Ingolstadt
Mit dem Zugpferd zum Flieger

Der Airport-Express ist mit jährlich 120.000 Fahrgästen die größte Erfolgsgeschichte der INVG

15.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Ganz entspannt in den Sommerurlaub: Gerade in der Hauptsaison nutzen viele Reisende den Airport-Express, um sich direkt zum Terminal bringen zu lassen. ‹ŒArch - foto: Werner

Ingolstadt (DK) Die INVG hat nicht immer nur die reinen Erfolgsbilanzen zu verkünden, aber das ist nun wirklich eine: Der Airport-Express zum Münchner Flughafen hat in den 24 Jahren seines Bestehens die Fahrgastzahlen verdreifacht, wie Geschäftsführer Robert Frank gestern im Aufsichtsrat berichtete.

Mit dem Rückblick auf diese Erfolgsgeschichte hatte der INVG-Chef die passende Einstimmung auf eine friedliche vorweihnachtliche Sitzung gewählt. Frank sprach von einer "rasanten Aufwärtsentwicklung" gerade in den vergangenen drei Jahren. Die Flughafenlinie sei ein "positiver Imageträger" für den öffentlichen Nahverkehr und verfüge inzwischen auch über einen "Wartebereich mit Premiumcharakter". Einen weiteren Schub habe die "intensivierte Partnerschaft mit Audi" gebracht, da die Autobauer nun für die Fahrt nach München vorrangig den Airport-Express wählen. "Das beschert uns höhere Fahrgastzahlen."

Die Buslinie gibt es seit 1992, als der neue Flughafen eröffnet wurde. Damals nutzten knapp 40.000 Reisende pro Jahr das Angebot, sich direkt bis zum Terminal fahren zu lassen. Heute sind es rund 120.000. Nicht zuletzt die Einführung des Stundentaktes dürfte zu dieser enormen Steigerung beigetragen haben. Mit der geplanten Installation einer digitalen Fahrgastinformation an der Haltestelle Kurt-Huber-Straße will die INVG bei den Kunden weitere Punkte sammeln. Und die 25-Jahr-Feier soll 2017 natürlich werbewirksam genutzt werden, kündigte Frank an.

Aus der Sicht der Kunden gibt es derzeit eine kleine Einschränkung, bemerkte Georg Niedermeier. Wegen der Hochhausbaustelle am Nordbahnhof sind kaum noch Kurzzeitparkplätze verfügbar. Wer Angehörige mit dem Auto vom Bus abholen wolle, müsse erst einmal auf die Suche gehen oder ins Parkhaus fahren. "Die Baufirma", bat der INVG-Geschäftsführer um Verständnis, "muss auf sehr engem Raum zurechtkommen." Deshalb sei dort die Kurzparkzone "in der Tat eingeschränkt".

Von besonderem Interesse für die Friedrichshofener dürfte das gestrige Votum des Aufsichtsrates für die geplante Buserschließung des Neubaugebietes sein. Im Westen des Stadtteils schießen die Häuser derzeit wie Pilze aus dem Boden. Und für die Neu-Friedrichshofener soll ab dem Schuljahr 2017/18 eine Buslinie eingesetzt werden. Die Stadträte schlossen sich dem Vorschlag der INVG-Führung an und befürworteten eine Verlängerung der bestehenden Linie 16 ab dem Klinikum über die Leveling-, Vorwaltner- und Jurastraße im Halbstundentakt.

Von der wertvollen und engagierten Arbeit des Fahrgastbeirates konnte sich die Runde gestern erneut überzeugen. Die ehrenamtlichen Nahverkehrsexperten sind kritische Begleiter, die viel Zeit investieren, wie man gestern aus dem Mund ihres Sprechers Ludwig Hörner hören konnte. Er listete diverse Verbesserungsvorschläge auf, die nur zum Teil umgesetzt wurden. "Der Sonntagsfahrplan", nannte er als Beispiel, "ist sehr dürftig für eine Großstadt." Für die nächste Amtszeit des Fahrgastbeirates können sich bei der INVG noch Interessenten melden. Die Frist wurde bis Ende 2016 verlängert.