Eppertshofen
Mit dem Kartoffelschälen Geld verdienen

Freunde aus der französischen Partnergemeinde Saint Fraimbault de Prierés besuchten auch Andreas Koppolds Unternehmen in Eppertshofen

13.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:21 Uhr

Wie fühlt sich eine Walze an, mit der Kartoffeln geschrubbt werden? Das wollten die Gäste aus der Sielenbacher Partnergemeinde Saint Fraimbault de Prierés ganz genau wissen - Foto: kx

Eppertshofen (oh) Warum er keinen Kartoffelschnaps brenne, wollte der Bürgermeister von Saint Fraimbault de Prierés, Hubert Moll, von Andreas Koppold wissen, nachdem der Geschäftsführer des Kartoffelschälbetriebs in Eppertshofen die 50-köpfige Reisegruppe aus Frankreich durch seine Firma geführt hatte. Lachend erklärte Koppold, es gebe nur wenige Kilometer entfernt bereits eine Brennerei, zudem liege der Schwerpunkt seines Unternehmens auf dem Schälen von Kartoffeln.

Wie das maschinell – und von Hand nachgearbeitet – funktioniert, hatte die Franzosen während der Betriebsführung beeindruckt. Sie sind derzeit im Rahmen der seit mehr als 20 Jahren bestehenden Ortspartnerschaft zwischen Sielenbach und St. Fraimbault zu Besuch in Sielenbach. Das Wochenprogramm, das auch nach Dachau, Regensburg und Maria Birnbaum geführt hatte, war vom Sielenbacher Partnerschaftskomitee organisiert worden. Christa Ankner vom Komitee begleitete die Tour und half gelegentlich Dolmetscher Christian Boiger. Das mechanische Abschrubben der Kartoffelschale ist die Schälmethoden, die in Eppertshofen angewandt wird.

Sowohl rohe geschälte Kartoffeln als auch Garkartoffeln liefert Koppold an Großküchen, Feinkosthersteller und Krankenhäuser in Bayern sowie darüber hinaus nach Österreich, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und ins Saarland. „Wir sind auch schon bis Straßburg gekommen“, so Koppold. Von der Anlieferung über Produktion und Verpackung bis in Garküche und Kühllager erläuterte Koppold den Weg der aus dem Umkreis von 40 bis 50 Kilometer stammenden Kartoffeln über Schälprozess und Vakuumierung bis zum küchenfertigen Produkt.

Auch die Geschichte des knapp 25 Jahre alten Unternehmens, das Koppold 1990 als zweites Standbein seines landwirtschaftlichen Betriebs angefangen hatte, interessierte die Besucher. Nur wenige Jahre später hatte sich das neue Geschäft so ausgeweitet, dass der gelernte Landwirt sich aus Zeitgründen für einen Betriebszweig entscheiden musste. „Beides ging nicht mehr“, erklärte er, warum er wenige Jahre später sein Land verpachtete und seitdem nicht mehr selbst erzeugte Kartoffeln schält und vertreibt, sondern von Vertragsbauern anliefern lässt. Mittlerweile beschäftigt Koppold 100 Mitarbeiter.