Kelheim
Mischwälder sollen dem Klimawandel trotzen

22.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

Kelheim (liy) Gute Nachrichten für die Kelheimer Waldbauernschule hatte Helmut Brunner, der Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei seinem Besuch am Sonntag parat: Dieses Jahr erhielt sein Ministerium sieben Millionen Euro zusätzlich zu den regulären Haushaltsmitteln für Waldumbaumaßnahmen und Klimaforschung. Der CSU-Politiker betonte noch einmal die Bedeutung der WBS: „Die Anzahl der Waldbesitzer nimmt zu – wir haben jetzt schon 700 000 Waldeigentümer.

Prognosen sagten voraus, dass in 20 Jahren knapp zwei Drittel davon durch Erbteilung zu den sogenannten „urbanen Waldbesitzern“ zählen werden, die kein Vorwissen über Waldwirtschaft haben. Deshalb werde die Schule sehr wichtig.

Doch laut Brunner gibt es auch andere Herausforderungen wie Borkenkäfer oder Stürme, welche die Wälder schädigen. Die Auswirkungen des Klimawandels zeichneten sich immer stärker ab. Hier sollte die Schule als Ansprechpartner fungieren. Als Vorsorge gegen den Klimawandel empfiehlt der Minister den Anbau von klimatoleranten Mischwäldern – „auch im Hinblick darauf, dass man die Weichen jetzt stellen muss, da sich Waldbau über mehrere Generation zieht.“ Die Fichte als „Brotbaum“ sollte zwar weiterhin eine wichtige Rolle spielen, doch bis zum Jahr 2020 sollten 100 000 Hektar gefährdete Nadelwälder in klimatolerante Mischwälder umgebaut werden. „Denn was wäre Bayern ohne seine Wälder“, fragte Brunner.

Die Wälder seien auch ökonomisch wichtig: Zwölf Millionen Festmeter Holz wurden in Bayern allein letztes Jahr geschlagen und für die Wirtschaft bereitgestellt. Minister Brunner sprach sich klar gegen ein vorgeschlagenes Stilllegungsgesetz aus. Die Nichtregierungsorganisation Greenpeace fordere die vermehrte Einrichtung von Naturschutzgebieten. Auch die Bundesregierung habe in ihrer „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ beschlossen, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der öffentlichen Wälder unter Schutz zu stellen. „Wir brauchen keine Umweltorganisationen – die Waldbesitzer bewirtschaften ihre Wälder schon seit Generationen gut und nachhaltig.“