Neuburg
Mit dem Skiclub Rennertshofen zum Wilden Kaiser

Der Verein mit 1400 Mitgliedern setzt auf Nachwuchsarbeit – Maskottchen wird "Roxy-Foxy" getauft

30.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:55 Uhr

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (2.v.r) erhält vom Maskottchen und von Vereinschef Werner Marx (rechts) schon mal Skier ausgehändigt, damit er eine Tagesfahrt in die Alpen mitmachen kann (Bild links). Am Schlepplift in Übersfeld gibt es Anfängerkurse, wenn ausreichend Schnee liegt (rechts) - Fotos: r

Neuburg (r) Skifahrten zum Wilden Kaiser oder ins Stubaital brauchen Organisation und Gemeinschaftserlebnis, dachte sich Manfred Rehm in Rennertshofen. Am Stammtisch im „Welschbräu“ gründete er mit Freunden den Skiclub Rennertshofen. Das war vor 39 Jahren. Heute gilt der Verein mit 1400 Mitgliedern als zweitstärkster in Oberbayern und als einer der aktivsten im Landkreis.

Beim Informationstag am Samstag in der Weinstraße gab es neben Hunderter gebrauchter Skier und Schuhe Informationen über die angelaufene Saison 2014/15. Die Lokalpolitiker zollten Respekt. „Wie der Skiclub Rennertshofen Kinder und Jugendliche an das Skifahren heranführt, ist einmalig“, findet Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Tochter Caroline hat sich über den Verein mit den „Brettln“ vertraut gemacht, und der OB will demnächst selber eine Tour in die Alpen mitmachen. „Schließlich ist Skifahren die zweitschönste Sportart neben Fußball“, so OB Gmehling.

Rennertshofens 2. Bürgermeister Alfred Ehrnstraßer betonte den Stellenwert des Skiclubs in der Marktgemeinde. Persönlich hält er es lieber mit dem Langlaufen, im Usseltal, im Jura und im Urdonautal bieten sich Loipen geradezu an – wenn es Schnee gibt.

Wilder Kaiser, St. Anton, Ladis, Stubai, Mittersill stehen für Skivergnügen – und häufig für anstrengende Anreise. Damit der Ausflug in die Alpen nicht zum Stress wird, dafür bringt sich der Skiclub Rennertshofen ins Spiel. 30 ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer kümmern sich um Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Von Anfang November bis in den März hinein wird Ski gefahren.

Vom gemeinsamen Kurs bis zum Individualausflug sei alles möglich. „Natürlich legen wir großen Wert auf den Gemeinschaftsgeist“, sagt Vereinschef Werner Marx. Den Schwerpunkt setzt der gemeinnützige Verein auf Angebote für Familien. Neu ist ein Kinder- und Jugendcamp im Februar sowie die „Hausfrauen-Skitage“ Ende Januar.

„Faire Preise, Sicherheit und Qualität“ – beschreibt Christian Fürst die Devise des Skiclubs, der Spaß am weißen Sport vermitteln wolle und das in bewährter Weise seit fast vier Jahrzehnten tue. Beim Gebrauchtskimarkt am Samstag in der Weinstraße war von Opas Langlaufskiern über Gebrauchtskier für drei Euro bis zu neuwertigen Skischuhen für 120 Euro alles zu haben. Für Familien mit Heranwachsenden, die ständig neue Schuhgrößen benötigen, ist der Secondhandmarkt von Vorteil.

Das Land zeigt der Stadt, wie es geht: Fast zwei Drittel des Rennertshofener Vereins stellen Mitglieder aus Neuburg. Sie schätzen Angebot und Organisation des Vereins. Die Saisoneröffnung am Stubaier Gletscher ist bereits gelaufen, jetzt kommen die Tagesfahrten auf Touren. Am 13. und 27. Dezemberführen sie zum Wilden Kaiser und in die Wildschönau, eine Mehrtagesfahrt am 3. Januar geht nach Fiss, Ladis, Hochzeiger und Ischgl.

Ab 10. Januar beginnt der Ski- und Snowboardkurs mit vier Samstagen in den Alpen. Der Kurs kostet komplett 140 Euro plus 39 Euro für den Skipass. In St. Anton in Tirol will man am 28. Februar eine Kreismeisterschaft austragen. Die Teilnahme an einer Tagesfahrt kostet 49 Euro, für Nichtmitglieder 61 Euro, Busfahrt und Liftkarte inbegriffen. Kinder unter 16 Jahren müssen von einem Volljährigen begleitet werden.

Sollte in den kommenden Winterwochen wider Erwarten kräftig Schnee fallen, dann gibt der Skiclub auch spontan kleine „Heimatkurse“, zum Beispiel am Münsinger-Schlepplift im benachbarten Übersfeld.

Ein Fuchs als Rennertshofener Heimatmaskottchen ist künftig immer dabei. Bürgermeister Alfred Ehrnstraßer hätte sich einen bayerischen Namen gewünscht, doch das Rennen machte am Samstag „Roxy-Foxy“. Ralf Schmitt aus Burgheim erhielt für den Vorschlag eine Gratis-Tagesfahrt zugelost.