Schwabach
Mit der Taktiktafel zum Titel

Dominik Haußner aus Hilpoltstein führt BSC Woffenbach zu erstem Triumph bei Hallenkreismeisterschaft

13.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:37 Uhr

Hoch den Pokal: Zum ersten Mal gewinnt der BSC Woffenbach die Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura - Foto: R. Münch

Schwabach/Hilpoltstein (HK) Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte hat der BSC Woffenbach die Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura gewon-nen. Mit gleich drei Hilpoltstei-nern in seinen Reihen holte der Bezirksligist am Samstag mit 4:2 im Endspiel gegen den Stadtrivalen FC Holzheim den Titel.

Bei der spannendsten Endrunde seit einer halben Ewigkeit hat es für Trainer Dominik Haußner im dritten Anlauf nun endlich geklappt. Nach zwei erfolglosen Auftritten in den vergangenen beiden Jahren, als die Woffenbacher unter Haußner jeweils als Gruppendritter das Halbfinale verpassten, gelang ihm diesmal sogar der große Coup. Mit seiner jungen Mannschaft, zu der auch die beiden Hilpolt-steiner René Werthner und Oliver Slany zählen, zog der 34-Jäh-rige nicht nur erstmals ins Halb-finale ein, sondern gewann am Samstag auch gleich den Titel.

Mit 4:2 im Finale und Stadtderby gegen den Kreisligisten FC Holzheim beerbten die Woffen-bacher, die zum fünften Mal in Folge in der Endrunde standen, die DJK Schwabach, die sich erst gar nicht für die Runde der besten acht Mannschaften vor der eigenen Haustüre in der Hans-Hocheder-Halle qualifizierte. Bei der sechsten Hallenmeisterschaft seit der Fusion der Kreise Neumarkt und Jura setzte sich mit dem Ballsportclub zum fünften Mal ein Team aus dem Altkreis Neumarkt durch.

„Ich habe nicht gedacht, dass wir das Ding hier holen“, sagte Haußner kopfschüttelnd, nach-dem Markus Auner in der letzten Minute dieses intensiven und hochklassigen Endspiels mit sei-nem dritten Treffer in Serie (13., 16., 20.) den 4:2-Endstand perfekt gemacht hatte. Beim dritten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in der Halle binnen weniger Tage war Holzheim zwei Mal mit glücklichen Treffern von Torwart Tim Wihr (5.) und Torjäger Ibrahim Topcu (12.) in Füh-rung gegangen. Woffenbach hat-te aber stets die richtige Antwort parat und sorgte jeweils nur we-nige Sekunden später schon wie-der für den Ausgleich. Das zwischenzeitliche 1:1 erzielte Matthias König (6.), ehe Auner zu die-sem turnierentscheidenden Hattrick ansetz-te. Der FC Holzheim verpasste damit zwar seinen dritten Titelgewinn, darf sich aber dennoch über einen Startplatz für die mittelfränkische Hallenmeis-terschaft am kommenden Sams-tag in Erlangen freuen.

So wie die Führung im Finale hin und her wechselte, war auch die Leistung der Woffenbacher ein großes Auf und Ab. Denn nach einem überzeugenden 4:1-Sieg zu Beginn gegen den enttäuschenden Vorjahreszweiten SC Feucht kam das Haußner-Team gegen den TSV Weißenburg nicht über ein 1:1 hinaus und verlor dann auch noch das letzte Gruppenspiel gegen Holz-heim mit 0:2. Haußner ging in dieser Phase problemlos als Dop-pelgänger von Eishockeylegen-de Hans Zach durch, der den Spitznamen Alpenvulkan trägt. Ein großer Wutausbruch ist dem Hilpoltsteiner aber erspart geblieben, denn dank des besseren Torverhältnisses reichten den Woffenbachern nur vier Punkte zum Halbfinaleinzug.

Dort erreichte die Hallenmeis-terschaft mit zwei hochklassigen Duellen ihren Höhepunkt, der an Spannung nicht mehr zu überbieten war. Gegen den mit seiner zweiten Mannschaft angetretenen SV Seligenporten, bei dem einzig der Thalmässinger Marco Wied-mann aus dem Regionalliga-Kader verletzungsbedingt aushalf, stand es nach der regulären Spielzeit und einer zwei Mal dreiminütigen Verlängerung 2:2, so dass die Entscheidung im Siebenmeterschießen fallen musste. Hier avancierte Keeper Christopher Blank mit zwei gehaltenen Siebenmetern zum Woffenbacher Matchwinner. Dieses Kunststück gelang dann auch Holzheims Torhüter Tim Wihr im zweiten, ebenso packenden Halbfinale gegen den Bezirksligisten FC Schwand, das mit 3:3 endete und ebenfalls erst im Siebenmeterschießen entschieden werden musste.

Der geschlagene, aber keines-wegs enttäuschende Topfavorit Seligenporten sorgte dann im Spiel um Platz drei wenigstens noch für das größte Spektakel im Kreisfinale. Gegen Schwand zeigten die „Klosterer“ – allen voran Wiedmann und der über-ragende Dominik Pöllet – noch einmal ihr ganzes Können und lagen früh mit 4:0 in Führung. Gerade als der einzig verbliebe-ne Jura-Verein dann doch etwas Gegenwehr zeigte, versetz-te Seligenportens Stürmer Stephan König die gesamte Halle mit einem Treffer der Marke Tor des Jahrzehnts in ungläubiges Staunen. Nach einem hohen Ball von Torhüter Kosta Zois an das andere Ende der Halle setzte König am Spielfeldeck zu einem Fallrückzieher an und versenkte den Ball aus einem schier unmöglichen Winkel sensationell im entfernten oberen Kreuz-eck. Der Favorit stellte zudem mit Pöllet nicht nur den erfolg-reichsten Torjäger der Endrun-de (sechs Treffer), sondern mit insgesamt 17 Toren auch den besten Schützen der gesamten Hallenkreismeisterschaft.