Steinsdorf
Mit den Schnauferln unterwegs

Mopedfreunde Steinsdorf begeben sich bei der bereits 15. Tour über die Grenze nach Niederbayern

04.08.2021 | Stand 08.08.2021, 3:33 Uhr
Die Mopedfreunde Steinsdorf unternahmen heuer eine ausgiebige Rundfahrt, die unter anderem zur Wallfahrtskirche Allersdorf führte (oben). Mit der Seilfähre überquerte man die Donau nach Weltenburg (links). Eines der ältesten Gefährte steuerte "Präse" Claus Pöppel: eine DKW RT 125, Baujahr 1950. −Foto: Waltinger

Steinsdorf - Die Mopedfreunde Steinsdorf sind wieder auf Tour gegangen - heuer zum 15. Mal.

Einmal im Jahr planen sie eine gemeinsame Ausfahrt mit ihren teilweise sehr alten Schnauferln. Die Route ist für die Mitfahrer stets eine Überraschung, denn bis auf die Organisatoren kennt sie vorab niemand.

"Präse" Claus Pöppel aus Steinsdorf plant stets zusammen mit einem Biker den Ausflug. Diesmal durfte zusammen mit "Roadcaptain" Reinhard Dichtl, der den Konvoi anführte, Frank Waltinger aus Laimerstadt mitplanen. Die Fahrt führte ins benachbarte Niederbayern. Schon seit Wochen fieberte man auf den Termin hin. Die teilweise sehr alten Schnauferl wurden für die Ausfahrt fit gemacht, es wurde geschraubt, geputzt und poliert.

Die Rundfahrt begann traditionell am Dorfgemeinschaftshaus in Steinsdorf. Vor dem Start gab es noch eine "Ehrung". Seit Langem bekommen diejenigen, deren Maschinen bei der vorangegangenen Tour ausgefallen waren, ein "Liegenbleiber-Seil" von Claus Pöppel. Diesmal musste die "Anerkennung" Babara Federhofer entgegennehmen, da ihre über 55-jährige Vespa im vergangenen Jahr streikte und eben "liegen blieb".

In einem langen Konvoi mit 19 Mopeds machte man sich über Nebenstraßen auf von Ober- nach Niederbayern. Unter den größtenteils nostalgischen Mopeds war das älteste Gefährt eine DKW RT 125, Baujahr 1950, welches "Präse" Claus Pöppel gehörte, und die fast gleiche DKW von Anton Bacherl aus dem Baujahr 1951. Mit dabei waren auch noch Simons Schwalbe, Zündapps und mehrere ältere Vespa-Rolller, wie die knallrote Vespa V50 von 1964 von Barbara Federhofer. Viele der Mopdes waren teilweise Jahrzehnte älter als ihre Besitzer.

Schon von Weitem hörte und roch man die Zweitaktmotoren. Mit lautem Gehupe und Geschnarre verabschiedete man sich von Steinsdorf und es ging über Mendorf, Tettenagger, Grashausen, Schwabstetten, Lobsing, Hagenhill und Tettenwang durch den Hienheimer Forst nach Gut Schwaben. Hier verließ man den Eichstätter Landkreis und fuhr nach Niederbayern in den Kreis Kelheim. Erste Zieletappe war dann Stausacker. Leider ging es schon dort für das zweitälteste Moped, die DKW 125 von 1921, mit einem Kolbenfresser nicht mehr weiter. Für Anton Bacherl war so die Rundfahrt nach 30 Kilometern schon beendet - die hügeligen Straßen sind für die älteren Schnauferl eine besondere Herausforderung. Die restlichen 18 Biker legten hier eine kleine Pause ein. Neben dem Helm hatten sie natürlich auch die Mund- und Nasen-Masken nicht vergessen.

Auch Wasserstraßen überquerte man. So war einer der Höhepunkte der Tour die Überfahrt mit der Seilfähre von Stausacker über die Donau nach Weltenburg. Nachdem alle das andere Ufer erreicht hatten, ging es gemütlich über die Ortschaften Weltenburg, Pullach, Arnhofen, Offenstetten und das Industriegebiet Gaden weiter nach Biburg. Hier endete im Klosterbiergarten nach weiteren 21 Kilometern die zweite Etappe der Rundfahrt. Jetzt brauchten die Mopeds und Fahrer auch dringend eine Pause.

Über Rappersdorf führte der Weg dann weiter zur Wallfahrtskirche Allersdorf und Abensberg. Über Sandharlanden und Bad Gögging gelangte man nach Neustadt, wo man die Donau erneut überquerte und hinter Marching wieder Oberbayern erreichte. Vor der Rückkunft in Steinsdorf durfte am ortseigenen Kreisel eine Ehrenrunde nicht fehlen. "Präse" Pöppel bedankte sich bei allen Mitfahrern für die rücksichtsvolle und vernünftige Fahrweise. Von den Bikern kam nur positives Feedback zu dieser Tour, da viele die Nebenstraßen noch nicht kannten und man feststellen konnte, dass es auch in Niederbayern schöne "Fleckerl" gibt.

Viele freuen sich jetzt schon auf die Rundfahrt im kommenden Jahr, wenn es wieder heißt: "Auf geht's zur Ausfahrt der Mopedfreunde Steinsdorf. "

waf