Alberzell
Mit Gottes Segen im Einsatz

Alberzeller Feuerwehr stellt neues Fahrzeug in Dienst

06.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:19 Uhr
Robert Schmid
Von allen Seiten segnete Pfarrer Paul Riesinger das neue Fahrzeug. −Foto: Stephan Knöferl

Alberzell (PK) Man konnte förmlich spüren, wie eine große Last von den Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Alberzell abfiel, als jüngst ihr neues Einsatzfahrzeug den kirchlichen Segen erhielt.

Nun ist das Fahrzeug offiziell in Dienst gestellt.

Pfarrer Paul Riesinger hatte bereits im vorangegangenen Gottesdienst das Thema Feuerwehr und Ehrenamt aufgegriffen, und auch bei der feierlichen Segnung fand er die passenden Worte. Kommandant Hans Effner gab einen kurzen Rückblick, wie sich in seiner bisherigen Amtszeit die Fahrzeugthematik entwickelt hatte - vom einfachen Anhänger TSA, über ein vom Verein beschafftes gebrauchtes Löschfahrzeug LF8 bis zum Mittleren Löschfahrzeug MLF heute.

Ausschlaggebend für diese nicht unerhebliche Investition der Gemeinde Gerolsbach war letztendlich die sogenannte Hilfsfrist: Gesetzlich vorgegeben ist, dass innerhalb von zehn Minuten ein wasserführendes Fahrzeug und Atemschutz vor Ort sein.

Bürgermeister Martin Seitz (CSU) erwähnte nochmal deutlich, dass die Beschaffung nicht für die Feuerwehr erfolgt ist, sondern für die Bevölkerung im Gemeindegebiet. Die Feuerwehrleute sind diejenigen, die dann die Gerätschaften zum Einsatz bringen, und dafür ehrenamtlich ihre Freizeit opfern. Dafür galt sein besonderer Dank. Kreisbrandinspektor Benedikt Stuber appellierte vor allem an die jungen Mitbürger, sich für den Dienst bei der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen, wobei ein neues Fahrzeug sicherlich keinen geringen Anreiz darstellt.

Nach dem offiziellen Teil und dem Mittagessen wurde es brenzlig. Die Zehn-Minuten-Hilfsfrist war schon mehrfach erwähnt worden, jetzt sollten die Gäste diese aber auch bei einer Alarmübung "erleben". Übungsszenario war ein defekter Fernseher, der einen Zimmerbrand verursacht: Anruf bei der Leitstelle - 112 - die Zeit läuft. Die Sirene heult los - die Zeit läuft weiter. Wie im echten Leben stehen die Aktiven aber nicht schon einsatzbereit neben dem Fahrzeug, sondern kommen angelaufen, melden sich bei der Leitstelle und ziehen die Einsatzanzüge an. Nach sechs Minuten muss nach Vorgabe das Fahrzeug zum Einsatz abrücken. Diese Zeit wird eingehalten, aber für die Menschen in Not fühlen diese Minuten sich bestimmt schon wie Stunden an - zu Hause brennt mittlerweile das Zimmer womöglich lichterloh.

Das neue MLF fährt los und hat jetzt noch maximal vier Minuten Zeit um am Einsatzort anzukommen. Auch diese Vorgabe wird eingehalten. Die Zuschauer sind sichtlich beeindruckt und spenden den verdienten Applaus.

Robert Schmid