Breitenbrunn
Mit Leib und Seele das Gotteswort verkündet

Pfarrer Sebastian Vazhapilly verabschiedet sich nach sieben Jahren von der Seelsorgeeinheit Breitenbrunn und kehrt nach Indien zurück

27.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr

Abschiedsgeschenk: Bürgermeister Johann Lanzhammer (links) überreichte Pfarrer Sebastian Vazhapilly eine Gemeindetasse. - Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) "Wir danken Gott, dass er uns Pfarrer Sebastian als Seelsorger geschenkt hat." Mit diesen Worten verabschiedete Pfarrer Jacek Machura gestern seinen geistlichen Mitbruder Sebastian Vazhapilly, der nach sieben Jahren priesterlichen Wirkens die Seelsorgeeinheit Breitenbrunn verlässt und in ein paar Wochen in seine Heimat Indien zurückkehrt.

Der Festgottesdienst zur offiziellen Verabschiedung von Benefiziat Sebastian begann mit dem Einzug in die Pfarrkirche. Ministranten trugen das Kreuz Christi voran, Orgelmusik erklang und vor dem Seitenaltar stimmte die Singgruppe Da Capo zur Begrüßung das Lied "Beginne du all meine Tage" an. Der scheidende Geistliche zelebrierte die Messe. Mit ihm versammelten sich sein Bruder, Bischof Thomas Vazhapilly aus dem indischen Bistums Mysore, Pfarrer Machura sowie der Ruhestandsgeistliche Georg Schmid an dem mit Rosen geschmückten Altar. Diakon Franz Kraus verstärkte den Kirchenchor und so erschall es von der Empore herab "Ehre, Gott in der Höhe".

Im August 1995 begann das segensreiche Wirken von Pfarrer Sebastian in der Diözese Eichstätt. Seit dem Jahr 2010 legte er den Menschen in den Dörfern der Pfarreien Mariä Aufnahme in den Himmel Breitenbrunn, St. Pankratius Gimpertshausen und St. Walburga Kemnathen sowie in der Expositur Hamberg das Evangelium Christi ans Herz. Zuvor tat er dies zwölf Jahre lang als Geistlicher in Wissing in der Nachbargemeinde Seubersdorf. Ab September wird er noch für einige Wochen unterstützend in der Pfarrei Neukirchen-Eichlberg in der Gemeinde Hemau tätig sein. Anschließend fliegt er zurück nach Indien, um in seiner Heimat im Bistum Irinjalakuda weiter im Dienst zu sein. Viele seiner Wegbegleiter waren gekommen, um ihm einen schönen Abschied zu bereiten.

Pfarrer Machura erinnerte an die Zeit Vazhapillys in Breitenbrunn: "Gott hat uns mit Pfarrer Sebastian ein Geschenk gemacht. Der hat sich nie selbst in den Mittelpunkt gestellt, sondern immer mit Leib und Seele das Gotteswort verkündet." Machura hob ferner die Gastfreundschaft von Pfarrer Sebastian besonders hervor: "Er hatte stets ein offenes Herz und ein offenes Haus." Und mit einem Augenzwinkern fügte er an: "Und scharf gekocht hat er auch." Und weiter: "Gottes Segen und alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg, lieber Sebastian."

Nach diesen Worten Machuras brandete Beifall auf im Kirchenschiff. Stellvertretend für alle Pfarrgemeinderäte bedankte sich Marianne Schels bei Pfarrer Sebastian mit den Worten: "Sie haben die Menschen in unserer Seelsorgeeinheit kulturell und menschlich bereichert." Zum Abschied überreichte sie Pfarrer Sebastian ein Fotobuch und seine Lieblingsblumen, Orchideen.

Zum Schluss des Gottesdienstes sang Da Capo "Geh mit Gottes Segen". Im Garten der Michaelskirche war ein Stehempfang. Der Kirchenchor sang Vazhapilly ein Ständchen. Bürgermeister Johann Lanzhammer überreichte eine Gemeindetasse. Vazhapilly selbst bedankte sich bei allen Menschen, die mit ihm zu tun hatten, und forderte sie auf: "Beten sie jeden Tag ein Vater unser für mich." Alle Redner hoben den Humor des scheidenden Pfarrers hervor und den stellte er auch bei seinem letzten offiziellen Auftritt in Breitenbrunn unter Beweis. So sagte er zum Beispiel zur Anmerkung von Pfarrer Machura auf das scharfe Essen: "Weil wir in Indien so scharf Essen, darum leben wir bis zu unserem Tod." Und über seinen Humor meinte er: "Ich habe Gott gebeten, mich dereinst in die Hölle zu schicken, damit die armen Seelen dort unten auch etwas zum Lachen haben."