Thalmässing
Mit kleinen Experten zum idealen Spielplatz

Sabine Ronge und Heiko Lesch stellen im Marktrat Konzept für drei neue Anlagen in Thalmässing vor

15.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:12 Uhr

Kleine Experten: Die Thalmässinger Kindergartenkinder haben ihre Meinung zum Spielplatzkonzept kund getan. - Foto: Polinski

Thalmässing (HK) Schöne und attraktive Spielplätze für alle Altersgruppen: Das ist der Inhalt eines umfangreichen Konzepts, das die Jugendbeauftragte Sabine Ronge (CSU) und Heiko Lesch (TL) am Dienstagabend in der Sitzung des Thalmässinger Marktrats vorgestellt haben.

Bisher gibt es zwar ein paar Spielplätze im Kernort, aber die sind laut Sabine Ronge alles andere als attraktiv. Deswegen hat sie sich intensiv Gedanken gemacht. Demnach könnte es drei neue Standorte geben: neben dem Jugendtreff Loge, am Marktplatz und auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Bei der Loge, wo es schon eine Skaterbahn, ein Volleyballfeld und einen Grillplatz gebe, sei ein guter „Platz zum Chillen“ für Jugendliche, betonte Ronge. Hier könnte man noch einen Trimm-Dich-Pfad bauen.

Am Marktplatz stellen sich Ronge und Lesch ein Labyrinth vor, das in seiner Form ein keltisches Symbol nachempfindet. „Das wäre eine gute Ergänzung zum Museum Fundreich“, sagte Ronge. Bänke, Hängematten und ein Schachbrett könnten den Marktplatz aufwerten und so zu einer „Begegnungsstätte“ werden.

Ein weiterer Spielplatz soll am ehemaligen Bahnhofsgelände entstehen. „Hier hat die Gredl über hundert Jahre Stopp gemacht“, stellte Heiko Lesch fest. Deshalb sollte sich das Thema Lokomotive und Bahnhof unbedingt in den Spielgeräten spiegeln. Ronge und Lesch zeigten deshalb gleich Bilder von einer riesigen begehbaren Lokomotive, die dort aufgestellt werden könnte. Ein großer Spielplatz an dieser Stelle, zweigeteilt für größere und ganz kleine Kinder, wäre nach Ansicht von Lesch „eine städtebauliche Aufwertung dieses Geländes“.

Um das Ganze optimal zu gestalten, habe man Experten befragt, erklärte Ronge. Nämlich die Kinder vom Regenbogenkindergarten, vom Hort und die ThalmäsSingkids. Sie hatten viele Ideen und Wünsche, die von einem Fußballtor über eine Seilbahn bis zu einem Matschplatz reichten. Die Vorschläge hatte Ronge eingearbeitet und unter anderem mit einem Bahnhofswartehäuschen und einer Eisenbahn, mit der man auf einem Rundkurs fahren könne, ergänzt.

Außerdem sei der Platz windgeschützt und von den Kindergärten gut erreichbar, fügte Lesch hinzu. An dieser Stelle könne der Gredl-Radweg, der auf dem alten Bahngleis verläuft, gut weitergeführt werden. Zudem könnten Infotafeln über die Geschichte Thalmässings aufgestellt werden. „Wir könnten das alte Bahnhofsgelände zum Leben erwecken“, sagte Lesch begeistert.

Bürgermeister Georg Küttinger (TL) dämpfte allerdings seinen Enthusiasmus. „Ich will kein Wasser in den Wein schenken“, sagte er und tat es dann doch mit dem Hinweis, dass man erst mit den vier betroffenen Grundstücksbesitzern reden müsse. Zudem dürfe man die Kosten nicht außer Acht lassen, das sei schließlich ein „Mammutprojekt“. Und man müsse daran denken, dass die geplante Toilette regelmäßig gereinigt werden und die Seilbahn jeden Tag kontrolliert werden müsse. „Mir gefällt der Vorschlag“, sagte hingegen Fritz Loy (FW). Er hatte allerdings Bedenken, dass das Bahnhofsareal mit Schadstoffen verseucht sein könnte. „Die Bahn hat bestätigt, dass das Gelände nicht belastet ist“, antwortete Heiko Lesch.

Sabine Ronge verteidigte ihr Konzept: „Das ist ein attraktiver Kinderspielplatz, haben wir den Mut, das wäre für alle ein Glücksfall.“ Auch Erwin Schneider (TL) sprach sich dafür aus, das Projekt voranzutreiben. „Wir sollten nicht zu lange darüber reden, sondern es gleich ausplanen lassen.“ Dafür plädierte auch Michael Kreichauf (CSU). „Jetzt ist der Elan da, sonst besteht die Gefahr, dass wir es zerreden.“ Er schlug vor, gleich einen Beschluss für eine Machbarkeitsstudie zu fällen.

Davon nahm das Gremium letzten Endes doch Abstand, zumal dieser Punkt auch gar nicht auf der Tagesordnung stand. „Wir müssen uns doch erst einmal klar werden, was in der Machbarkeitsstudie überhaupt geprüft werden soll“, sagte Ursula Klobe (SPD). Darin pflichtete ihr Parteikollege Rudolf Stromberger bei: „Heute einen Beschluss zu fassen, wäre völlig überstürzt.“