Mit Aquino-Gala an die Tabellenspitze

Dem Stürmer des ERC Ingolstadt gelingen beim 5:3-Triumph gegen den EHC München drei Tore

02.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:46 Uhr

Das Ziel knapp verfehlt: Hier schoss Luciano Aquino (2. von links) noch am Münchner Tor vorbei, später aber glänzte er mit drei Treffern für den ERCI. - Foto: ISPFD

Ingolstadt (DK) Souveräner Sieg in der ausverkauften Saturn-Arena: Vor 4815 Fans besiegte der ERC Ingolstadt am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga den EHC München 5:3 (1:0, 3:1, 1:2) und ist nun Tabellenführer. Ein Panther war dabei besonders gut aufgelegt: Luciano Aquino erzielte drei Tore.

Ab der ersten Minuten sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch, noch ohne große Vorteile für eine Mannschaft. Schon bald erarbeiteten sich die fleißigen Panther aber ein Übergewicht – ohne jedoch daraus Kapital zu schlagen. Jared Ross (1.), Jeff Likens (2.), Prestin Ryan oder auch Jeremy Reich (beide 4.) machten deutlich, der ERC wollte nur eins: gewinnen. EHC-Goalie Sebastian Elwing machte seine Sache aber gut. Zwischendurch war auch ERC-Zerberus Ian Gordon gefragt – Ulrich Maurer war einer der gefährlichsten Gästestürmer.

Als die Münchner durch zwei Strafzeiten auf dem Eis reduziert agieren mussten, war es fast schon eine Frage der Ehre: Wer nutzt diese 16-Sekunden-Chance für den ERC? Mit etwas Glück war es dann Christoph Gawlik. Dem EHC fehlte inzwischen zwar nur noch ein Spieler, da fälschte Felix Petermann den Puck nach einem Gawlik-Schuss unglücklich ins eigene Tor ab (20.). Inzwischen hatte der ERC die Führung, der fleißige Gawlik schon länger mal wieder einen Treffer verdient.

Aufregung in der 23. Minute: Eric Schneider, Topscorer der Münchner, schien den Ausgleich geschossen zu haben. Zumindest jubelten seine Teamkollegen. Doch nach dem Studium des Videobeweises stand für Referee Lars Brüggemann fest: Gordon hatte den Puck vor der Linie unter sich begraben. Nach einigen guten Möglichkeiten für die Gastgeber war es Luciano Aquino, der den Panther-Fans Freude bereitete: Auf Vorarbeit von Greilinger machte er das 2:0 (28.).

In der 30. Minute fiel auch noch das 3:0: Jeff Likens fängt einen Fehlpass ab und über Rick Girard kommt der Puck zu Stephan Retzer, der Elwing keine Chance lässt. Doch ehe die Panther sich sicher fühlen konnten, trafen die Münchner zum 3:1 (31.). Diesmal traf Maurer, einer der gefährlichsten EHC-Stürmer, und hielt seine Mannschaft im Spiel. Der EHC spielte sich immer wieder gute Chancen heraus, doch entweder stand Gordon im Weg oder die Schüsse waren zu unplatziert. Der ERC kontrollierte nun das Spiel.

Kurz vor dem Ende des Mitteldrittels warb der quirlige Aquino mit seinem zweiten Treffer des Abends um mehr Aufmerksamkeit der ERC-Verantwortlichen, wenn es um Vertragsverlängerungen geht: Sein Dank ging sicher auch an Greilinger, der den Treffer mit einem feinen Pass vorbereitet hatte. 4:1 – jetzt waren die Nerven der ERC-Fans erst einmal beruhigt.

Im letzten Spielabschnitt legten die Panther sofort mächtig los. Aquino hatte eine der ersten Möglichkeiten zum fünften Tor, und er machte es auch (42.). Dass den Münchnern Sekunden später das 5:2 gelang (Christian Wichert/43.), irritierte kaum jemanden. Zumal der ERC am Drücker blieb. Zwischenstände aus Berlin ließen die Fans mindestens so stark jubeln wie Tore der eigenen Mannschaft – der ERC war seit seinem 1:0 Tabellenführer.

Die klarste ERC-Chance vergab in den Schlussminuten Greilinger nach einem Alleingang. Der EHC konnte sich glücklich schätzen, Elwing zwischen den Pfosten zu haben. Trotz des späten 5:3 durch Jason Ulmer (vier Sekunden vor Schluss) steuert München nun schweren Zeiten entgegen.

ERC-Coach Rich Chernomaz war zufrieden: „Wir waren heute zu passiv, haben aber einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Der beste Spieler war eindeutig Luciano Aquino.“ Sein Gegenüber Pat Cortina meinte: „Das war eine schwere Niederlage für uns. Das 1:0 hat uns das Genick gebrochen. Ich glaube, der ERC wird in den Play-offs sehr weit kommen.“