Wolnzach
Mit 116 Mikropfählen verankert

Nächster Schritt der Kläranlagensanierung verläuft bisher ohne befürchtete Komplikationen

28.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr
"Die Probleme, die befürchtet wurden, sind also nicht eingetreten", zeigt sich Bürgermeister Jens Machold erleichtert. Zusammen mit Bauamtsleiterin Doris Schneider besichtigte er kürzlich die Baustelle, um sich ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten zu machen. Seit Juni läuft die Sanierung der beiden Kombinationsbecken, an denen während des Neubaus im Oktober 2013 Risse und Wölbungen festgestellt wurden - laut Experten die Folge einer unsachgemäßen Bewehrung. Nach einer Ballastierung heuer im Sommer - damit wurden die gewölbten Becken nach unten gedrückt, was eine Rückverformung bewirkte - begannen im Oktober die Bohrungen für das Setzen der Mikropfähle. Diese sollen die Becken von unten fest verankern. In dem ersten der zwei Becken ist besagter Schritt bereits erfolgreich abgeschlossen: Insgesamt 116 dieser Stahlanker haben die Facharbeiter gesetzt. Die Mikropfähle wurden dabei durch die Bodenplatte gebohrt und mit Zementgemisch verpresst, sodass bis zu einem Meter starke Betonsäulen im Untergrund entstehen. Um die größte Gefahr - nämlich, dass bei diesen Bohrungen Leitungen beschädigt werden - zu bannen, hatte man im Vorfeld nicht nur die Pläne genauestens studiert, sondern zusätzlich eine Kamerabefahrung gemacht. Auch wenn man "den Fall X" nie ganz ausschließen könne, hatte sich Andreas Weiß von der mit der Sanierung beauftragten Ingenieurgemeinschaft Fuchs-Weiß im Vorfeld der Arbeiten optimistisch gezeigt, dass die Bohrungen gezielt gemacht werden können. Dass beim ersten Becken alles gut gegangen ist, stimmt laut Bürgermeister Jens Machold nun auch zuversichtlich für die Arbeiten am zweiten Becken, die jetzt in Angriff genommen werden. "Es wird sehr gründlich gearbeitet", so der Eindruck des Klärwerkleiters Robert Springer und seines Mitarbeiters Karl Schwanzer, die die Arbeiten täglich verfolgen. Man wisse jetzt ja auch aus Erfahrung mit dem einen Becken, wie man an das zweite herangehen müsse. Aktuell sind an der Baustelle bei Starzhausen drei Bagger gleichzeitig am Werk: Sie entfernen das Belastungsmaterial aus dem Becken, in dem die Pfähle bereits fixiert sind. "Da rührt sich nix mehr, das sitzt fest", so einer der Facharbeiter im Gespräch mit Jens Machold und Doris Schneider. Vom einen in das andere Becken umgehoben werden auch die Betonschachtringe, die als Umrandung für die Mikropfähle dienen und nach dem Setzen wieder entfernt werden. Nachdem die Stahlanker auch im zweiten Becken fixiert sind, werden im nächsten Schritt die neuen Bodenplatten gegossen. Das soll laut Plan in beiden Becken zeitgleich erfolgen, hängt aber stark vom Wetter ab. Laut Auskunft der Gemeinde liegt man im zeitlichen Ablauf insgesamt zufriedenstellend. Geplant ist, dass die neue und sanierte Kläranlage in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in den Probebetrieb gehen kann. Eine komplette Inbetriebnahme der neuen Anlage - diese hängt ja nicht nur von der Beckensanierung ab - ist laut Klärwerksleiter Robert Springer im Spätsommer realistisch. Dann kann auch die alte Anlage, die für den Übergangsbetrieb aufgebessert wurde, endgültig abgeschaltet werden. Während an der Kläranlage rege Betriebsamkeit herrscht, hat laut Springer auch das Interesse der Bevölkerung wieder zugenommen: Viele fragten nach dem Stand der Arbeiten, so der Klärwärter. Zur Kasse gebeten werden die Bürger übrigens Ende März. Dann wird die dritte Rate der Verbesserungsbeiträge eingefordert, die bisher wegen der laufenden Sanierung gestundet wurde. Nach der Abrechnung der gesamten Maßnahme wird dann für die Beitragspflichtigen noch eine Schlussrate fällig. Zugrunde gelegt werden allerdings nur die ursprünglichen Baukosten ("Sowiesokosten") und nicht zusätzlich die Sanierungskosten, die mit etwa 1,7 Millionen Euro angegeben werden. Für diese geht die Gemeinde in Vorleistung, bis der Rechtsstreit zur Übernahme des Schadens durch die Versicherungen ausgefochten ist. −Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (WZ) Gute Nachrichten von der Kläranlagen-Baustelle: Mit der Sanierung geht es voran. Das Setzen der Mikropfähle in einem der beiden Kombibecken ist inzwischen abgeschlossen. Mögliche Komplikationen wie eine Beschädigung darunter verlaufender Leitungen blieben zum Glück aus.

