Wolnzach
Mit Balustrade und Stützmauer

Bauausschuss bringt die Umgestaltung des Marktplatzes auf den Weg

28.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Der Wolnzacher Bauausschuss hat beschlossen, den Umbau des Marktplatzes auf den Weg zu bringen und auf Basis der Planung von Städteplaner Klaus Immich die Städtebauförderung zu beantragen.

Der Entwurf des Städteplaners ähnelt dem, den er bereits beim Bürgerabend Anfang Juni vorgestellt hatte. Der Platz an sich soll gepflastert werden, er würde dann optisch etwas an den Pfaffenhofener Hauptplatz erinnern. Allerdings mit etwas kleineren Steinen. „Die sollen engfugig verlegt werden, dann ist der Belag optimal begehbar“, erklärte Immich.

Ganz deutlich sprach sich Immich für eine Stützmauer in etwa von der westlichen Ecke des Rathauses bis fast zum bestehenden Zebrastreifen aus. Drei kleine, kronige Bäume sollen oberhalb der Mauer Platz finden, die Mauer soll zum Gehweg in Richtung Schloßstraße mit Granitplatten verblendet werden. „Sie wirkt dann wie eine Natursteinmauer“, sagte der Planer.

Bleiben muss auf alle Fälle die Balustrade vor dem Rathaus. Das fordert das Landesamt für Denkmalpflege. „Da haben wir keine Möglichkeit anders zu entscheiden“, sagte Bürgermeister Jens Machold (CSU). Um Chancen auf die Städtebauförderung zu haben, gebe es außerdem einen weiteren Zwangspunkt. „Wir müssen einen barrierefreien Zugang schaffen.“ Den will Klaus Immich mit einer Rampe schaffen, die über ein Podest von links zur Rathaustür führen soll. „Besucher können sich also in Zukunft entscheiden, ob sie die drei Stufen rechts nehmen oder links die Rampe“, erklärte Immich. Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen kämen also ohne Probleme ins Rathaus.

Vor dem Kriegerdenkmal an der Kirche und auch am Eck gegenüber will Immich den Fußgängern mehr Raum verschaffen und ein kleines Stück Straße „abzwicken“. „Damit würden wir einen deutlichen Gewinn an Aufenthaltsqualität auf dem Platz vor dem Kriegerdenkmal schaffen“, sagte Immich. „Wegen dieser kosmetischen Eingriffe in die Straßenführung müssen wir allerdings noch mal mit der Regierung von Oberbayern und dem Staatlichen Bauamt sprechen.“

Was vermutlich nicht möglich ist, ist ein einheitliches Pflaster auf Straße und Fußgängerbereichen. „Das lässt das Staatliche Bauamt wegen der Geräuschentwicklung und der Problematik beim Winterdienst nicht zu“, erklärte Machold (CSU). Vor allem Gemeinderat Gernot Trapp (SPD) würde sich so eine Lösung wünschen. „Es würde dem Platz guttun, wenn Fußgängerbereich und Straße auf einer Ebene wären“, sagte er. Außerdem wünschte er sich, den Gehsteig vor dem Gashof zur Post zu verbreitern.

Die Kosten schätzt der Planer derzeit auf insgesamt 532 000 Euro. Für den ersten Bauabschnitt, in der Grafik blau markiert, wären 322 000 Euro fällig, für Abschnitt zwei (rosa) 155 000 Euro, jeweils inklusive der optionalen Gehwegverbreiterung. Für Abschnitt drei sind 55 000 Euro veranschlagt. Davon würde – wenn alles klappt – allerdings noch die Städtebauförderung abgezogen werden. Der Bürgermeister geht davon aus, dass vom Gesamtbetrag etwa 40 Prozent durch Fördermittel gedeckt werden könnten. Blieben etwas über 300 000 Euro für die Gemeindekasse. „Das halte ich für einen verträglichen Finanzrahmen für diesen herausgehobenen Platz“, erklärte Machold. Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Bauausschuss, den Fördermittelantrag auf den Weg zu bringen.

Los gehen wird es mit den Bauarbeiten allerdings frühestens im Herbst kommenden Jahres. Machold. „Wir wollen weder das Weinfest noch den Jubiläumsfestzug verhindern, noch wollen wir das geplante Klassik-Open-Air auf einer Baustelle abhalten.“