Schrobenhausen (SZ) Eine Portion Vorfreude mit einem Schuss Reisefieber liegt in der Luft: Für Schulleiterin Petra Schiele und zwei ihrer Schülerinnen geht es zur Eröffnungsveranstaltung des Girls’ Days am Mittwoch nach Berlin ins Kanzleramt.
„Wir freuen uns auf unseren großen Auftritt!“: Petra Schiele strahlt mit Anja und Lena, den beiden auserwählten Schülerinnen, um die Wette. Aus ganz Deutschland haben die acht Unternehmen, die heuer bei der Eröffnungsveranstaltung zum Girls’ Day im Kanzleramt vertreten sind, Schulen ausgewählt – darunter die Maria Ward Schule. Auf dem dichten Programm der dreiköpfigen Maria-Ward-Delegation steht auch eine Begegnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Begeistert von der Schrobenhausener Mädchenrealschule und deren Integration neuer Medien in den Unterrichtsablauf, fiel dem Halbleitergiganten Intel Corporation die Entscheidung leicht. Mittels neuester Ultrabooks, ausgestattet mit Intel-Prozessoren, erhalten die beiden Schülerinnen während eines Unternehmensparcours im Kanzleramt die Chance, ihre Programmierkünste zu demonstrieren. Schiele packt sogleich eines der ultrakleinen Sponsor-Laptops auf den Besprechungstisch. Das Powergerät kaum dicker als eine Butterstulle mit den Eigenschaften eines Tablet-PCs. „Es ist noch gar nicht auf dem Markt“, verkündet die Rektorin fast schon ehrfürchtig.
Unterstützung gab es obendrein von der Bauer AG in Sachen Know-how und Ausstattung. Ähnlich wie in der Lehrlingswerkstatt des Schrobenhausener Unternehmens wurde die Mädchenrealschule mit vier Lego-Mindstorms-Minirobotern samt dazugehöriger Programmiersoftware bedacht.
Aus 24 Schülerinnen der Wahlfachgruppe Programmieren wurden die beiden engagierten Siebtklässlerinnen Anja Mayr und Lena Bichler auserkoren. Die beiden zwölfjährigen Computercracks konnten ihr Glück kaum fassen. „I gfrei mi!“, sagt Anja mit breitem Grinsen. „Nicht jeder hat diese Chance“, wird mit bescheidenem Stolz nachgeschoben. Dass ihnen dabei neben zwei Dutzend Berliner Schülerinnen, die den Aufgabenparcours durchlaufen werden, auch die Bundeskanzlerin über die Schulter schauen wird, scheint die beiden wenig aus der Fassung zu bringen.
Jeden Mittwoch in der sechsten Stunde wurde das Klassenzimmer mit dem IT-Raum getauscht, um in Sachen Programmiercodes und Steuerungstechnik fit zu werden. Das ausgemachte Ziel, so Markus Engelhardt: „Die Mädchen sollen auf spielerische Art für Technik begeistert werden.“ Vom IT-Lehrer wurde das Rüstzeug vermittelt, mit dem die beiden Girls den kleinen Roboter mit jeder Menge Tüftlerinnengeist auf den richtigen Kurs brachten.
Auch in Sachen Outfit ist Professionalität angesagt: Aus einer Tasche ihm Rektorat zaubert Petra Schiele drei anthrazitfarbene Blusen mit dem Maria-Ward-Schullogo. So viel ist klar: Durchgestylt im Maria-Ward-Businesschic will die dreiköpfige Damenriege ihren großen Auftritt im Kanzleramt hinlegen.
Bis an die Zähne mit modernster IT-Technologie bestückt, geht es am kommenden Mittwoch mit dem Flieger in aller Frühe nach Berlin. Anja und Lena werden eskortiert von Schulleiterin Petra Schiele – den selbst programmierten Roboter und einer Programmierknobelaufgabe für den Unternehmensparcours im Gepäck. Ein dicht getaktetes Programm wartet in Berlin auf die Mädchen: Preisrätsel mit Verleihung, Fotoshootings, Reden, Hausführung durchs Bundeskanzleramt. Das Highlight neben der eigentlichen Präsentation wird natürlich die Begegnung mit Angela Merkel sein.
