Eichstätt
Mission Klassenerhalt 2.0

VfB Eichstätt startet am kommenden Sonntag beim FC Bayern II in die Restrunde der Regionalliga

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Ein "Kandidat für die Startformation" ist laut Eichstätts Trainer Markus Mattes Neuzugang Kevin Kühnlein (links). Im letzten Testspiel am vergangenen Samstag gegen den ASV Dachau (6:2) gelangen dem Innenverteidiger zwei Tore. - Foto: Traub

Eichstätt (DK) Mit zwei Tagen Verspätung greift der VfB Eichstätt am Wochenende wieder ins Geschehen der Regionalliga Bayern ein. Die Partie beim FC Bayern München II wurde nämlich auf Veranlassung der Gastgeber von Freitag auf Sonntag (14 Uhr, Grünwalder Stadion) verlegt. Vor dem Auftakt in die Restrunde fassen wir alles Wichtige rund um die Mannschaft von Trainer Markus Mattes zusammen.

n Die Vorbereitung: 45 freie Tage gönnte Mattes seinen Jungs, ehe er ab dem 16. Januar fast täglich zu einer Trainingseinheit auf den neuen Kunstrasenplatz bat. Davor hatte sich die Truppe um Spielführer Benjamin Schmidramsl bereits mit einer teaminternen Lauf-Challenge fit gehalten. Mattes zieht ein insgesamt positives Fazit der rund fünfwöchigen Vorbereitung: "Für uns war das schon eine ungewohnte Situation, weil wir dank des Kunstrasenplatzes erstmals durchgehend auf dem Platz sein konnten. Das ist ein ganz anderes Empfinden. Wir haben dementsprechend gut trainiert, aber davon können wir uns nichts kaufen. Abgerechnet wird bei den Punkspielen."

n Die Testspiele: Gleich sieben Partien unter Wettkampfbedingen bestritt der VfB - meist gegen unterklassige Mannschaften. "Es ist nicht so einfach beispielsweise Gegner aus der 3. Liga herzubekommen, da diese schon im Spielbetrieb sind. Und dass wir wegen eines Freundschaftsspiels bis nach Baden-Württemberg fahren, steht in keinem Verhältnis", sagt Mattes. Nur ein Testspiel konnten die Eichstätter nicht gewinnen: Gegen Ligakonkurrent FC Ingolstadt II, die Schanzer starten am kommenden Dienstag (19 Uhr, ESV-Stadion) gegen Wacker Burghausen in die Restrunde, gab es ein 1:1.

n Die Neuzugänge: Mit Kevin Kühnlein hat der VfB einen erfahrenen Innenverteidiger an Bord geholt. Der 27-Jährige führte zuletzt den Bayernligisten FC Amberg als Spielführer an und kann bereits 77 Spiele in der Regionalliga Bayern vorweisen. "Er ist definitiv ein Kandidat für die Startformation", sagt Mattes. Thomas Haas, der in der Jugend beim TSV 1860 München ausgebildet worden war und sein Glück zuletzt in Finnland bei Vaasan Palloseura versuchte, ist als offensiver Außenbahnspieler eine Option für den Angriff. Zudem hat Stürmer Klinsman Alejandro Calderon Buitrago in den Testspielen angedeutet, dass er eine Verstärkung sein kann. Allerdings liegt die Freigabe für den Kolumbianer noch nicht vor.

n Die Abgänge: Stefan Liebler wechselte nach nur einem halben Jahr beim VfB zum TV Aiglsbach in die Landesliga. Der ehemalige U 19-Juniorenspieler des FC Ingolstadt brachte es auf gerade einmal 233 Spielminuten. Noch weniger zum Zug kam Fabian Heckel (8 Minuten), der zur Saison 2014/15 von der JFG Ottheinrichstadt kam. Er wechselte zum VfR Neuburg in die Bezirksliga Schwaben Nord. Marco Witasek (172 Minuten) fand beim SV Manching eine neue Herausforderung.

n Die personelle Situation: Sieben-Tore-Mann Yomi Scintu wird Eichstätt noch längere Zeit fehlen. Der 20-jährige Stürmer hatte sich im letzten Spiel vor der Winterpause das vordere Kreuzband angerissen, vergangene Woche wurde der Meniskus noch einmal geglättet. Frühestens in fünf Wochen wird Scintu wieder in das Training einsteigen können. Dafür ist Maximilian Eberwein nach seinem Auslandsaufenthalt seit vergangenem Montag wieder im Training. Torwart Thomas Bauer hatte sechs Monate nach seinem Achillessehnenriss das Training wieder aufgenommen und war auch im Trainingslager dabei. Allerdings ist er noch nicht ganz schmerzfrei.

n Die Ausgangslage: Die Eichstätter überwinterten mit Rang neun auf einem einstelligen Tabellenplatz. Der Schein trügt jedoch: Etliche Teams hinter dem VfB haben nur geringfügig weniger Punkte und noch Nachholspiele zu absolvieren. Im besten Fall bleibt der Vorsprung auf einen Abstiegsrelegationsplatz bei acht Zählern, im schlimmsten Fall reduziert er sich auf magere zwei Punkte.

n Der Auftaktgegner: Die Amateure des Rekordmeisters Bayern München nahmen es in der Vorbereitung mit namhaften Gegnern auf. So traf die Truppe um Trainer Tim Walter unter anderem auf den FC Arsenal (2:5) und auf den FC Porto (0:1). In einem Trainingslager im spanischen Estepona holte sich die U 23 den Feinschliff. In der Tabelle liegen die Münchner mit 39 Zählern auf dem vierten Rang. Der Rückstand auf Spitzenreiter 1860 München, der ein Spiel mehr absolviert hat, beträgt neun Punkte. Mattes meint vor dem Duell mit den "kleinen Bayern": "Wir werden alles reinhauen. Im Prinzip ist es so ein Spiel, wo wir nur gewinnen können." Beim Hinspiel stand der VfB kurz vor der Sensation, verlor dann aber in der Nachspielzeit noch mit 2:3. "Damals ist beim FCB die komplette Innenverteidigung ausgefallen. Jetzt sind sie personell definitiv stärker besetzt als noch in der Vorrunde", stellt Mattes fest, der insgeheim dennoch auf eine Überraschung hofft.

n Der weitere Fahrplan: Eine Woche nach dem Duell gegen die Bayern-Amateure sind die Eichstätter spielfrei und werden deshalb ein weiteres Freundschaftsspiel bestreiten. "Aufgrund der aktuellen Witterungsverhältnisse werden bestimmt auch in anderen Ligen einige Spiele ausfallen und ein paar Mannschaften haben die gleiche Idee wie wir. Es liegen also schon einige Anfragen vor", bestätigt Mattes. Es folgt das Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth, das live auf Sport1 übertragen wird. Danach genießt der VfB gegen den FC Memmingen, Wacker Burghausen und den TSV Buchbach dreimal hintereinander Heimrecht. Am 14. April findet die Partie bei 1860 München statt, zu der über 12 000 Zuschauer erwartet werden. Spätestens am 12. Mai soll im Heimspiel gegen Greuther Fürth II der Klassenerhalt perfekt gemacht werden.