Jetzendorf
Mit den letzten Kräften

TSV Jetzendorf hat vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Finsing kaum noch fitte Spieler

09.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:56 Uhr
Die Relegation im Blick: Kapitän Martin Öttl (rechts) und der TSV Jetzendorf wollen beim FC Finsing den nächsten Schritt in Richtung Landesliga machen. −Foto: Reichelt

Jetzendorf (PK) Noch zwei Spiele stehen für den Fußball-Bezirksligisten TSV Jetzendorf an, mindestens.

Denn bestenfalls geht es danach in die Relegation um den Aufstieg in die Landesliga. An diese Spiele will Trainer Alexander Schäffler aber nicht denken, noch nicht. Wichtig ist aktuell nur, morgen (15.30 Uhr) beim FC Finsing drei Punkte zu holen. Das alleine wird schwer genug.

Nach zwei Siegen gegen Dornach und den FC Alte Haide war die Stimmung beim TSV zuletzt wieder gut, immer noch hat das Schäffler-Team beste Chancen auf die Relegation. Schon nach dem Heimsieg am vergangenen Wochenende richtete der Trainer aber wichtige Worte an seine Mannschaft: "Weiter, immer weiter. Es sind noch zwei Spiele. " Gefolgt von dem wohl wichtigsten Satz: "Wunden lecken, ab morgen müssen wir unsere Wunden lecken. " Daran hat sich auch kurz vor dem Spiel nichts geändert: "Am Dienstag waren sieben Feldspieler im Training, und selbst davon haben einige geklagt", so Schäffler. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. " Martin Schröder (Knie), Wlad Beiz (Adduktoren), Florian Ertl nach einem Zusammenprall, Rene Hamann (Sprunggelenk) und Christos Papadopoulos (Oberschenkel) sind angeschlagen, Johannes Haas fällt sicher verletzt aus. Auch Ludwig Dietrich wird aus privaten Gründen fehlen. Womöglich kommt Schäffler als Spielertrainer von Beginn an zum Einsatz: "Die Chancen standen nie besser. "

Der Trainer nimmt es ein wenig mit Humor, im Training spielte das Team ein bisschen Basketball und versuchte zu regenerieren. "Wir haben sonst nur ein paarmal auf das Tor geschossen. Ich kann es mir nicht leisten, auf Teufel komm raus zu trainieren. Wir müssen alles in die 90 Minuten am Wochenende legen, mehr können wir nicht. " Schäffler weiter: "Wir können es uns jetzt nicht mehr leisten, Rücksicht zu nehmen auf noch weitere Spiele. Wir müssen alles raushauen. Das ist ein Endspiel, das können wir nicht verschieben. " Am Samstag zählt es. Das sagt der Trainer seit Wochen. Auch in Finsing werde es ein "enges Spiel wie zuletzt". Der FCF, aktuell auf sechs der Tabelle, hat unter dem neuen Trainer Daniel Heidemann dem TSV kürzlich sogar ein wenig geholfen, gewann gegen TSV-Verfolger Sulzemoos mit 3:2. Warnung genug für Schäffler: "Sie sind schwer einzuschätzen, es wird aber heiß umkämpft. "

Sulzemoos hat mit vier Punkten Rückstand bei noch zwei ausstehenden Spielen nur noch theoretische Chancen, der ärgste Konkurrent ist Eching. Der Tabellendritte liegt nur einen Zähler hinter Jetzendorf, hat zudem den direkten Vergleich für sich entschieden. Eching spielt am Samstag gegen Eichstätt II, am letzten Spieltag in Sulzemoos. Am vergangenen Wochenende musste Eching nicht antreten, nachdem der TSV Rohrbach nicht antrat. Bei den Rohrbachern waren die Spieler auf die Hochzeit des Reserve-Trainers eingeladen, Eching sah von einem Entgegenkommen ab - obwohl die Rohrbacher laut den Verantwortlichen schon im Sommer 2018 angefragt hatten, das Spiel zu verlegen. Schäffler wollte sich dazu nicht äußern, die Freude und das Verständnis dürften sich aber in Grenzen halten.

Die Jetzendorf haben am letzten Spieltag die womöglich leichtere Aufgabe - im Heimspiel geht es gegen den bereits feststehenden Absteiger FC Erding. Schäffler will davon allerdings nichts wissen: "Wir brauchen keine Szenarien durchspielen, was nächste Woche passiert. " Auch Erding am letzten Spieltag will er nicht unterschätzen: "Wir haben gegen Moosburg gesehen, wie schnell es geht. Ich kenne unsere Performance. Kämpferisch ist das super, spielerisch sind wir nicht da, wo wir hinwollen. " Bei einem eigenen Sieg in Finsing und einer Echinger Pleite ist Jetzendorf sogar morgen schon durch. Sein Team soll sich aber auf sich konzentrieren: "Wichtig ist es, drei Punkte zu holen. Egal wie", so Schäffler. "Wenn wir gewonnen haben, schauen wir mal, was Eching gemacht hat. "

Kevin Reichelt