1:1 erreichten, bezeichnete Jackwerth als Charaktertest. „Da hat man gesehen, dass sich die Mannschaft in keiner Situation hängen lässt. Deshalb wollten wir das Gefüge auch nicht auseinanderreißen und den Kader nur punktuell verstärken“, teilte Jackwerth mit. Der FC-Boss orientiert sich dabei nicht an den in den vergangenen Jahren gescheiterten Aufsteigern Fürth, Düsseldorf, Braunschweig oder Paderborn, die trotzdem eine gute Saison gespielt hätten, sondern an Köln oder Hertha. „Die Chance ist da, es zu schaffen. Wir wollen am Ende mindestens 15. werden“, sagte Jackwerth und begründete seine Hoffnung mit dem jungen Team. „Warum sollen sich die Spieler nicht noch weiter entwickeln“, fragte er und meinte: „Die Spieler sind variabel und können auf mehreren Positionen eingesetzt werden.“
Einen Termin hat sich der Vereinsgründer bereits besonders dick im Kalender angestrichen – den 17. Oktober. An diesem Wochenende spielt der FC 04 beim VfB Stuttgart. „Das wird mein persönliches Highlight“, sagt Jackwerth im Hinblick auf das Duell bei seinem früheren Lieblingsklub.
