Mit Facelift ist die dahinsiechende KultTour nicht zu retten

07.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:29 Uhr

Zum Bericht "Facelift für KultTour" (HK vom Samstag, 6. November 2010): Mit dem von Bürgermeister Mahl vorgeschlagenen Facelift kann man die dahinsiechende KultTour der Stadt Hilpoltstein sicher nicht zu neuem Leben erwecken.

Die vorgeschlagenen Änderungen wären allenfalls Makulatur und unter dem bröckelnden Putz würde eine solchermaßen behandelte KultTour in den nächsten Jahren nur Stück für Stück ihrem inhaltlichen und finanziellen Tod näher kommen. Als Ruth Kiefer der Stadt ein sattes Minus von 30 000 €Euro beschert hatte, war man sich sofort einig, dass das Management gewechselt werden müsse, ganz in der Tradition eines Fußballvereins, wo bei ausbleibendem Erfolg immer der Trainer gehen muss.

Im Anschluss an die Ära Kiefer hat die Stadt, hier namentlich die SPD, es dann mit "Vetterleswirtschaft" probiert. Man hat den nicht dafür qualifizierten Sohn des Bürgermeisterkandidaten aus dem Nachbarortskreis mit der Durchführung des kulturellen Highlights beauftragt.

Nachdem dieser nun – wie zu erwarten – kläglich gescheitert ist, will man ihn aber keineswegs feuern, sondern aus seiner befristeten Teilzeitstelle eine Festanstellung machen; schließlich soll er jetzt das ganze Jahr über "kultTouren" – Welch Wahnwitz!

Da käme dann zu dem satten Minus, das uns dieser junge, übereifrige Mann beschert hat, in Zukunft auch noch sein Jahresgehalt dazu. Wer soll das bezahlen?

Wir Hilpoltsteiner wünschen uns ein KultTour-Festival, das wird, wie es war: innerhalb eines zeitlich begrenzten Rahmens treten in Hip und Umgebung möglichst vielschichtige und interessante Künstler auf: Bekannte Größen aus Musik und Kabarett neben bei uns bekannten und beliebten einheimischen Kulturschaffenden. Das Ganze mit einem ausgetüftelten Konzept und schon wird die KultTour wieder von den Totgeglaubten auferstehen.

Hanebüchen sind ja wohl auch einige Angaben über die Zahl der angeblichen Zuschauer. Bei dem ein oder anderen Event muss Herr Raithel jeden Besucher dreimal gezählt haben, um auf solche Zahlen gekommen zu sein. Vorsicht! Wir Hilpoltsteiner können rechnen, haben feine Ohren und gute Augen.

Ich würde mir einen neuen Arbeitskreis Kultur wünschen, bei dem jeder Interessierte willkommen ist, bei dem jeder seine Vorschläge machen kann, bei dem dann entschieden wird, wer und wie er/sie die KultTour künftig macht. Wenn Herr Mahl den Mut hat, seinen personellen Fehler in Sachen KultTour einzugestehen und entsprechend zu handeln, hat Hilpoltstein die Chance, künftig sehr wohl neben den etablierten Festivals der Umgebung zu bestehen. Ich wünsche mir am 2. Dezember viele Hilpoltsteiner in der Stadtratssitzung, die eine solche Vorgehensweise von ihrem Bürgermeister einfordern und dann sofort ans Werk gehen – die Ressourcen, Fähigkeiten und Arbeitsmittel dazu haben wir. Dazu brauchen wir keine Jahresanstellung im Kulturamt.

Sabine Rupp

Hilpoltstein