Nürnberg
Millionenschaden nach Entgleisung eines Güterzugs

02.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr
Der Schaden nach der Entgleisung des Güterzuges ist beträchtlich. −Foto: Bundespolizei

Nürnberg (DK) Die Entgleisung von drei Wagen eines Güterzuges an einer Weiche am Nürnberger Rangierbahnhof hat in der Nacht auf Dienstag voraussichtlich einen Schaden im siebenstelligen Bereich verursacht. Verletzt wurde niemand. Die Bundespolizei ermittelt.

Ein 347 Meter langer Güterzug war im Ausfahrbahnhof des Nürnberger Rangierbahnhofs abgestellt und gegen Wegrollen gesichert worden. Im vorderen Bereich des Zuges befanden sich mit Drahtrollen beladene, offene Wagen. Der Rest bestand aus 16 leeren Kesselwagen, die zum Transport von Kreideschlamm benutzt werden.
 
Auf der Fahrt nach Nürnberg-Eibach bemerkte der Lokführer gegen 5.30 Uhr plötzlich einen Druckabfall im Bremssystem. Gleichzeitig lief beim Fahrdienstleiter eine Störungsmeldung in einem Weichenbereich auf. Wie sich herausstellte, waren die letzten drei Kesselwagen des Zuges an einer Weiche entgleist. Bei einem wurde das Drehgestell herausgerissen, die beiden anderen Wagen sprangen aus dem Gleis, wobei einer komplett umfiel.
 
Das Gleisbett wurde auf einer Länge von 180 Metern teilweise gänzlich zerstört und Oberleitungen abgerissen. Ein Bahnmitarbeiter bezifferte den Schaden im siebenstelligen Bereich. Personen wurden nicht verletzt.
 
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Bundespolizei davon aus, dass der Güterzug seine Fahrt aufnahm, obwohl noch technische Sicherungen (Hemmschuhe) an dem Zug angebracht waren. Hemmschuhe dienen der Sicherung stehender Fahrzeuge gegen Wegrollen. Die Bundespolizei Nürnberg hat ein Ermittlungsverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.