"Die Probleme, die befürchtet wurden, sind also nicht eingetreten", zeigt sich Bürgermeister Jens Machold erleichtert. Zusammen mit Bauamtsleiterin Doris Schneider besichtigte er kürzlich die Baustelle, um sich ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten zu machen. Seit Juni läuft die Sanierung der beiden Kombinationsbecken, an denen während des Neubaus im Oktober 2013 Risse und Wölbungen festgestellt wurden - laut Experten die Folge einer unsachgemäßen Bewehrung.

Nach einer Ballastierung heuer im Sommer - damit wurden die gewölbten Becken nach unten gedrückt, was eine Rückverformung bewirkte - begannen im Oktober die Bohrungen für das Setzen der Mikropfähle. Diese sollen die Becken von unten fest verankern. In dem ersten der zwei Becken ist besagter Schritt bereits erfolgreich abgeschlossen: Insgesamt 116 dieser Stahlanker haben die Facharbeiter gesetzt. Die Mikropfähle wurden dabei durch die Bodenplatte gebohrt und mit Zementgemisch verpresst, sodass bis zu einem Meter starke Betonsäulen im Untergrund entstehen. Um die größte Gefahr - nämlich, dass bei diesen Bohrungen Leitungen beschädigt werden - zu bannen, hatte man im Vorfeld nicht nur die Pläne genauestens studiert, sondern zusätzlich eine Kamerabefahrung gemacht. Auch wenn man "den Fall X" nie ganz ausschließen könne, hatte sich Andreas Weiß von der mit der Sanierung beauftragten Ingenieurgemeinschaft Fuchs-Weiß im Vorfeld der Arbeiten optimistisch gezeigt, dass die Bohrungen gezielt gemacht werden können.

Dass beim ersten Becken alles gut gegangen ist, stimmt laut Bürgermeister Jens Machold nun auch zuversichtlich für die Arbeiten am zweiten Becken, die jetzt in Angriff genommen werden. "Es wird sehr gründlich gearbeitet", so der Eindruck des Klärwerkleiters Robert Springer und seines Mitarbeiters Karl Schwanzer, die die Arbeiten täglich verfolgen. Man wisse jetzt ja auch aus Erfahrung mit dem einen Becken, wie man an das zweite herangehen müsse.

Aktuell sind an der Baustelle bei Starzhausen drei Bagger gleichzeitig am Werk: Sie entfernen das Belastungsmaterial aus dem Becken, in dem die Pfähle bereits fixiert sind. "Da rührt sich nix mehr, das sitzt fest", so einer der Facharbeiter im Gespräch mit Jens Machold und Doris Schneider. Vom einen in das andere Becken umgehoben werden auch die Betonschachtringe, die als Umrandung für die Mikropfähle dienen und nach dem Setzen wieder entfernt werden. Nachdem die Stahlanker auch im zweiten Becken fixiert sind, werden im nächsten Schritt die neuen Bodenplatten gegossen. Das soll laut Plan in beiden Becken zeitgleich erfolgen, hängt aber stark vom Wetter ab.

Laut Auskunft der Gemeinde liegt man im zeitlichen Ablauf insgesamt zufriedenstellend. Geplant ist, dass die neue und sanierte Kläranlage in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in den Probebetrieb gehen kann. Eine komplette Inbetriebnahme der neuen Anlage - diese hängt ja nicht nur von der Beckensanierung ab - ist laut Klärwerksleiter Robert Springer im Spätsommer realistisch. Dann kann auch die alte Anlage, die für den Übergangsbetrieb aufgebessert wurde, endgültig abgeschaltet werden.

Während an der Kläranlage rege Betriebsamkeit herrscht, hat laut Springer auch das Interesse der Bevölkerung wieder zugenommen: Viele fragten nach dem Stand der Arbeiten, so der Klärwärter. Zur Kasse gebeten werden die Bürger übrigens Ende März. Dann wird die dritte Rate der Verbesserungsbeiträge eingefordert, die bisher wegen der laufenden Sanierung gestundet wurde. Nach der Abrechnung der gesamten Maßnahme wird dann für die Beitragspflichtigen noch eine Schlussrate fällig. Zugrunde gelegt werden allerdings nur die ursprünglichen Baukosten ("Sowiesokosten") und nicht zusätzlich die Sanierungskosten, die mit etwa 1,7 Millionen Euro angegeben werden. Für diese geht die Gemeinde in Vorleistung, bis der Rechtsstreit zur Übernahme des Schadens durch die Versicherungen ausgefochten ist.