Eichstätt
Mit 26 den ersten Laden

Florian Bachmann ist Geschäftsführer und Mitinhaber von "Xterno" in der Spitalstadt

08.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Hat sich mit einem Geschäft für Outdoor- und Sportbekleidung selbstständig gemacht: Florian Bachmann (26). - Foto: Knopp

Eichstätt (kno) Den Einzelhändlerjargon hat er schon ganz gut drauf: "Wir sind zufrieden." Mehr lässt sich Florian Bachmann nicht darüber entlocken, wie es denn so läuft in Eichstätts neuem Outdoor-Bekleidungstempel. Anfang März haben der 26-Jährige und sein Kompagnon Martin Escherle das Geschäft mit Namen "Xterno" in der Eichstätter Spitalstadt eröffnet.

Für Bachmann war es der Schritt in die Selbstständigkeit, während Escherle schon seit Jahren ein Fahrradgeschäft in der Pfahlstraße betreibt. Darüber kam es auch zu dieser Geschäftsbeziehung der Beiden. "Um ein halbes Jahr zu überbrücken", ist Florian Bachmann 2010 in Escherles Radltreff gelandet. Nach seiner verkürzten Lehre zum Einzelhandelskaufmann bei einer Computerfirma in Donauwörth wollte der Wellheimer eigentlich auf die Berufsoberschule und später studieren. "Weil zwischenzeitlich Geld hermusste", hat er bei Escherle angeheuert. "Dort war ich eine Art Allroundtalent", erzählt Bachmann, der in Eichstätt in der Schottenau zur Schule gegangen ist. So kümmerte er sich um den Verkauf, die Werkstatt, die Pflege der Homepage und so weiter. Kurz gesagt: "Ich war halt Escherles rechte Hand." Schon nach kurzer Zeit warf Bachmann seine Schul- und Studienpläne über den Haufen und blieb in Escherles Fahrradladen hängen.

Aus der kongenialen und "sehr, sehr guten" Zusammenarbeit sollte sich dann mehr entwickeln. Vor gut zwei Jahren ist die Idee aufgekommen, größer in den Verkauf von Outdoor- und Sportklamotten einzusteigen, von denen es schon ein kleines Sortiment im Fahrradgeschäft gab. Das Thema wurde dann auch regelmäßig bei einer kleinen Kaffeerunde vertieft. In Escherles Laden kamen allmorgendlich vor neun die Nachbarn vom damaligen Bekleidungsgeschäft von gegenüber, die Jenuweins, um sich über Neuigkeiten auszutauschen. Dabei spielte natürlich auch das Thema Spitalstadt, in die die Jenuweins bekanntlich bereits im vergangenen Jahr gezogen sind, eine große Rolle. Bachmann und Escherle bemühten sich um den Laden neben Jenuweins neuem Geschäft und erhielten auch rasch den Zuschlag: "Das ging alles ganz reibungslos." Ebenso die Gründung der GmbH, an der beide je zur Hälfte beteiligt sind und deren alleiniger Geschäftsführer Florian Bachmann ist.

Dass die Fläche des neuen Geschäfts mit knapp 400 Quadratmetern recht üppig bemessen ist, schreckt den 26-Jährigen, der inzwischen auch den Handelsfachwirt in der Tasche hat, nicht - im Gegenteil: "Klein funktioniert in diesem Sektor nicht mehr", betont er. Es müsse schließlich eine gewisse Auswahl vorhanden sein, "und hier können wir dementsprechend Gas geben".

Und das Risiko? "Alles, wofür man Geld aufwenden muss, ist mit einem gewissen Risiko verbunden", referiert der 1,90-Meter-Schlacks ganz unaufgeregt. Auch, dass Escherle und er mit "Regatta" auf eine hierzulande noch nicht allzu bekannte Marke setzen, sei wohlüberlegt: "Qualitativ können wir locker mithalten, und preislich sind wir sehr attraktiv", sagt Bachmann selbstbewusst. Tatsächlich gehört das Unternehmen aus Manchester europaweit zu den führenden Produzenten von Outdoor- und Sportbekleidung.

Von einer geregelten 40-Stunden-Woche ist Florian Bachmann weit entfernt. Oft sitzt er noch abends um zehn im Geschäft. "Der Freundin ist es natürlich nicht so recht", räumt er ein. Aber er hat Blut geleckt: "Wir wollen unser Konzept hier die nächsten zwei, drei Jahre perfektionieren - und dann mal weitersehen." Will heißen: Eine Expansion in andere Städte ist keineswegs ausgeschlossen.