Ingolstadt
Mit 31 Tonnen Fracht durchs Wohngebiet

Freitagvormittag brachte ein Schwertransporter eine Fertiggarage in die Aventinstraße

25.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:21 Uhr
  −Foto: Fotos: Brandl

Ingolstadt (DK) Ausnahmesituation mitten im Wohngebiet: Parken verboten hieß es am Donnerstagabend ab 18 Uhr in einigen Straßen östlich des Schulzentrums Südwest. Grund für die weiträumige Maßnahme war ein Schwertransport, der am frühen Freitagmorgen über die Gustav-Adolf-Straße in die Aventinstraße musste.

Geladen hatte das Fahrzeug eine neun Meter lange und fast vier Meter breite Fertiggarage mit Werkstattbereich. Gewicht der Fracht: rund 31 Tonnen. Empfänger war Karl-Heinz Lensing, Hausbesitzer in der Aventinstraße. Der Transport startete am Donnerstag gegen 23 Uhr im niederbayerischen Massing und begab sich dann auf die rund 125 Kilometer lange Strecke nach Ingolstadt.

Ankunft war gegen sechs Uhr in der Früh. Dabei ging es über die Maximilianstraße, am Schulzentrum vorbei, in die Gustav-Adolf-Straße und von dort weiter in die Lindberghstraße, von der aus das Fahrzeug in die Aventinstraße zum Ziel einbog. Das Abladen der Fertiggarage begann dann mit einer leichten Verzögerung gegen 9 Uhr und verlief problemlos.

Für den Vorgang, der Millimeterarbeit erfordert, hatten die Schwerlastspezialisten der Ingolstädter Firma Baukran Logistik (BKL) zwischen den beschaulichen Wohnhäusern eigens einen Schwerlastkran mit einer Traglast von 450 Tonnen und einem Eigengewicht von 96 Tonnen aufgebaut. Dieser musste aufgrund der engen Verhältnisse vor Ort computergesteuert mit 114 Tonnen Gegengewicht versehen werden, da die Stützen nicht voll ausgefahren werden konnten. "Das alles ist eine Seltenheit in einem Wohngebiet", so Markus Netter von BKL.
"Alltäglich ist das tatsächlich nicht", ergänzt Lensing. "Normalerweise haben Garagen eine Standardgröße von etwa sechs auf vier Meter." Seine Ausführung des Herstellers Laumer ist also um einiges größer und kostet den Eigenheimbesitzer rund 15 000 Euro, verrät dieser.

Die Straßensperre hatte die ausführende Firma bei den Behörden beantragt. Immerhin war ein Teil der Aventinstraße ab 20 Uhr am Vorabend sogar mit einer Vollsperrung belegt. Lensing hatte nach eigenem Bekunden bislang keine Garage auf seinem Grundstück, parkte in einer Tiefgarage einige Straßen weiter. Seine Nachbarn und alle anderen betroffenen Anlieger habe er rechtzeitig über die Anlieferung informiert und ihnen die Umstände erläutert. "Alle haben verständnisvoll reagiert", sagt er. Auch das Unwetter am Abend zuvor habe die Anlieferung nicht gefährdet. Am Freitagvormittag schien dann ohnehin schon wieder die Sonne.

Michael Brandl