Regensburg
Mit Frauen-Power in die Stichwahl

Entscheidung um das Oberbürgermeisteramt: Astrid Freudenstein oder Gertrud Maltz-Schwarzfischer

20.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:42 Uhr
Astrid Freudenstein und Gertrud Maltz-Schwarzfischer gehen für das OB-Amt in die Wahlkampf-Verlängerung. −Foto: Günter Staudinger

Regensburg - Regensburg hat gewählt - die endgültige Entscheidung fällt aber erst am 29. März.

Denn: Bei elf Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt gab es am Sonntag, 15. März, noch keinen Sieger. So müssen nun die Wähler in eine zweite Runde. Sicher ist dabei nur eines: Egal, wie es ausgeht, Regensburg bekommt eine Oberbürgermeisterin.

Es war ein fast trostloser Wahlabend im Marina-Forum. Die große Party war wegen des Coronavirus abgesagt worden, Zutritt hatten nur die Oberbürgermeisterkandidaten mit einer maximal fünf Personen starken Abordnung, Journalisten und die Mitarbeiter der Stadt. Stimmung konnte so keine aufkommen, die wenigen Personen, die letztlich in den Saal gefunden hatten, verliefen sich. So ging der Abend im Marina-Forum schnell zu Ende.

Für zwei der Bewerber aber geht es nun weiter bis zum 29. März: Zwei Frauen machen das Rennen um den Regensburger OB-Sessel unter sich aus. Astrid Freudenstein von der CSU und Gertrud-Maltz-Schwarzfischer von der SPD gehen erneut in den Wahlkampf.

Astrid Freudenstein blickt auf einen doch anstrengenden Wahlkampf zurück: "Wir haben sehr viel Unterstützung erfahren, wir haben schon gemerkt, dass es ganz ordentlich läuft. Es gab sehr viele schöne Erlebnisse und Begegnungen", so Freudenstein. Die letzten Tage sei man dann aber wegen des Coronavirus etwas abgetaucht, "das hat den Wahlkampfendspurt total verändert".

Und so wird auch der Wahlkampf bis zum 29. März ein anderer werden: "Wir werden alle Kreativität entwickeln, um das hinzukriegen", so Freudenstein motiviert. Infostände oder Haustürwahlkampf werde es allerdings aufgrund der Lage nicht geben. Gertrud Maltz-Schwarzfischer zeigte sich am Wahlabend erleichtert. Der Wahlkampf habe spät begonnen, sei sehr ruhig gewesen und habe sich zu einem großen Teil in Podiumsdiskussionen abgespielt. "Das war sehr anstrengend, vor allem neben dem Tagesgeschäft. " Und zu dem gehörte in den vergangenen Wochen auch das Coronavirus: "Das war dann nochmal viel schwieriger. " Haustür- und Straßenwahlkampf wurden eingestellt - und der Wahlkampf für die Stichwahl müsse nun hauptsächlich über die Presse und die sozialen Medien laufen. Abgesehen davon wird Maltz-Schwarzfischer auch als Bürgermeisterin gefragt sein, wenn es um das Coronavirus geht.

Das bestätigt auch der Stadtverbandsvorsitzende der SPD, Juba Akili: Man werde den Wahlkampf nun auf die "digitale Schiene" setzen. Für die Stichwahl hat er ein "gutes Gefühl", Gertrud Maltz-Schwarzfischer mache eine moderne, urbane Politik, die gut für Regensburg sei.

Insgesamt gab es elf Oberbürgermeisterkandidaten neben Freudenstein, Maltz-Schwarzfischer und Wolbergs: Stefan Christoph von den Grünen holte 14,41 Prozent, Ludwig Artinger (Freie Wähler) bekam 5,26 Prozent. Auf Horst Meierhofer (FDP) entfielen 2,14 Prozent. Benedikt Suttner von der ÖDP brachte es auf 3,72 Prozent. Für Imgard Freihoffer schlugen 1,79 Prozent zu Buche, Christian Janele brachte es auf 1,35 Prozent. Ingo Frank (Die Partei) erhielt 1,26 Prozent der Stimmen, 0,71 Prozent entfielen auf Jakob Friedl (Ribisl-Partie).

Die Stichwahl findet am Sonntag, 29. März, statt. Alle Wählerinnen und Wähler erhalten die Unterlagen für die Briefwahl zugesandt. Wahllokale wird es wegen der Corona-Epidemie nicht geben.

DK

Ursula Hildebrand