Paulushofen
Mit gutem Zusammenhalt und einem zweiten Standbein

Serie zum Kulinarischen Frühling: Diesmal ist der Landgasthof Euringer an der Reihe

23.03.2022 | Stand 28.03.2022, 3:35 Uhr
"Gold wert" war die Metzgerei als zweites Standbein während der Corona-Pandemie, wie Konrad (von rechts), Monika und Clemens Euringer berichten. Inzwischen dürfen sie aber auch im Landgasthof wieder ohne größere Einschränkungen ihre Gäste empfangen. −Foto: Adam

Paulushofen - Was aus zwei Jahren Corona fest in Erinnerung geblieben ist?

Konrad Euringer braucht da nicht lange überlegen: "Im Nachhinein kann man über so ein Zusammentreffen ja schon fast wieder schmunzeln, damals aber war es wirklich wenig erfreulich: Wir hatten am 9. März 2020 gerade die Komplettsanierung von 24 Hotelzimmern fertig und wollten endlich durchstarten. Damit konnten wir gerade noch beginnen. Es war eine einzige Woche belegt - und dann kam der Lockdown", erinnert sich der Paulushofener Hotelchef. Man machte trotzdem das Beste daraus und kümmerte sich während des Stillstands in Ruhe um Restarbeiten bei der Installation einer neuen Photovoltaikanlage für den Eigenbedarf und um den Bau einer Lagerhalle. "Im Hotel und Restaurant haben wir dann immer das gemacht, was erlaubt war. Teils haben wir Seminare aufgenommen, teils nur Geschäftsreisende bewirtet. Offen hatten wir immer - auch wenn es mal nur zwei Gäste waren, für die wir den Betrieb aufrecht erhalten haben", sagt Euringer.

In den Sommermonaten 2020 und 2021 war sofort wieder viel los - Hochzeiten wurden gefeiert, Urlauber und Einheimische kamen gern in das Restaurant oder den Biergarten. Dann wieder ein Lockdown. "In dieser ganzen Zeit war unser zweites Standbein, die Metzgerei, wirklich Gold wert", erinnert sich Juniorchef Clemens Euringer, denn Landwirtschaft und Metzgerei konnten ohne Einschränkungen weiterlaufen. Und auch im Hotel kam nie Langeweile auf, versichert Monika Euringer, denn während ein Teil des Personals in Kurzarbeit war, stemmte die Familie gemeinsam mit einigen Auszubildenden die Arbeit im Hotel, jeder sprang dort ein, wo gerade Hilfe nötig war. "Konrad war beispielsweise unser Corona-Koch", verrät Clemens Euringer schmunzelnd den Einsatz des Onkels, der bescheiden abwinkt: "Hat auch mal Spaß gemacht, wieder in der Küche zu stehen. "

Jetzt ist der Seniorchef zurück an seinem Platz an Rezeption und Theke, er kümmert sich um Organisatorisches, um Buchungen, Empfang und Ausschank. Für die Gerichte zum Kulinarischen Frühlingserwachen überlässt der "Corona-Koch" gern dem Personal die Küche. Hier wird beispielsweise eine Bärlauchsuppe mit Sahnehäubchen oder eine Ochsenschwanzsuppe nach altem Hausrezept zubereitet. Als Hauptgerichte bietet der Landgasthof Euringer auf der Frühlingskarte geschmorte Ochsenbackerl in Rotweinsauce mit Semmelknödel an, dazu Apfelblaukraut und gemischten Salat oder gegrillte Hirschkalbsteaks - aus heimischer Jagd - in Preiselbeerrahm mit Rosmarin-Ofenkartoffeln und Bohnen im Speckmantel, dazu gemischten Salat. Eine süße Leckerei gibt es zum Nachtisch: Luftige Erdbeer-Tiramisu, serviert im Glas.

arg