Ingolstadt
Mit Corona-Film nach Amerika

"Lockdown Movie " der Ingolstädter Regisseure Kevin und Toby Schmutzler ist bald in den USA zu sehen

09.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:56 Uhr |
Sabine Kaczynski
Mit dem "Lockdown Movie" nach Amerika - wenn auch nur virtuell (v.l.): Toby Schmutzler, Lydia Wrensch, Caroline Muhl und Kevin Schmutzler. − Foto: Kaczynski

Ingolstadt - Mit ihrem während der ersten Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr gedrehten Film "Lockdown Movie" klettern die Ingolstädter Regisseure Kevin und Toby Schmutzler auf der Erfolgsleiter weiter nach oben: Das Werk wird demnächst in den USA zu sehen sein.

Die Vertriebsfirma Buffalo 8 aus Santa Monica bringt den Streifen, in dem es um einen Filmpraktikanten geht, der während der Corona-Quarantäne ein eigenes Werk dreht und dabei in eine Zeitschleife gerät, international auf den Markt: "Das Unternehmen war weltweit auf der Suche nach Lockdown-Content und ist so auch auf uns aufmerksam geworden", erzählt Toby Schmutzler. "Es ist echt cool zu sehen, dass unser Film qualitativ und inhaltlich ankommt. Er wird , zunächst in den USA, auf Video-on-Demand-Plattformen angeboten. "

Den Beginn macht Tubi, der größte kostenlose amerikanische Streamingdienst mit monatlich rund 33 Millionen Usern. Damit sind die Schmutzler-Brüder nach ihrem Film "Robin", der ebenfalls weltweit Beachtung fand, zum zweiten Mal international unterwegs. "Damit hätten wir niemals gerechnet, zumal der Film ja auch deutschsprachig ist. Es gibt bislang nur eine mit Englisch untertitelte Version", meint Schmutzler.

Die Brüder freuen sich, auch über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit für das Corona-Projekt zu bekommen. Der Vertrieb gilt nämlich nicht nur für die USA, sondern weltweit. Einzig die deutschen Rechte blieben bei den Schmutzlers: "Es gibt Filmmärkte im Mittleren Osten, wo zu unserem Erstaunen ,Robin' sehr erfolgreich war, und im ganzen asiatischen Raum, die ein enormes Potenzial bergen. Wir sind gespannt, wie die Resonanz dort aussehen wird", sagt Toby Schmutzler.

Aber auch in Deutschland zieht der "Lockdown Movie" der beiden Ingolstädter vielversprechende Kreise: Bei den renommierten Biberacher Filmfestspielen, die kürzlich zum 42. Mal stattfanden, war der Streifen für den besten mittellangen Film nominiert und wurde - passenderweise - am letzten Tag vor dem erneuten "Lockdown Light" einem Corona-konform reduzierten Publikum präsentiert. "Es ist für jeden Filmemacher eine Ehre, bei diesem Festival dabei zu sein. Alle drei Vorstellungen kamen super an", freut sich Toby Schmutzler. Auch das Unified-Filmmakers-Festival, das sich ausschließlich mit Filmen rund um die Corona-Pandemie befassen wird, hat sein Interesse am neuesten Werk der Brüder bekundet.

Angesichts der Lockdown-Light-Verlängerung bis in den Januar hinein könnte man auf den Gedanken kommen, eine Fortsetzung des Quarantäne-Streifens zu drehen - wird es also einen zweiten Teil des Movies geben? "Tatsächlich haben wir kurz darüber nachgedacht, aber wir nutzen den Lockdown Light lieber dazu, den aktuellen Film zu promoten. Der Streifen kann auch weiterhin von jedermann über unsere Website lockdown-movie. de gegen einen beliebigen Geldbetrag bis zum Ende der Beschränkungen online abgerufen werden. So kann man sich, während die Häuser leider geschlossen bleiben müssen, wenigstens einen virtuellen Kinoabend gönnen", sagt Toby Schmutzler und ergänzt: "Wir freuen uns über jeden, der den Film anschaut, und sind dankbar, dass wir, anders als viele Kollegen aus der Künstlerbranche, unser kreatives Handwerk trotz der Corona-Beschränkungen umsetzen konnten. "

Nun hoffen die Regisseure, dass sie die nächsten geplanten Projekte bald wieder aufnehmen können: "So Corona will, drehen wir nächstes Jahr in Südafrika einen Film, der in Kapstadt spielt und von der Wasserproblematik handelt", verrät Toby Schmutzler.

DK

Sabine Kaczynski

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