Ingolstadt
Mit einem Geistesblitz zum Erfolg

Drei Schüler vom Apian-Gymnasium gewinnen Sonderpreis beim Zukunftswettbewerb "Ideenflug"

11.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:58 Uhr

Sie grübeln und forschen für ihr Leben gern: Lukas Christl, Janik Duratavic und Philipp Bock (von links) vom Apian-Gymnasium gewannen beim EADS-Schülerwettbewerb einen Sonderpreis - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Sie stellten sich als jüngste Teilnehmer der Erfinderkonkurrenz aus ganz Deutschland: Beim diesjährigen EADS-Schülerwettbewerb „Ideenflug“ zum Thema Luft- und Raumfahrt räumten Phillip Bock, Lukas Christl und Janik Duratavic einen Sonderpreis ab.

Alle drei besuchen die sechste Klasse am Apian-Gymnasium in Ingolstadt. Die Buben erforschten ein elektronisches Frühwarnsystem, das helfen soll, Waldbrände zu verhindern. Das war der Jury 1000 Euro zusätzliches Preisgeld wert.

Ihr Einfall: Mittels an Drohnen oder Passagierflugzeugen installierten Wärmekameras sollen schwelende Brandherde in Waldgebieten beim Überfliegen geortet, schlimme Waldbrände so im wahrsten Wortsinn rechtzeitig im Keim erstickt werden können. Unterstützt wurden die Schüler während der Projektphase von ihrem Lehrer Thilo Hirschbolz, der das Trio im September auch zur Preisverleihung nach Berlin begleitete. Die meiste Forschungsarbeit leisteten sie aber eigenständig, beteuern die drei Tüftler, die im Erfinderclub des Apian-Gymnasiums aktiv sind.

Philipp zählte außerdem letztes Jahr schon zu den Preisträgern. „Ich habe die Recherche geleitet“, sagt er. Die begann im Februar mit dem Abfragen verschiedener Suchbegriffe zum Thema im Internet. Besonders wichtig dabei: das Beachten möglicher, bereits bestehender Patentrechte. „Wir alle kämpfen damit“, räumt Philipp ein. Auch komme es vor, dass eine Idee in der Realität längst existiere und komplett ausgereift sei, also auch nicht mehr verbessert werden könne, berichten die Schüler. Da hat man sich dann umsonst den Kopf zerbrochen.

So kam es auch dieses Jahr: „Wir arbeiteten zuerst an der Idee, Löschflugzeuge zu entwerfen, die eine größere Menge an Wasser aufnehmen können, haben dann aber herausgefunden, dass das schon optimal ist“, erzählt Philipp. Schließlich kamen die Schüler auf das Frühwarnsystem. „Ein Geistesblitz“, bemerkt Lukas.

Zur Umsetzung für den Wettbewerb dienten ihnen ein Modellflieger und eine normale Kamera aus dem Fundus der Schule. „Wir haben im Moment noch keine Wärmekamera“, sagt Philipp. Das Preisgeld soll aber zumindest in eine bessere Kamera investiert werden.

Im Kleinversuch erprobten die Jugendlichen ihre Idee dann im Freien. „Jeder hat seinen Teil zum Projekt beigetragen“, sagt Lukas, der das System der Drohne skizziert hat. Janik hat die Videos gedreht, das Gesamtkonzept entworfen und es zu Papier gebracht. Die beiden Schulfreunde verbringen auch sonst gerne die Freizeit miteinander: „Vor dem Flugsimulator am PC.“ Wenn es ums Fliegen und um Flugzeuge geht, sind die drei Jungs ohnehin nicht zu bremsen.

Mit dem Wettbewerbsbeitrag haben sie ihre Leidenschaft für die Fliegerei und ihr Interesse an einer intakten Natur geschickt miteinander verknüpft. „Lukas und ich wollen später Pilot werden“, erzählt Philipp. Bis es so weit ist, lässt Lukas im Garten seiner Eltern vorerst noch den Modell-Helikopter aufsteigen. „Es fasziniert mich, wenn ein tonnenschweres Flugzeug einfach so abhebt“, schwärmt er. Janik, das einzige Ingenieurskind unter den Pfiffikussen, schlägt da ein bisschen aus der Reihe: Wenn er nicht gerade forscht, interessiert er sich für Fußball und fürs Skateboardfahren, verrät er.

Eines haben die aufgeweckten Pennäler aber trotzdem noch gemeinsam: Nichtstun und rumhängen ist ihnen ein Gräuel. „Ich möchte meine Zeit nicht verschwenden“, sagt Lukas. Im letzten Jahreszeugnis brachten es die drei Jung-Erfinder zusammen zwar gerade mal auf eine einzige Einser-Zensur, wie sie zugeben. Aber wen interessiert das noch, wenn das erste Patent der jungen Ingolstädter Düsentriebs irgendwann produktionsreif in Serie geht?