Wolnzach
Mit beiden Beinen auf dem Boden

30.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Wolnzachs Spielertrainer Harald Maier geht auch während der Vorbereitung auf die anstehende Saison mit gutem Beispiel voran. - Foto: Ermert

Wolnzach (pat) Dank einer fulminanten Rückrunde hat sich der TSV Wolnzach den Klassenerhalt in der Kreisliga gesichert. Wer aber denkt, dass die zweite Spielzeit nach dem Aufstieg ein Selbstläufer wird, sollte darüber nicht mit Spielertrainer Harald Maier diskutieren. Der wäre mit dem Klassenerhalt zufrieden.

"Aber so lange zittern wie im vergangenen Jahr würde ich sehr ungern noch einmal", hat der Wolnzacher Coach keineswegs vor, noch einmal einen derartigen Katastrophenstart wie vor einem Jahr zu erleben. Mit unbändiger Energie bereitet er seine Mannschaft konditionell und taktisch auf die neue Saison vor – und die Voraussetzungen sind diesmal deutlich besser als noch vor Jahresfrist.
 

Zum einen hat die Elf keine kräftezehrende Relegation hinter sich, zum anderen hat der Kader eine gewisse Auffrischung erlebt. Torhüter Harald Falter hat die Wolnzacher zwar Richtung Karlshuld verlassen. Doch nun ringen zwei starke Schlussleute um die Position als neue Nummer eins: René Gräfe, der als junges Talent seine große Chance nutzen will, und der routinierte Zugang Mathias Thalmeier, der sich ebenfalls mit aller Macht um den Stammplatz zwischen den Pfosten bewirbt. "Ein enges Rennen. Mal sehen, wer es macht", lässt Spielertrainer Maier den Ausgang derzeit noch völlig offen.

Lange Jahre war die Abwehr das Wolnzacher Prunkstück. Seit der schweren Verletzung von Bernd Forsthofer im Testspiel gegen München-Pasing plagen den Coach aber einige Sorgen auf den Manndeckerpositionen. "Könnte schon sein, dass wir heuer nicht ganz so kompakt wie gewohnt stehen", räumt er ein – und hat dafür an anderer Stelle geradezu die Qual der Wahl aus jeder Menge hochkarätigem Personal. Vor allem im Angriff drängeln sich etliche alte und neue Namen nach vorne. Durch die Rückkehr von Abdullah Zorlu vom Türkisch SV Ingolstadt wird es eng in der Sturmmitte. Neben Zorlu pochen Kapitän Karl Reisinger, der fleißige Stefan Hagl, die jungen Talente Marico Oberhardt und Bilal Rihani sowie die beiden Joker Matthias Ott und Andreas Wolf ins Team. "Vorne sind wir immens breit aufgestellt – genauso wie im Mittelfeld", macht sich Harald Maier in diesen Mannschaftsteilen keinerlei Sorgen.

Nach Testspiel-Siegen gegen zwei Bezirksligisten (Rohrbach und Pasing) beginnt gerade der eine oder andere im Wolnzacher Umfeld zu träumen. Doch Maier hält seine Jungs auf dem Boden. Einen Platz unter den ersten Drei stuft er kurzerhand als "nicht realistisch" ein. Zu stark seien Friedrichshofen, Kraiberg und Mailing aufgestellt, als dass seine Mannschaft dagegen dauerhaft konkurrieren könnte. So konzentriert er sich auf den frühzeitigen Klassenerhalt, wenn möglich auf einen einstelligen Tabellenplatz und ganz nebenbei auf die prestigeträchtige "Nummer drei" im Landkreis. "Vor Schweitenkirchen und Scheyern landen – das wäre doch was. . .", sagt Maier, der die Liga als ähnlich kompakt wie vergangene Saison einstuft. "Vielleicht ist sie in der Breite sogar noch einen Tick stärker, denn es fällt keine Mannschaft wirklich ab."

Damit zumindest dieser kleine Traum in Erfüllung geht, müssen die Wolnzacher aber weiter an ihrem System feilen. "Wir müssen noch schneller spielen und dabei unsere Leichtsinnsfehler ausmerzen – nur dann werden wir stärker", sagt der Coach und ist sich sicher, dass die Mannschaft läuferisch und technisch absolut auf dem Stand der Kreisliga angekommen ist.

Das eigene Spielsystem steht und wird auch nicht verändert. Viel wichtiger ist es Harald Maier, dass es seiner Mannschaft künftig immer schneller gelingt, die Taktik und die Systeme der gegnerischen Mannschaften auszuloten und die passenden Gegenmaßnahmen zu erkennen. "Wir arbeiten daran, immer das optimale Gegenmittel parat zu haben. Gelingt uns das, sind wir garantiert für jede Überraschung gut."