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Minister Klaus Holetschek will Pflegebonus für alle - Radikalen Demonstranten keine Chance geben

"Wir müssen Taten folgen lassen"

07.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:10 Uhr
Unter den Augen von Maskottchen KEHUhu und Landrat Martin Neumeyer (rechts), trug sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in das Gästebuch ein. −Foto: Nicole Gigler, Gigler, Nicole, Mainburg

Kelheim - Bayerns Minister für Gesundheit und Pflege verbreitet Optimismus: "Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam einen Weg aus der Pandemie finden", erklärte der CSU-Politiker Klaus Holetschek am Freitag bei seinem Besuch im Impfzentrum Kelheim.

Anlass war der zweite Kinderimpftag, bei dem die im Dezember geimpften Fünf- bis Elfjährigen ihre zweite Dosis erhielten. Neben Gesprächen mit Familien äußerte sich Holetschek unter anderem zum Pflegebonus und zur Vertretbarkeit des Präsenzunterrichts an bayerischen Schulen.

Perspektive für Impfzentren, Pflegebonus ausweiten

Holetschek sprach sich bei seinem Besuch dafür aus, den Impfzentren langfristig eine gute Basis zuzusichern. Den Zentren müsse Sicherheit und eine Perspektive gegeben werden, damit das Personal zuverlässig gehalten werden könne, meinte Holetschek. "Der Bund muss sich klar zur Finanzierung der Impfzentren bekennen. Wir wollen den Bund dazu bewegen, seine hälftige Finanzierungszusage über dieses Jahr auszudehnen", sagte er.

Beim Thema Pflegebonus stellte er sich gegen ein "kleinkariertes Vorgehen". Lieber solle man noch etwas auf die eine Milliarde Euro drauflegen, als kleinlich zu sein, forderte Holetschek: "Wir dürfen die Pflege nicht nur mit guten Worten bedienen, wir müssen Taten folgen lassen." Dass der Pflegebonus nur für bestimmte Personen gelten solle, habe ihn irritiert, so der Minister. Zudem sei er der Meinung, ein Bonus als einmalige Zuwendung werde nicht reichen.

Vertretbarkeit des Präsenzunterrichts

Zum Thema Präsenzunterricht sagte Holetschek, "die Situation muss beobachtet werden und wir müssen gegebenenfalls nachsteuern". Ziel sei es, den Kindern und Jugendlichen den Schulunterricht und soziale Kontakte zu ermöglichen, "denn sie haben in dieser Pandemie genug gelitten".

"Wir haben ein sehr engmaschiges Testsystem und die Maske. Das sind wichtige Parameter um den Präsenzunterricht zu gewährleisten", informierte der Minister. Die neue Testnachweispflicht in Kindergärten nannte Holetschek "ein weiteres Sicherheitsmodul".

Vertretbarkeit der Demonstrationen

Die stattfindenden Demonstrationen sind laut Holetschek "ein schwieriges Thema". Die Versammlungsfreiheit und das Demonstrationsrecht seien wichtige Rechte, und die wolle man auch nicht einschränken, versicherte er. Für die zunehmende Radikalisierung und Gewalt gegen die Polizei habe er aber "null Verständnis". Der Dialog und die Kommunikation mit allen stehe an der Spitze. "Sich gemeinmachen mit radikalen Kräften aus einem politischen Bereich" halte er für gefährlich und fordere ein Durchgreifen des Staats.

DK

Nicole Gigler