Schrobenhausen (SZ) Es war wahrscheinlich kein Zufall, dass Toni Drexler in der Rotkreuzstraße geboren wurde. Längst ist er Teil dieser Marke. Am Freitag feierte der Schrobenhausener Mister BRK seinen 75. Geburtstag.
Heute kennt man ihn hauptsächlich wegen der Hilfszüge in aller Herren Länder. Über 100 Mal sind die Trucks mit der Ladung für Menschen in Not inzwischen von Schrobenhausen aus ausgerückt - nach Armenien, Albanien, in den Kosovo, nach Litauen, Rumänien, Russland, in die Türkei, nach Georgien, Bosnien, in die Ukraine und nach Ungarn. Drexler und seine Mitstreiter von der Humanitären Hilfe im BRK Neuburg-Schrobenhausen haben schon viel Not gelindert, und sie haben dabei Nöte von Menschen gesehen, wie man sie sich im behüteten Deutschland kaum vorstellen kann.
Den größeren Teil seines Lebens aber hatte Drexler im Rettungsdienst verbracht. Ab 1972 war der gelernte Kfz-Mechaniker hauptamtlich dabei. Jahrzehntelang gehörte er zu denen, die zur Stelle waren, wenn Menschen verunglückten, wenn daheim lebensbedrohliche Situationen eingetreten waren - oder auch mal, wenn es ein Kind besonders eilig hatte, auf die Welt zu kommen. Wahrscheinlich sind es Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen aus dem Schrobenhausener Land, die ihre ganz persönliche Geschichte mit Drexler erzählen könnten, wie er damals vor der Haustür stand, die Ruhe bewahrte - und ein wahrer Retter in der Not war.
Und sie alle werden Drexler Toni als das kennengelernt haben, was er ist: als einen guten Kerl, einen lieben Menschen, einen, bei dem Nächstenliebe nicht nur ein Wort ist. Folgerichtig war er zweimal mit Bravour in den Schrobenhausener Stadtrat gewählt worden. Bei der Wahl vor zwei Jahren trat er nicht mehr an, hörte auf seinen Körper. Drexler hat seit Jahren immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen.
Aber er ist keiner, der sich unterkriegen lässt, einer, der immer positiv nach vorn schaut. Entsprechend hat er am Freitag im Kreis lieber Freunde und Weggefährten seinen 75. Geburtstag gefeiert. Alle erdenklichen Ehrungen inklusive Bundesverdienstkreuz hat er schon in der Tasche, jetzt ging es einfach um einen besonderen, lieben Menschen, der sich um die Stadt verdient gemacht hat.
