Pfaffenhofen (rg) Eine der Hauptursachen für die schlechte Bewertung sind nach Ansicht von Bürgermeister Thomas Herker fehlende Dokumentationen in vielen Bereichen der alltäglichen Arbeit im St. Franziskus.
Viele der von den Qualitätsprüfern geforderten Leistungen würden tatsächlich erbracht, allerdings nicht schriftlich festgehalten. So ging es beispielsweise um Kaffee und Kuchen am Nachmittag, der zwar auf den Tischen, nicht aber auf dem Speiseplan stand. In Sachen "Soziale Betreuung" verfüge man zwar über zwei zusätzliche Kräfte für Beschäftigungstherapie, die ein privater Heimbetreiber in der Regel nicht aufweisen könne, betonte der Bürgermeister, aber: "Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit wurde auf die Betreuung mobiler Senioren gelegt, in der Bewertung wurde dagegen auf die Arbeit mit bettlägrigen Heiminsassen Wert gelegt."
Dass es beim Umgang mit Demenzkranken gewisse Defizite gibt, räumte Thomas Herker ein – diese seien vor allem auf die bauliche Situation in St. Franziskus zurückzuführen. So hätten die Prüfer unter anderem das Fehlen eines geschlossenen Gartenbereichs moniert. Zudem mangele es an geriatrischen Fachkräften, "die wir bereits seit sechs Jahren ohne Erfolg ausgeschrieben haben."
Die 1,4 im Bewertungsfeld Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene freut den Rathauschef natürlich, er sieht sich aber gleichzeitig in seiner Kritik an den Pflegenoten bestätigt: "In diesem Bereich sind unsere Dokumentationen am weitesten fortgeschritten." Dass vor allem im baulichen Bereich des Alten- und Pflegeheimes dringend etwas gemacht werden muss, steht für Herker dennoch außer Frage. Für die Sanierung seien im Stiftungshaushalt für die nächsten Jahre Millionenbeiträge eingeplant. Auf den Prüfstand gestellt werden müsse jedoch auch das Betriebskonzept von St. Franziskus. Wobei Herker klarstellte, dass an der Heilig Geist- und Gritsch’schen Fundationsstiftung selbst und deren Auftrag natürlich nicht gerüttelt werden soll.
