Ingolstadt
Mit den Profis aufs Eis

Bei den Stadtmeisterschaften im Eislaufen gibt Olympiateilnehmerin Maritta Becker Mittelschülern Tipps

14.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:57 Uhr

Lernen vom Profi: Die Eishockeyspielerin Maritta Becker (links), die gerade erst von den Olympischen Spielen in Sotschi zurückgekehrt ist, zeigte den Schülern während der Stadtmeisterschaften viele Tricks und feuerte sie kräftig an. - Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Bei den ersten Stadtmeisterschaften im Eislaufen der Mittelschulen gingen am Freitag rund 30 Schüler an den Start. In der kleinen Halle der Saturn-Arena traten sie einzeln und im Team gegeneinander an und erhielten von professionellen Eishockeyspielerinnen viele Tipps und Tricks.

Die Jungen und Mädchen konnten es kaum erwarten, aufs Eis zu flitzen. Fröhlich plaudernd drängten sie sich an der Bande, überprüften nochmals die Schnürung ihrer Schlittschuhe oder zurrten ihre Schutzhelme fest. Zuerst aber musste ihnen Johannes Heinle, Lehrer an der Sir-William-Herschel-Mittelschule, den aufgebauten Parcours theoretisch anhand eines Plans erklären. Begeistert stürzten sich die Schüler der Gebrüder-Asam-Schule, der Herschel-Schule, der Lessing-Schule und der Friedrichshofener Schule dann endlich aufs Eis, um die Strecke auch einmal praktisch auszutesten, bevor die Meisterschaft startete.

Die Idee sei ins Rollen gekommen, weil es für die Mittelschulen noch keinen Wettbewerb in einer Wintersportart gebe, erläuterte Heinle. Nur die Grundschüler würden am Unsinnigen Donnerstag immer Eislaufen – aber ohne ihr Können bei einem Wettbewerb unter Beweis zu stellen. „Die Jugendlichen konnten sich freiwillig für den Wettstreit anmelden“, betonte der Sportlehrer, der in seiner Freizeit selbst Eishockey spielt. „Voraussetzungen für die Anmeldung gab es aber schon.“ Neben dem Vorwärtsfahren seien auch das Rückwartslaufen sowie erste Kenntnisse im Umsetzen und beim Hockeystopp wichtig, da die Techniken für den Parcours benötigt würden.

Die Sportlehrer sahen es aber letztendlich doch nicht ganz so streng, als die Jugendlichen zuerst in Viererteams und anschließend einzeln an den Start gingen. Wer beim Rückwärtsfahren unsicher war, durfte den jeweiligen Abschnitt vorwärts hinter sich bringen – aber dann zweimal. Aus Gründen der Fairness teilten die Lehrer die Jungen und Mädchen zudem in drei Kategorien ein, sodass etwa Gleichaltrige gegeneinander antraten. Es galt die Strecke schnellstmöglich zu durchlaufen. Einige der Wettstreiter zeigten dabei richtig „heiße Kufen“ wie Nico Meyer von der Gebrüder-Asam-Schule, der mit einem rasanten Tempo den Parcours meisterte. „Ich spiele in der Schülermannschaft des ERC“, erklärte der 16-Jährige sein Können. „Es ist richtig cool, dass es für die Mittelschulen so einen Wettbewerb gibt.“

Nach dem Wettstreit freuten sich die jungen Sportler nicht nur auf die Siegerehrung: Bevor sie ihre Urkunden erhielten, durften sie mit den Eishockeyspielerinnen Lisa Geml, Lucie Geelhaar und Maritta Becker des ERC Ingolstadt aufs Eis. „Wir möchten die Kinder fürs Eislaufen motivieren und ihnen einige Tricks zeigen“, erklärte Becker. Die 33-Jährige hatte mit der Deutschen Eishockeynationalmannschaft der Frauen an den Olympischen Winterspielen in Sotschi teilgenommen. Die Profisportlerinnen beurteilten den Schulwettbewerb als „gute Sache“, weil die Schüler in den Eissport „reinschnuppern“ könnten. Und wer weiß, vielleicht startet einer von ihnen auch einmal bei den Olympischen Spielen.