Eichstätt
Mit dem Drachen Kokosnuss in die Schule

Linus Netter hat am Dienstag seinen großen Tag – und hat mit seinen Eltern schon alles vorbereitet

10.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:49 Uhr

Bereit für den ersten Schultag ist Linus Netter. Stolz zeigt er seine gefüllte Schultasche und die Schultüte, in der auch ein Erinnerungsheft vom Drachen Kokosnuss und ein Glücksbringer sind. - Fotos: ksr

Eichstätt (EK) Alles ist vorbereitet. Die grau-orange Schultasche mit den aufgedruckten Motorrädern steht auf dem Küchentresen, die selbst gebastelte Schultüte liegt quer davor. Und Linus Netter steht strahlend daneben.

Der Sechsjährige freut sich auf seinen ersten Schultag am Dienstag. Eigentlich sind die Vorbereitungen für den großen Tag abgeschlossen. „Wir haben im Urlaub schon ein paar Sachen erledigt“, berichtet Andrea Netter (37). Nur eine neue Batterie für Linus’ Armbanduhr fehlt noch, damit er diese dann auch tragen kann. Zum Einkaufen sind sie zusammen in Eichstätt unterwegs gewesen und da kam schon Vorfreude auf die Schule auf. Seinen Schulranzen hat Linus sich dabei selbst ausgesucht. Warum? „Das Motorrad hat mir gefallen“, erzählt der Sechsjährige stolz. Seiner Mutter war wichtig, dass auch eine helle Farbe dabei ist, damit Linus im Straßenverkehr besser wahrgenommen wird. Zur Schultasche gab es ein passendes Mäppchen. Das ist jetzt auch schon gut gefüllt: Buntstifte, Füller, Lineal und Radiergummi.

„Bei der Einschreibung haben wir von der Schule eine Liste mit allen wichtigen Sachen bekommen“, erzählt Netter und zieht ein dicht beschriebenes Blatt aus einer Informationsmappe, die die Netters von der Grundschule im Vorfeld erhalten hatten. Ganz genau steht dort beschrieben, welche Farbe und Größe die Hefte und Ordner haben müssen, wie und wo etwas beschriftet werden muss. Alles ist schon sicher in Linus’ Schultasche verstaut. Und einen Schuhkarton mit Farbkasten und Malsachen haben sie auch schon gepackt.

In der Info-Mappe ist aber noch viel mehr, etwa ein Probeheft der „Flohkiste“. „Das hat ihm gefallen, deswegen bekommt er von Oma und Opa jetzt ein Abo in seine Schultüte“, verrät Netter.

Die Schultüte ist sowieso etwas ganz Besonderes. „Wir haben sie selbst gemacht“, erzählt Linus stolz und hält sie hoch. Entstanden ist sie im Kinderhaus der Dompfarrei. Es sei sehr aufwendig gewesen, erinnert sich seine Mutter. Erst musste der Leopard aufgezeichnet und dann auf Folienpapier geklebt werden... „Aber es ist ziemlich perfekt geworden!“, freuen sich die beiden.

Am Montag wollen sie die Schultüte zusammen befüllen. Etwas Süßes kommt rein und ein Apfel – der erste reife von Linus’ eigenem Apfelbaum, der bei seiner Geburt im Garten der Netters auf dem Eichstätter Seidlkreuz gepflanzt wurde. Seine Freunde Michi und Emily haben ihm einen Glücksbringer geschenkt – eine Schlange mit vielen guten Wünschen. Die beiden kommen erst nächstes Jahr in die Schule.

Und dann ist da natürlich der Kleine Drache Kokosnuss, von dem ein Ausmalblock, Sticker, Aufkleber und ein Erinnerungsbuch in der Tüte landen. „Da können wir alles zum ersten Schultag reinschreiben, damit man sich später daran erinnert“, freut sich Linus’ Mutter. Vorher bekommt der ABC-Schütze auch noch einen Wecker geschenkt, damit er immer pünktlich zur Schule fertig ist.

Über die weiß er übrigens schon ganz gut Bescheid: Er ist in die Klasse 1 b eingeteilt, zusammen mit zweien aus seiner früheren Kindergartengruppe. Das Schulhaus kennt er auch schon aus dieser Zeit, weil er dort bereits immer wieder zu Turnstunden mit dem Kinderhaus war. Und als Vorschulprojekt haben sie sogar einen kleinen Probeunterricht erhalten, wo sie Arbeitsblätter ausgefüllt und Schmetterlinge gebastelt haben. Aber welchen Lehrer er bekommt, das weiß er noch nicht.

Linus interessiert sich auch schon viel für’s Lernen. So hängt an der Wand hinter seinem Schreibtisch in seinem Zimmer ein „ABC“-Plakat vom Kleinen Drachen Kokosnuss. Und: „Er sieht sich viele Zeitschriften an und kann auch schon einzelne Wörter lesen“, sagt Andrea Netter. Oder Linus will wissen, „welche Summe diese oder jene Geldscheine ergeben und was diese Münzen wert sind“.

Für Linus sind die Ferien aber schon vorbei: Seit Mittwoch besucht er den Hort im Kinderhaus der Dompfarrei. Das kennt er eigentlich schon, aber dennoch ist es etwas Neues. Er gehört jetzt zu den Großen – und geht in die „Kristallgruppe“. Der Hort beginnt schon einige Tage vor dem ersten Schultag, damit sich die Kinder kennenlernen und eingewöhnen können, erklärt seine Mutter. Während der Schulzeit geht er dann drei Mal am Nachmittag bis 15.30 Uhr dort hin, während seine Eltern arbeiten. „Am Anfang begleiten die Erzieherinnen den Weg von der Schule zum Hort, dann gehen die Kinder zusammen und alleine.“ Morgens bringt Andrea Netter Linus in die Schule – übrigens wie ihren Mann Thomas, der im Landratsamt arbeitet.

Vor Dienstag ist die Familie schon etwas aufgeregt. „Linus’ kleiner Bruder Elias kommt an diesem Tag auch in den Kindergarten“, erzählt Netter. Um 8.30 Uhr geht es los, gegen Abend wird dann mit den Verwandten gefeiert. Und natürlich werden Erinnerungsfotos gemacht, denn „es soll ein unvergesslicher Tag für Linus werden“.